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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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j’ebeem’schen Gesprächspartner dies als eine Missachtung empfinden könnten?«
    »Es sind noch keine Verhandlungen, die wir führen«, erinnerte Frost den Christophorer. »Ich denke, dass die andere Seite nicht verwundert darüber ist, wenn ein Captain an Bord des Schiffes bleibt. Außerdem …«
    »Botschafter Paljanov …«, fiel ihr William ins Wort, brach dann aber ab.
    Der Christophorer-Mönch biss sich auf die Unterlippe. Es schien ihm peinlich zu sein, dass er seinen erstbesten Gedanken einfach vollkommen ungefiltert in Worte gefasst hatte.
    »Ich gebe zu, dass ich froh bin, wenn ihn jemand anderes nach Assano begleitet«, gestand Frost ein. »Und was Tong angeht, so weiß ich, dass er die Nerven behält – ganz gleich, wie groß seine Abneigung gegen Paljanov auch sein mag.«
    Dana nippte an ihrem Kaffee – einem Getränk, dass um die Mitte des 23. Jahrhunderts seit langem vollkommen aus der Mode gekommen war. Bruder William griff ebenfalls zu seinem Getränk, verzog aber angewidert das Gesicht, als er einen Schluck des erkalteten Synthodrinks im Mund hatte.
    »Die Legenden aus der Dunklen Zeit – von den J’ebeem übrigens auch vielfach die Stumme Zeit genannt auf Grund der Tatsache, dass jegliche interstellare Kommunikation ausgefallen war – sind sehr verschieden«, sagte William. »Wahrscheinlich entspringt der Großteil davon der Fantasie von Geschichtenerzählern.«
    »Nachdem vermutlich auch alle elektronischen Medien durch fünfdimensionale Strahlenschauer in Mitleidenschaft gezogen wurden und wahrscheinlich nicht mehr funktionierten, wird man diesen Erzählern sicherlich aufmerksam zugehört haben«, erwiderte Dana.
    Bruder William starrte erneut auf das Display seines Handheldrechners. »Es ist immer wieder davon die Rede, dass die J’ebeem in einem Kampf zwischen grausame Gottheiten gerieten, nachdem sie die Götter versucht hatten.«
    »Wie war es den J’ebeem der Legende nach denn möglich, die Götter zu versuchen ?«, fragte Dana.
    »Dazu gibt es verschiedene Aussagen. Teilweise sind die Aufzeichnungen auch gar nicht übersetzt, was bedeutet, dass ich sie erst durch das Translatorprogramm des Bordrechners laufen lassen muss, dass allerdings für Alt-J’ebeem nur bedingt programmiert ist, sodass es immer wieder zu Fehlern kommt.« Er blickte auf und sah Dana direkt an. »Den Legenden nach wurden die Götter versucht, in dem man das Tor zum Paradies öffnete.«
    »Das hat die Götter erzürnt?«
    »Nein. Die Götter entschieden, dass das Volk der J’ebeem ihre Diener und Knechte sein sollten. Aber sie konnten sich nicht darüber einigen, wer Anspruch auf diese Diener hätte und so brach ein grausamer Krieg zwischen ihnen aus.«
    »Eine seltsame Geschichte.«
    »Die Legenden schmücken das ganze natürlich noch sehr viel mehr aus, aber was ich Ihnen gerade zusammengefasst habe, sind die Handlungselemente, die eigentlich die Grundlage all dieser Erzählungen bilden.«
    Erneut meldete sich Danas Kommunikator.
    Lieutenant Stein meldete sich von der Brücke aus. »Captain, wir bekommen eine codierte Transmission des Oberkommandos.«
    »Danke, David. Ich werde sie in meinem Raum entgegennehmen.«
    »Aye, Captain.«
    Dana unterbrach die Verbindung und erhob sich. »Begleiten Sie mich auf die Brücke, Bruder William. Solange wir mit dem Oberkommando in Kontakt stehen, können Sie über denselben Datenstrom an das Christophorer-Archiv.«
    »Captain …«
    »Das geht in Ordnung. Sie sind ja kein Crewmitglied, das diese Möglichkeit für private Botschaften ausnutzt, sondern jemand, der das mit einer offiziellen Genehmigung des Captains tun wird.«
    »Wenn Sie meinen …«, murmelte der Christophorer noch immer zögerlich.
    »Und jetzt beeilen wir uns besser. Jeder Moment, in dem die Funkverbindung aufrechterhalten wird, erhöht das Risiko, dass dieser Kontakt bemerkt und unsere Mission vielleicht den Starr bekannt wird.«
     
    *
     
    Dana erreichte die Brücke, wo sie Stein eilig anwies, die Bergstromverbindung zum Oberkommando dafür zu nutzen, Bruder William zumindest einen Zugang zum Hauptarchiv der Christophorer zu ermöglichen.
    Anschließend trat sie in den Raum des Captains. Die Schiebetür schloss sich hinter ihr. Sie aktivierte den in die Wand eingelassenen Großbildschirm. Das Emblem des Star Corps zeigte den Beginn der Transmission an. Im nächsten Moment war das vollkommen kahlköpfige Gesicht von Commodore Kim Ray Jackson zu sehen, Danas direktem Vorgesetzten im Star Corps.
    Es

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