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Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Titel: Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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angequatscht …« Danas Blick blieb unvermindert skeptisch. Das wurde ja immer besser. Sie seufzte noch einmal leise, dann streckte sie die Arme aus. Chonyp übergab den Gengo an Frost.
    »Also, was hast du mir zu sagen?« Sie blickte fragend in Milgors große Augen, die sie aufmerksam und vorsichtig zugleich musterten.
    »Nichts besonderes, Captain«, sagte Milgor.
    In diesem Augenblick ertönte am Brückeneingang das typische metallische Klacken, das vom stakeligen Gang eines Kridan ausging, der schnell über eine Metallfläche läuft.
    »Oh, Captain«, klapperte der Translator des Predigers. »Der Ausreißer ist bei Ihnen. Ich weiß bald nicht mehr, was ich mit ihm machen soll. – Milgor, komm her. Du bist ein ungezogener Kerl …«
    Der Gengo sprang aus Danas Armen und rannte zu Satren-Nor. Es war deutlich zu hören, dass das Tier dem Prediger antwortete – diesmal auf kridanisch …
     
    *
     
    »Seit Olafsson weg ist, ist einfach nichts mehr so, wie es …« Malcom McTide verschluckte den Rest dessen, was er sagen wollte. Seine beiden Gesprächspartner, die Crewman Adam Rupert und Will Hauff blickten sich hektisch in dem Mannschaftsaufenthaltsraum um, der gerade von Laetitia Frysher betreten wurde. Malcom fing einen Blick von der Hinzugekommenen auf, der ihn erröten ließ.
    »Was ist, sprich weiter …«, sagte Rupert zu McTide und hatte seine Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern gesenkt.
    »Oder traust du dich jetzt nicht mehr?« Hauffs Äußerung kam im Gegensatz zu Ruperts Aufforderung in provozierender Lautstärke.
    Laetitia Frysher setzte sich an einen der Einzelplätze im entgegengesetzten Eck des Aufenthaltsraums. Sie trug eine enge, figurbetonende Freizeitkombination. Dennoch wusste jeder an Bord, dass sie zu den ehrgeizigen Neuzugängen bei den Marines gehörte und vor allem, dass sich Sergeant Takashi, Olafssons Nachfolger, auf Anhieb schwer in sie verguckt zu haben schien.
    Das war allerdings auch nicht besonders schwierig. Ein etwas längerer Blick aus ihren goldbraunen Augen war für die meisten männlichen Gegner eine effektivere Waffe als jedes Gaussgewehr auf Dauerfeuer. Rotblonde Locken umspielten ein freundlich lächelndes, ebenmäßiges Gesicht, dessen kleine Stupsnase über den vollen Lippen der hauptsächliche Grund dafür war, dass Laetitia leicht unterschätzt wurde. Sie sah ausgesprochen niedlich aus und weckte bei den meisten Männern uralte, längst verschüttet geglaubte Reflexe wie den Beschützerinstinkt.
    Frysher verfügte aber über einen stahlharten Willen, ausgezeichnete Reflexe und hatte geschlechtsbedingte Mankos wie die pure Muskelkraft ihrer täglich eisenstemmenden Kameraden mit einer verfeinerten Variante von Shak-Tso kompensiert – eine Vollkontaktkampfsportart, die sie verbissen in ihrer Freizeit trainierte. An Schnelligkeit war sie vielen Marines überlegen, manche wussten das, andere ahnten es. Eine winzige Spur von Schweißperlchen an ihrer Schläfe zeigte aufmerksamen Beobachtern, das sie gerade ihr Training für eine kleine Pause unterbrochen hatte. Aber im Grunde gehörte das, was sie gerade begonnen hatte, zum Trainingsprogramm dazu. Ausgeglichenheit bildete die Basis von Shak-Tso. Zu den Prinzipien gehörte auch die Empfehlung, nicht nur den Körper, sondern auch Seele und Geist zu schulen. Für die seelische Befindlichkeit gab es ein ausgeklügeltes Meditationsprogramm, für die Entwicklung des Geistes sorgte ein mehrstufiger Lehrplan, der unter anderem die Beschäftigung mit Philosophie, den schönen Künsten und alten Sprachen vorsah. Bevor sie mit ihrem heutigen Kampftraining weitermachte, wollte sie ihre Studien in Altgriechisch fortsetzen. Sie zog Bildschirm und Kopfhörer der schiffseigenen Mediathek zu sich heran und hoffte, dass der Übergang in den Nexus nicht auch das Sprachenprogramm geschreddert hatte.
    »Was ist nicht in Ordnung, seit der alte Sergeant nicht mehr unter uns weilt …?« Erneut dröhnte Will Hauffs dunkle Bassstimme lauter durch den Aufenthaltsraum, als es nötig gewesen wäre.
    »Nichts … alles bestens …«, stammelte McTide leise. Er verdrehte die Augen, aber Hauff wollte ihn nicht verstehen.
    Er war aufgestanden und ging nun quer durch den Raum. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Rupert und McTide auf der einen und Laetitia Frysher auf der anderen Seite blieb er stehen. »Spuck es schon aus, Malcolm. Ich bin sicher, dass das nicht nur uns interessiert …«
    Frysher wandte den Kopf ab und versuchte, Hauff zu

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