Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe
direkt über dem Boden –, aber Dana hatte nicht die Absicht, das die J’ebeem jetzt schon wissen zu lassen.
Beide Schiffe schwenkten kurze Zeit später in den Orbit des Planeten ein. Die STERNENFAUST positionierte sich über der Stelle, an der sie das Schiff geortet hatten, während die MOND VON KANASH zur Landung ansetzte.
Lieutenant Briggs scannte unablässig die Planetenoberfläche. »Captain, ich messe eine Strahlung dort, wo wir zuvor das fremde Schiff geortet haben. Sie ähnelt einer Triebwerksstrahlung im Stand-by-Modus, aber ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Die Signatur unterscheidet sich von unserer.«
Susan Jamil gab diese Information unaufgefordert an die MOND VON KANASH weiter. Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie das J’ebeem-Schiff langsam tiefer sank.
»Ortung!«, rief Briggs plötzlich alarmiert. »Triebwerksemissionen!«
Im selben Moment wurde dort auf dem Planeten der Boden aufgewirbelt, wo sie das fremde Schiff vermutet hatten. Unsichtbar fegte es mit zunehmender Geschwindigkeit davon. Lediglich die Triebwerksemissionen waren messbar, anhand derer sein Kurs verfolgt werden konnte.
Die MOND VON KANASH wurde von der erzeugten Druckwelle zur Seite gedrückt, doch ihr Pilot hatte sie schnell wieder stabilisiert.
»Jamil, senden Sie eine Grußbotschaft«, befahl Dana. »Ortung, verfolgen Sie den Kurs der Fremden. Ruder, hinterher! Bergstromsonde ausschleusen.« Sie nahm Verbindung mit Siron Talas auf. »Alles in Ordnung bei Ihnen?«
»Alles in Ordnung, Captain. Offensichtlich hat sich Ihre Theorie mit dem Tarnschirm bestätigt. Solange die Fremden ihre Triebwerke nicht aktivieren, können wir sie nicht orten.«
»Aber da sie jetzt das System verlassen, sind sie leicht aufzuspüren.«
»Im Moment noch«, bremste Siron Danas Zuversicht. »Wir mussten feststellen, dass sie sehr viel schneller beschleunigen und abbremsen können als wir. Auf diese Weise sind sie uns beim ersten Mal schon entkommen. Noch haben wir sie nicht.«
»Aber wir können ihnen erst mal ein Stück folgen«, beharrte Dana und unterbrach die Verbindung. Sie blickte ihren Ersten Offizier an. »Ist diese Angelegenheit es wert, dass wir den J’ebeem unser wahres Beschleunigungspotential offenbaren?«
»In dieser Situation tendiere ich zu einem Nein. Wenn wir die Fremdwesen einholen und es kommt zu einer Kampfhandlung, könnten wir die Unterstützung der J’ebeem benötigen.«
Daher schien sich Sirons Befürchtung zu bewahrheiten. Die Fremden, nachdem sie sich entdeckt sahen, hatten ihre Tarnvorrichtung zwar wieder deaktiviert, doch ihre Geschwindigkeit übertraf die ihrer Verfolger. Kaum waren beide Schiffe im Bergstrom-Raum und hatten die Verfolgung aufgenommen, verschwanden die Fremden daraus wieder. Und als die Verbündeten ebenfalls wieder in den Normalraum zurückkehrten, war von ihnen nichts mehr zu sehen …
*
»Sie verfolgen uns«, meldete SaliBen.
»Wir sollten zusehen, dass wir aus ihrem Gebiet verschwinden. Dann haben sie keinen Grund mehr, uns zu verfolgen«, riet KaluNor.
»Das werde ich sofort in die Wege leiten«, antwortete LuniMar schnippisch, »sobald ich weiß, wo die Grenzen ihres Gebiets verlaufen. Da wir darüber nicht die geringsten Informationen haben, ist es gut möglich, dass uns unser Kurs sogar noch tiefer in ihr Gebiet hineinführt.«
»Da ihr Gebiet aber nicht endlos sein kann«, schnappte KaluNor, » werden wir es irgendwann wieder verlassen haben.«
»Wie steht es mit der Entschlüsselung der Funksprüche der Fremden?«, fragte KaraGai den Kommunikations- Sek und bereitete der beginnenden Debatte ein Ende.
»Ich habe noch zu wenig Daten, um sie zu entschlüsseln, Kommandantin. Die Nachrichten waren zu kurz. Sie könnten deshalb aber durchaus freundlich gemeint sein.«
LuniMar zischte verächtlich. » Ergebt Euch oder wir schießen! , ist auch sehr kurz und trotzdem alles andere als freundlich.«
»LuniMar, haltet auf der Stelle den Mund!«, befahl KaraGai. »Wenn ich Eure Meinung hören will, werde ich es Euch wissen lassen!«
»Natürlich, Kommandantin. Aber wir können gar nicht vorsichtig genug sein.«
»Um das zu wissen, brauche ich Euren Rat ebenfalls nicht«, erinnerte KaraGai sie mit einem Unterton, der LuniMar signalisierte, dass sie die Nachsicht ihrer Kommandantin bis zur absoluten Grenze ausgereizt hatte. Klugerweise sagte sie nichts weiter.
»Vielleicht sollten wir unsererseits den Verfolgern Grußbotschaften senden«, schlug der Kommunikations- Sek
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