Sternenfaust - 027 - Angriff auf Wurmloch Alpha
abgestellt hatte, der einen Grossteil der Tischplatte einnahm. Sie war damit beschäftigt, ein paar der ungeliebten Verwaltungsaufgaben zu erledigen, die auch zu den Pflichten eines Captains im Dienst des Star Corps gehörten. Darunter beispielsweise das Führen des Logbuchs …
Aber Dana war unkonzentriert.
Wahrscheinlich ist es kaum jemandem unter den Milliarden Bewohnern der Solaren Welten wirklich klar – aber wir befinden uns im Augenblick wahrscheinlich an einem Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte , überlegte sie. Die Frage, ob es der Menschheit gelingt, die Kontrolle über Wurmloch Alpha zu behalten, ist von sehr weit reichender Bedeutung …
Ein Summton riss sie aus ihren Grübeleien.
Ihre Hand glitt zur Seite, berührte ein Sensorfeld des Touchscreen und im nächsten Moment wurde der in die Wand integrierte Bildschirm aktiviert. Das Gesicht des Kommunikationsoffiziers erschien.
»Captain, wir bekommen eine Transmission von Star Corps Base 567«, meldete Lieutenant Susan Jamil. »Professor Schmetzer und Commander McCann möchten Sie sprechen.«
»Legen Sie mir die Verbindung hierher!«
»Aye, Ma’am!«
Jamils Gesicht verschwand und machte der Übertragung eines Videosignals von SBC 567 Platz. Schmetzers Glupschaugen schauten Dana auf eine Weise an, die sofort ihren Widerwillen erregte.
Ich frage mich ob es überhaupt jemanden gibt, den dieser arrogante Kerl als auch nur annähernd gleichwertigen Gesprächspartner akzeptieren würde! , durchfuhr es sie, wobei sie sich alle Mühe gab, sich von diesen Empfindungen nichts anmerken zu lassen.
Commander Riskoy McCann grüßte vorschriftsmäßig, was Dana sofort erwiderte.
Der militärische und der wissenschaftliche Stationsleiter im Doppelpack , stellte Dana fest. Da bin ich mal gespannt!
»Captain Frost, das Team um Professor Schmetzer empfängt seit kurzem sehr bedenkliche Daten von unserer Bergstrom-Sonde. Offenbar nähern sich mehrere Starr-Raumer dem Alpha-Pictoris-System.«
»Die Interpretation von Signalen aus dem Zwischenraum muss noch stark optimiert werden«, mischte sich Professor Schmetzer jetzt ein. »Aber die Signaturen der Starr-Schiffe wurden mit einer Wahrscheinlichkeit von über achtzig Prozent identifiziert.«
»Dann werden wir uns auf einen Angriff einstellen müssen«, sagte Dana gefasst. »Wurde Commodore Soldo schon informiert?«
»Selbstverständlich«, antwortete McCann. »Die anderen Star Corps Schiffe im System werden parallel zu diesem Gespräch von meinem Stellvertreter Lieutenant Commander Dasritsor über die Lage in Kenntnis gesetzt. Der Grund dafür, dass ich Sie im Besonderen anspreche, ist der, dass die Angreifer höchstwahrscheinlich ganz in Ihrer Nähe den Bergstrom-Raum verlassen werden.«
»Kennen Sie die genauen Koordinaten?«, fragte Dana.
»Die Angaben zum ungefähren Zielgebiet mit einer Abweichung von maximal 100.000 Kilometern sind im Datenstrom dieser Transmission enthalten.«
»Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Positionsangaben etwas genauer sind!«, gab Dana ihrer Enttäuschung Ausdruck. Bei einer derart großen Abweichung war es nahezu unmöglich, den Austrittspunkt der Starr anzufliegen und sie mit gezieltem Feuer sofort bei der Materialisation zu vernichten, ohne dass sie die Chance zur Gegenwehr hatten. Bekamen sie die nämlich erst, hatte ein Schiff wie die STERNENFAUST wohl kaum eine Überlebenschance. Und die anderen Raumer konnten vielleicht nicht schnell genug am Ort des Geschehens sein, um hier rechzeitig zu helfen.
»Sie werden im Verlauf der nächsten Stunde immer präzisere Daten über den voraussichtlichen Austrittspunkt bekommen«, versicherte Riskoy McCann. »Die Toleranz beträgt im Endeffekt weniger als zehntausend Kilometer.«
»Das klingt schon anders!«, erwiderte Dana.
McCann verschränkte die Arme. »Commander, Sie haben einen wichtigen Punkt vergessen. Im Moment ist nämlich noch gar nicht klar, ob Sie überhaupt die Erlaubnis hätten, das Feuer auf die Starr zu eröffnen.«
»Aber …«
»Das Ultimatum ist verstrichen, ich weiß. Aber der Hohe Rat hofft, dass sich die Konfrontation mit den Starr auf irgendeine Weise doch noch vermeiden lässt. Man hält es dort offenbar sogar für möglich, dass es sich bei diesem Manöver von Seiten der Sauroiden nur um eine gezielte Provokation handelt.«
Diese Idioten! , dachte Dana. Wie können die uns den einzigen strategische Vorteil nehmen, den wir in einem Gefecht mit den Sauroiden hätten!
Aber daran war wohl nichts
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