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Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Titel: Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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van Deyk.
    »Wir werden ihn holen, Sir«, sagte Wredan.
    »Wie sind Sie hier hereingekommen? Wir haben Sie zuletzt in dem Jäger gesehen und wie Sie in dieses … dieses Ding eingeschlagen sind …«, fragte Dana.
    »Mann, wir dachten alle, Sie seien tot!«, polterte es jetzt quer über die Brücke. Auch Mutawesi hatte seine Stimme wiedergefunden.
    »Wir wissen nichts«, sagte Wredan, der nun unmittelbar neben Dana stand. »Weder über den Tod, noch das Leben …«
    Er beugte sich zu Dana hinab, die irritiert den Kopf neigte im Glauben, er wolle ihr etwas Vertrauliches ins Ohr flüstern.
    »Darf ich …«, sagte er jedoch nur und ohne eine Ahnung zu haben, wie es geschehen konnte, stand Dana auf einmal neben ihrem eigenen Kommandosessel. Statt ihr saß nun Titus Wredan in dem Sessel. Sie konnte sich nicht erklären, wie dieser plötzliche Austausch hatte geschehen können. Sie hatte keinerlei Erinnerung daran, dass sie aufgestanden war. Vor allem hatte sie noch nicht einmal im Traum daran gedacht, ihren Platz zu räumen.
    Sie spürte, wie sich ihre Verwunderung mit einer gehörigen Portion Wut zu mischen begann. Aber noch ehe sie dazu kam, irgendetwas zu sagen oder zu tun, hörte sie ein vertrautes Geräusch und kurz danach spürte und hörte sie ein weiteres nur allzu bekanntes Dröhnen. Die Mesonentriebwerke liefen an. Daher rührte das vertraute leise Vibrieren, das durch das gesamte Schiff drang. Das erste Geräusch war eher eine Bewegung gewesen, an die sie sich, seit sich der Prediger an Bord befand, bereits gewöhnt hatte – Milgors schnelles Huschen in Kniehöhe, wenn das Tier durch die Gänge und Räume raste.
    Jetzt saß der Gengo auf van Deyks rechter Schulter und drehte leicht den Kopf.
    Dana hatte den Eindruck, das Tier starre sie direkt an, aber dann sah sie, dass er in Wahrheit Titus Wredan unmittelbar neben ihr anblickte.
    »Was … was soll das werden …«, presste sie endlich aus ihrer Kehle hervor. Ihre Augen flogen von einem zum anderen, aber jeder wandte wortlos den Blick von ihr ab. Es war offensichtlich, dass sie Probleme hatte, zu begreifen, was gerade vor sich ging. Van Deyks Gesicht war bleich und er hielt seine Augen halb geschlossen.
    Wredan nickte unmerklich und im gleichen Augenblick wandte Milgor sich von ihm ab. Der Gengo griff, indem er sich jetzt unmittelbar in van Deyks Nacken hockte, mit seinen langen Armen nach den Oberarmen des Lieutenant Commander und begann, sie wie ein Marionettenspieler hin und her zu bewegen.
    Äußerlich wirkte Dana unbeteiligt und wie abgeschaltet, als sie wie erstarrt neben ihrem Kommandosessel stand und auf den Monitoren beobachtete, wie die STERNENFAUST Fahrt aufnahm.
    Ihre Finger zuckten wie im Krampf, als sie aus den Augenwinkeln bemerkte, dass zwei weitere Personen die Brücke betraten. Botschafter Aorangi Mako Maunga gefolgt von Satren-Nor.
    »Was geht hier vor?«, wollte Maunga wissen.
    Dana zuckte mit den Schultern und spürte, dass sie sehr wohl in der Lage war, sich zu bewegen.
    »Das ist … Meuterei …«, sagte sie heiser.
    Merkwürdigerweise fühlte sie sich erleichtert, als sie das schreckliche Wort endlich ausgesprochen hatte. Doch ebenso merkwürdig war, dass niemand auf der Brücke auf ihre Feststellung reagierte. Nur der Botschafter hatte die Hand erhoben, als wolle er etwas sagen. Stattdessen griff er nach dem Prediger und zeigte mit der anderen Hand stumm auf den großen Hauptmonitor, der die Mitte der Brücke beherrschte.
     
    *
     
    Sie war allein in der Zweimann-, genauer gesagt Zweifraukabine, da ihre Mitbewohnerin Schichtdienst hatte. Der unangenehme Vorfall mit Hauff war ihr näher gegangen, als sie es sich zuerst eingestehen wollte. Unmittelbar nachdem Rupert und McTide den verletzten Crewman auf die Krankenstation gebracht hatten, war sie aufgestanden und hatte den Aufenthaltsraum verlassen, obwohl sie ihn jetzt ganz für sich gehabt hätte. Dummes Gerede hinter ihrem Rücken war sie gewohnt, aber einen derartigen Affront hatte sie bisher nur selten erlebt.
    Irgendetwas ist mit dem Kerl geschehen , überlegte sie. Normalerweise reagieren so gut ausgebildete und ausgesuchte Star-Corps-Leute nicht in so einer Weise …
    Ob das etwas mit dem merkwürdigen Nexus zu tun hatte, in dem sich die STERNENFAUST befand? Laetitia Frysher dachte darüber nach, mit wem sie am besten über den Vorfall reden könnte. Da sie erst seit kurzem ihren Dienst auf dem neuen SEK aufgenommen hatte, kannte sie noch längst nicht jeden ihrer Kameraden

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