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Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Titel: Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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so gut, um so etwas aus dem Bauch heraus einschätzen zu können.
    Da sie ungeachtet der Gerüchte, die über sie und Sergeant Takashi kursierten, außer den notwendigen Befehlen und Kommandos noch kaum mit ihm gesprochen hatte, zögerte sie, ihn als ihren unmittelbaren Vorgesetzten anzusprechen.
    Am liebsten überhaupt niemanden der Marines , dachte sie.
    Am vertrauten Vibrieren unter ihren Füßen merkte sie, dass die Mesonentriebwerke des Schiffes hochgefahren wurden. Es war ein Gefühl der Erleichterung, das sich in ihr breit machte.
    »Endlich geschieht etwas«, sagte sie laut zu sich. Das jedoch würde nichts von den Problemen lösen, die sie im Moment bedrückten.
    Natürlich war sich Laetitia bewusst, dass sie mit ihren Sorgen nicht zum Captain gehen konnte, obwohl ihr Dana Frost auf Anhieb sympathisch gewesen war. Nicht allein, weil dieses Problem zu banal war, um damit die oberste Führungsebene zu behelligen, es verbot sich allein wegen der besonderen Umstände, in denen sich das ganze Schiff und seine Besatzung derzeit befand. Jetzt würde niemand Zeit für sie haben. Die Probleme, die sie momentan alle gleichermaßen betrafen, waren wahrhaftig ein paar Nummern größer, als der unschöne Zwischenfall, der sie beschäftigte. Es war unmöglich, ihre Sorgen irgendjemandem vom Rang eines Lieutenant aufwärts zu erzählen.
    Plötzlich wusste sie, wem sie ihr Herz ausschütten konnte, und schalt sich einen Esel, warum ihr das nicht direkt eingefallen war …
     
    *
     
    Sie sind nicht mehr sie selbst! , schoss es Dana durch den Kopf. Wir sind nicht mehr wir selbst …
    Entsetzt starrte sie auf den Hauptmonitor.
    Hier wirkt kein einziges Naturgesetz mehr so, wie wir es gewohnt sind … Vor allem aber reagiert niemand von uns mehr so, wie ihr ihn kennt. Als ob sich auf einmal alle untereinander fremd geworden sind …
    Es war, als wäre der ungeheure Andruck zu spüren, mit dem die STERNENFAUST so plötzlich und unvermittelt Fahrt aufgenommen hatte. Eine im Einsteinraum für alle bekannten Völker nicht umsetzbare Beschleunigung schleuderte die gewaltige Masse des Schiffs vorwärts, als wäre es selbst nur eines der zahllosen Gaussgeschosse, das von einer riesigen unsichtbaren Kanone abgefeuert wurde.
    Eigentlich müsste es jeden, der nicht in seinem Sessel saß, quer über die Brücke fegen …. dachte sie, obwohl sie genau wusste, dass die getäuschten Sinne ihr diese Empfindungen nur vorspiegelten. Der Eindruck der unnatürlichen Beschleunigung wurde vom Hauptmonitor erzeugt, auf dem das gewaltige bizarre Gebilde zu sehen war, dem sie entgegenstürzten.
    Es konnten nur Bruchteile von Sekunden vergangen sein, als sie bemerkte, dass auch mit ihr selbst etwas nicht stimmte. Ganz gewaltig nicht stimmte. Da war zum einen die ungeheure Geschwindigkeit des Schiffs, mit der es sich dem stachligen Objekt näherte. Zum anderen schien auf der Brücke selbst, also im Inneren der STERNENFAUST, alles nur noch in Zeitlupe abzulaufen. Dana sah, wie sich ihre Hand bewegte und konnte einfach nur ohnmächtig die nervtötende Langsamkeit beobachten, mit der sie auf die Ungeheuerlichkeit reagierte. Zugleich hörte sie immer noch den Nachhall ihrer eigenen Worte in ihren Ohren.
    »D … a … s … i … s … t …
    M … e … u … t … e … r … e … i …«
    Laute gedehnt bis in die Unendlichkeit. Das Einzige, was schnell und ihrem eigenen Zeitempfinden gemäß funktionierte, war ihr Verstand – ihr Denken. Schließlich sah sie, was sie mit ihrer Hand vorhatte, sah die scharfe Linie, die von ihrer Handkante gebildet wurde und sah das Ziel: Wredans Halsschlagader. Sie spürte deutlich die Anspannung ihrer Muskulatur, die zielgerichtete Energie, die sie in den Schlag hineinlegte. Sie war sich sicher, dass sie ihn unter normalen Bedingungen würde treffen müssen und war im gleichen Augenblick froh, dass jetzt keine normalen Bedingungen herrschten.
    Der Schlag würde absolut tödlich sein.
    Wenn es Titus Wredan nicht gelang, im letzten Moment auszuweichen oder den Hieb abzufälschen, würde er sterben. Rasch, plötzlich und ohne dass ihm noch jemand würde helfen können …
    Was bin ich im Begriff, hier zu tun?
    Der Gedanke explodierte regelrecht in ihrem Kopf. Die Antwort ließ nicht auf sich warten: Du bringst einen Verräter um, jemanden, der sich deinen Befehlen widersetzt hat …
    Ich werde zur Mörderin an meinen eigenen Leuten …. jammerte ihr anderes Ich.
    Na und … Jeder weiß, dass es nur eine Antwort auf

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