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Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Titel: Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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platziert, war dagegen unüberseh- und vor allem unüberhörbar.
    »Sollte da doch noch ein Rest von Leben dringesteckt haben?«, murmelte sie in das jaulende Japsen und Stöhnen hinein, das Hauff von sich gab.
    Laetitia trat einen Schritt zurück. Sie tänzelte dabei mit einer Leichtigkeit, als hätte die plötzliche Attacke gegen sie niemals stattgefunden. Ihr Blick glitt über ihr Opfer wie der eines Künstlers, der sein Werk betrachtet.
    Rupert war einen Moment lang wie angewurzelt stehen geblieben. Jetzt setzte er sich wieder in Bewegung und beugte sich erschrocken über Hauff. McTide saß immer noch auf seinem Stuhl, erstarrt, mit bleichem Gesicht gab er die reglose Statue eines Beobachters.
    Laetitias Zeigefinger stieß in McTides Richtung.
    »Hilf ihm«, sagte sie mit einer keinerlei Widerspruch duldenden Stimme. Dann wandte sie sich an beide gleichermaßen. »Bringt ihn zu Dr. Gardikov auf die Station. Wahrscheinlich ist sein Knöchel gebrochen.« Sie ließ unausgesprochen, dass ihr zweiter Tritt möglicherweise dauerhafte Schäden verursacht haben könnte.
    Vorsichtig wuchteten sie Hauff in die Senkrechte, sodass er wieder auf einem Bein stehen konnte. Dann hängten sie ihn in ihre Mitte und ließen ihn abgestützt auf ihre Schultern zum Ausgang humpeln.
    Rupert drehte sich halb zu Laetitia um. »Was sollen wir sagen?«
    »Die Wahrheit«, sagte Laetitia.
    Das traurige Trio war schon in der Tür, als ihr noch etwas einfiel.
    »McTide …« Sie blieben stehen.
    »Wenn du irgendwelche Probleme mit Sergeant Takashi haben solltest … sprich ihn direkt darauf an, klar?« Als keine Reaktion erfolgte, wurde ihre Stimme um eine Kleinigkeit lauter: »Klar …?«
    »Klar«, antwortete McTide.
    »Gut«, sagte sie. »Gerade in der jetzigen Situation kann es sich niemand an Bord leisten, über andere herumzustänkern und schlechte Stimmung zu schüren.«
    Die drei hatten sie wohl verstanden, aber nur das schmerzerfüllte Stöhnen von Hauff antwortete ihr. Sie bogen in den Gang vor dem Aufenthaltsraum. Das Schott blieb offen stehen und so konnte Laetitia noch ein paar Worte dessen verstehen, was Rupert und McTide, nur unterbrochen vom Ächzen Hauffs, miteinander sprachen.
    »Und?«, fragte Rupert. »Hat sie nun was mit Takashi?«
    »Woher soll ich das wissen …«
     
    *
     
    Auf der Brücke der STERNENFAUST herrschte Hochbetrieb, sodass der unangenehme Vorfall im Aufenthaltsraum der Crew nicht bis zur Führungsebene durchdrang. Zwar trudelten immer mehr Meldungen auf die Schirme, die signalisierten, dass einige weitere Funktionen wieder verfügbar waren und einige weitere Geräte wieder ihren Dienst taten, aber …
    »Captain, wir haben weiterhin massive Probleme mit den Waffen …« Robert Mutawesi, der Taktikoffizier, winkte Dana zu seinem Arbeitsplatz.
    »Das bedeutet, Lieutenant Commander?«, fragte Dana.
    »Nichts geht mehr … Rien ne vas plus … – Sollte dieses Ding auf dem Orterschirm auf die Idee kommen, uns anzugreifen, könnten wir keinen einzigen Schuss abfeuern …«
    »Das heißt, alle Gausskanonen sind ausgefallen«, knurrte Dana.
    »Es ist zum Haareraufen, aber die Methoden, mit denen sich die übrige Technik wieder in Betrieb nehmen lässt, funktioniert bei den Waffen nicht. Auf einmal reden Tiere, aber zu welchem Preis? Ist das der Fortschritt?«
    Dana unterdrückte ein Aufstöhnen, das hatte ihr noch gefehlt, dass selbst jemand wie Mutawesi anfing zu philosophieren.
    Schnell wandte sie sich an Jenny Black Fox, die Waffentechnikerin der Marines. »Was ist mit den Kampfanzügen der Marines?«
    »Tote Hose, Captain …«
    Dana schluckte. »Die Handfeuerwaffen?«
    Black Fox wies auf einen der Bildschirme. In einer Pseudo-3D-Abbildung kreiste dort die Darstellung eines in der Mitte aufgeschnittenen Nadlers um seine Achse. Mit einem Lichtpunkt markierte sie verschiedene Stellen im Innenleben der Waffe. »Sehen Sie, Captain. Alles grün. Energiestand, Ladung, Umschaltbarkeit der Munitionskammern, keine Fehlermeldung – nirgendwo. Aber selbst diese Simulation tut’s nicht mehr.« Sie betätigte mit dem Lichtpunkt den Abdruck. Der Nadler blieb stumm.
    »Haben Sie das auch mit realen Waffen getestet?«
    »Wir waren auf dem Schießstand und haben jede Handwaffe durchprobiert, die sich an Bord befindet«, erwiderte Black Fox. »Nichts, nada. Falls uns jemand angreift, werden wir uns was einfallen lassen müssen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Mutawesi lachte humorlos auf.
    »Ich denke mal, ein Messer zwischen

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