Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens
dessen Aufgabe es war, das Gebiet zu schützen, in dem sich, der Vorhersage der Wissenschaftler nach, in wenigen Wochen Wurmloch Alpha nach zehn Jahren erneut öffnen würde.
Damit geriet auch dieser, eigentlich am äußersten Rand des Machtbereich der Solaren Welten gelegene Raumzipfel in den Interessenfocus fremder Mächte, wie der vor kurzem erfolgte Angriff einer Flotte von Sharaan-Raumern drastisch gezeigt hatte. Nur mit Mühe war es im Verbund mit den Verbündeten Mantiden gelungen, die Methanatmer zu vertreiben.
Aber zweifellos weckte dieses Wurmloch auch bei anderen Begehrlichkeiten.
Die Starr hatten während des Angriffs der Sharaan die Beistandsgesuche der Solaren Welten ignoriert oder abgelehnt. Das hatte sowohl im Oberkommando des Star Corps als auch im Hohen Rat die Alarmglocken schrillen lassen, denn zeitgleich waren beinahe sämtliche offensiven Militäroperationen gegenüber den J’ebeem vorübergehend eingestellt worden.
Wurmloch Alpha lag unzweifelhaft auf dem Gebiet der Solaren Welten in der Nähe des planetenlosen Sterns Alpha Pictoris, wo man gerade dabei war, eine neue Forschungsstation zu installieren, nachdem ihre Vorgängerin während der Sharaan-Krise zerstört worden war. Die nächstgelegenen Menschenkolonien waren die nur wenige Lichtjahre entfernt gelegenen Welten des Systems Pictoris Major.
Commodore Björn Soldo richtete den Blick auf den großen Panoramaschirm, der im Moment vor allem nebelartige Schlieren zeigte, die zu einem mehrere AE durchmessenden Nebel gehörten, der Alpha Pictoris umkreiste. Ganz in der Nähe befand sich die zukünftige Position von Wurmloch Alpha.
Der Schnittpunkt der Sternenreiche von Mantiden, Starr und Menschen , dachte Soldo. Durch das Wurmloch wurde daraus jetzt der Kulminationspunkt von noch sehr viel mehr Interessen! Sämtliche außenpolitischen Beziehungen der Solaren Welten können sich dadurch verändern … Die Karten werden neu gemischt!
Selbst die außenpolitisch trotz des Konflikts um ihre Abspaltung als Bündnispartner geltende Genetiker-Föderation hatte kurzfristig ihre Ansprüche geltend gemacht, bevor die Sharaan-Krise ein gemeinsames Handeln quasi erzwungen hatte.
Wer weiß, wie sich die Genetics heute verhalten würden, wenn es die Sharaan-Krise nicht gegeben hätte , ging es Commodore Björn Soldo durch den Kopf. Der blonde, bärtige und recht breit gebaute Kommandant sowohl der LIBERTY als auch des im Pictoris-Sektor operierenden Star Corps-Verbandes, hatte sich in seinem Schalensitz auf der Brücke niedergelassen.
»Captain, soeben haben unsere Sensoren den Austritt eines Starr-Raumers aus dem Bergstrom-Raum registriert«, meldete Lieutenant Joline Pranavindraman, die gegenwärtig auf der Brücke der LIBERTY die Funktion eines Ortungsoffiziers innehatte.
Soldo runzelte die Stirn. »Eigenartig! Seit Wochen haben wir so gut wie keinen Kontakt zu den Starr. Und jetzt statten sie uns einen Besuch ab!« Der Commodore erhob sich aus seinem Schalensitz. »Kommunikation!«
»Ja, Sir?«, meldete sich Kommunikationsoffizier Lieutenant Mel Braden. Auf den großen Dreadnought-Schlachtschiffen waren Funktionen »Ortung« und »Kommunikation« schon seit Jahren auf Grund der komplexeren Systeme getrennt, während auf den Leichten und Schweren Kreuzern beides normalerweise nur von einem zuständigen Offizier bedient wurde. Allerdings befand man sich hier im Umbruch. Das Star Corps strebte schnellstmöglich ein Einbau neuer – und verbesserter! – Ortungssysteme an, deren Reichweite im Vergleich zu den herkömmlichen Anlagen erheblich größer war. Damit wuchs allerdings auch die zu verarbeitende Datenmenge, sodass es in Zukunft auch auf den kleineren Schiffen nicht mehr sinnvoll war, Ortung und Kommunikation nur von einem Offizier überwachen zu lassen. Die Zerstörerflotte des Star Corps war bereits mit den neuen Anlagen ausgestattet worden, und man würde nach und nach auch die Systeme der Kreuzer ersetzen.
»Stellen Sie Kontakt zu den Starr her, Lieutenant!«, wies Soldo seinen Kommunikationsoffizier an.
»Aye, Sir.«
»Das Starr-Schiff hat ein Bremsmanöver eingeleitet«, meldete jetzt Ruderoffizier Lieutenant Commander Alexis Madralides. »Unter Beibehaltung Ihres gegenwärtigen Kurses wird es in 7 Stunden 32 Minuten zu einem Rendezvous kommen – falls wir das wollen und nicht auf Ausweichkurs gehen.«
»Nein«, sagte Soldo. »Die andere Seite scheint etwas von uns zu wollen. Und dass unsere Verbündeten versuchen sollten, mit
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