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Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien

Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien

Titel: Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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bevorzugt behandelt werden. Unter normalen Umständen hätte Tishaga das für ein großes Unrecht gehalten. Aber wie die Dinge lagen, war es ihr egal, warum sie gerettet wurde, wenn sie nur gerettet wurde.
    Doch das würde nur mit einer gehörigen Portion Glück gehen. Die Feindschiffe waren deutlich überlegen, und der Rest der Flotte ergriff klugerweise die Flucht.
    Tishaga und ihre Kollegen nahmen die Gleitfahrzeuge und fuhren mit ihnen zu den Landefeldern, wo die Rettungsschiffe sie aufnehmen würden. Offenbar hatte sich herumgesprochen, was das auf Munush IV zurollte, denn überall kamen Starr aus ihren Häusern und fuhren oder rannten in Richtung der Landefelder.
    Die Fahrer der Gleiter hielten mehrmals an, um so viele Starr mitzunehmen, wie die Fahrzeuge fassen konnten. Doch es würden immer noch zu wenige sein. Der größte Teil der Bevölkerung würde in die Klauen der Feinde fallen – oder was immer die als Gliedmaßen hatten.
    In der Ferne sahen Tishaga und ihre Leute, wie Schiffe starteten, doch sie waren noch zu weit von den Landefeldern entfernt. Enttäuscht und mit wachsender Furcht mussten sie zusehen, wie immer mehr Schiffe abhoben und andere Starr in Sicherheit brachten.
    Tishaga konnte nur hoffen, dass die Kriegsraumer tatsächlich kamen – und dass es einen Platz für sie gab.
    Kurz darauf fühlten sie sich dennoch als die Glücklicheren. Über ihren Köpfen explodierten die gerade gestarteten Schiffe, und feindliche begannen mit der Landung.
    »Zurück!«, ordnete Branok an, der Leiter des Analytikzentrums. »Wir müssen uns im Gebäude verschanzen!«
    »Das bringt nichts!«, widersprach Tishaga entschieden. »Da nähern sich Soldaten mit der entsprechenden Ausrüstung. Gegen die haben wir keine Chance. Das Zentrum ist keine Festung!«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Wir müssen die Stadt verlassen und uns außerhalb verstecken.«
    Branok zischte ungeduldig. »Und wo außerhalb?«
    »In den Mondbergen gibt es Höhlen«, sagte Gerush, einer der Informatiker. »Ich habe oft meine Freizeit dort verbracht. Ich kenne mich dort aus. Und sie sind als Verstecke ideal.«
    Branok zögerte nicht. Er gab dem Fahrer Anweisung, die Mondberge anzusteuern. »Aber sie werden das Fahrzeug orten«, fiel ihm ein.
    »Es verfügt über einen Autopiloten«, erklärte der Fahrer. »Wir müssen nur unbemerkt zu dem Versteck kommen und darin verschwinden. Anschließend programmiere ich den Autopiloten auf eine Strecke und ein Ziel, das weit von uns wegführt. Wenn sie das Fahrzeug schließlich entdecken, können sie keine Rückschlüsse mehr ziehen, wo wir abgeblieben sind.«
    »Dann machen wir es so«, entschied Branok.
    Doch jedem war klar, dass ihre Flucht in die Berge ihr Ende nur aufschieben würde. Schließlich konnten sie sich nicht ewig dort verstecken. Tishaga und ihre Leute hatten zwar, wie es bei einer Evakuierung Vorschrift war, Handwaffen und Notfalltaschen mitgenommen, die Verbandszeug, Medikamente und Notrationen enthielten. Doch länger als höchstens fünf bis sechs Tage reichten auch die nicht. In sechs Tagen aber würden die Angreifer keineswegs verschwunden sein. Im Gegenteil!
    Gerush, der außerdem noch einen Handscanner mitgenommen hatte, überprüfte mit seiner Hilfe die Umgebung und vor allem, ob jemand ihrem Fahrzeug folgte. Tishaga hörte immer noch über ihr Headset den Funkverkehr der Flotte.
    »Wir könnten der Flotte eine verschlüsselte Nachricht schicken und ihr mitteilen, wohin wir uns geflüchtet haben«, schlug sie vor.
    »Zu gefährlich«, wehrte Branok ab. »Wenn die Feinde den Spruch abfangen, haben sie uns in kürzester Zeit aufgespürt.«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich«, wandte Tishaga ein. »Sie kennen weder unsere Sprache noch unsere Verschlüsselungsmuster. Es dürfte einige Zeit dauern, bis sie beides geknackt haben. Tatsache ist jedenfalls: Wenn wir der Flotte keine Nachricht geben, werden wir hier nur maximal so lange überleben, wie unsere Notrationen reichen. Danach können wir entweder verhungern oder uns den Feinden ergeben.«
    Branok überdachte das kurz und kam zu dem Schluss, dass Tishaga Recht hatte. »Senden Sie den Spruch. Aber so kurz und vage wie möglich.«
    Tishaga gehorchte. 38 Überlebende in den Mondbergen. Notration für sechs Tage. Brauchen Hilfe! , lautete ihre Nachricht.
    Sie hatte allerdings wenig Hoffnung, dass Hilfe kommen würde. Falls die Feinde nicht alle Schiffe der Starr vernichteten, würden die Überlebenden genug damit zu tun haben,

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