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Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Titel: Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Meuterei gibt – die Todesstrafe!
    Verdammt! Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter , brüllte jetzt ihr zweites Ich.
    Wir leben überhaupt nicht mehr, wenn du nicht auf der Stelle etwas gegen diesen Wahnsinn unternimmst …
    Ich glaube, ich werde verrückt , schluchzte sie innerlich. Ich bin schizophren. Ich kann doch nicht einfach einen der besten Jägerpiloten des Star-Corps umbringen, bloß weil er selbst nicht mehr Herr seiner Sinne ist …
    Aber als sie in diesem Augenblick versuchen wollte, selbst ihren Zeitlupenschlag abzufälschen, die Wucht in eine andere Richtung zu lenken, merkte sie, dass es nicht ging. Es war unmöglich. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass ihre Attacke genau beobachtet wurde. Noch standen Botschafter Maunga und Satren-Nor halb abgewandt, aber wie in der Bewegung erstarrt, in der Schleuse zur Brücke. Sie sah die Augen des Kridan ebenso auf sich gerichtet wie die des Botschafters, beide blickten über ihre Schultern zurück und verfolgten offensichtlich genau, was sie gerade tat.
    Titus Wredan, der über die für ihn ungewohnten Bedienungselemente des Kommandantenplatzes gebeugt war, schien dagegen nichts von der Attacke zu bemerken, die Dana gerade gegen ihn führte.
    Als handelte es sich bei ihrer Handkante um ein von ihr losgelöstes Teil, beobachtete Dana mit zunehmenden Entsetzen, wie sich der Hieb immer mehr dem Hals des Piloten näherte.
    Sie spürte den Luftzug, der ihr verdeutlichte, dass ihre Hand jetzt die maximale Geschwindigkeit und Schlagkraft erreicht hatte. Sie war höchstens noch einen Zentimeter von Wredans Halsschlagader entfernt. Jetzt konnte nichts und niemand mehr den Piloten retten.
    Dann fühlte sie die erste Berührung mit den Spitzen der winzigen Härchen, die auf seiner Haut wuchsen und wusste, dass jetzt der Aufprall des wuchtigen Schlages erfolgen musste, dessen Wucht vielleicht sogar ausreichen würde, sein Genick zu brechen. Was auch immer jetzt geschah, die Konsequenz war eindeutig und tödlich.
     
    *
     
    Auch auf der neuen STERNENFAUST hatte sich Bruder William mit einer verhältnismäßig kleinen und bescheidenen Kabine zufrieden gegeben. Jeder unnötige Luxus wurde von Christophorern wie ihm ziemlich kritisch gesehen. Er gehörte eigentlich weder zur Besatzung, noch zu den gelegentlichen Besuchern an Bord wie dem Sonderbotschafter. Er war so etwas wie ein gern gesehener Dauergast und repräsentierte – wie ihm immer stärker bewusst wurde – an Bord so etwas wie das zivile Element inmitten einer durch und durch militärisch geprägten Gemeinschaft.
    In seiner Kabine verfolgte er über einen Monitor, wie das seltsame, bizarr geformte Gebilde, das sich im Zentrum des Nexus-Komplexes befand, in einer unglaublich erscheinenden Geschwindigkeit auf das Schiff zuraste. Dieser Eindruck wurde jedenfalls von dem Bildschirm in Williams Kabine vermittelt, wobei ihm natürlich klar war, dass es die STERNENFAUST war, die auf das Objekt mit kaum fassbarem Tempo zuschoss.
    Könnte dieser Eindruck ungewohnter Geschwindigkeit vielleicht daher rühren, weil sich beide Objekte aufeinander zubewegen , überlegte Bruder William gerade, als es leise an seiner Kabinentür klopfte. Er brauchte noch nicht einmal aufzustehen, um die Tür zu öffnen. Eine Drehung auf dem Schemel und seine Hand erreichte den Mechanismus, mit dem sich die Tür aufmachen ließ.
    Als er sah, wer im Gang stand, erhob er sich dennoch behände. Er konnte sich nicht erinnern, der jungen und ausnehmend hübschen Frau im Freizeitdress der Marines schon mal begegnet zu sein. Wenn doch, dann musste er mit seinen Gedanken so weit weg gewesen sein, dass es schon sträflich war. Selbst ein Ordensbruder war nicht vor der Wirkung weiblicher Reize gefeit, auch wenn diejenige, die diese Reize aussandte, sich ihrer schlicht umwerfenden Wirkung anscheinend noch nicht einmal bewusst war. Geschweige denn diese Signale mit Absicht auf junge Männer losließ.
    Bevor er anfangen konnte, verlegen loszustammeln, bat er sie mit einer Handbewegung in seine Kabine, ließ die Tür mit Bedacht offen, räumte seinen Schemel, den er ihr als Sitzgelegenheit anbot und hockte sich auf sein schmales Bett.
    Oh, oh , schoss es ihm durch den Kopf. Trotz ihres etwas verlegen wirkenden Lächelns spürte er automatisch, dass sie ein Problem mit sich herumtrug, über das sie reden wollte. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu wissen, dass es sich bei ihr nur um ein Problem mit Männern handeln kann, genauer gesagt mit einem Mann

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