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Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Titel: Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe
Autoren: Luc Bahl
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Planet zu bieten hat …
    Sie war kaum an ihren Platz zurückgekehrt, als Briggs ihr hinterherrief: »Ma’am. Ich glaube, ich habe was …«
    »Überspielen Sie es dem I.O. und mir auf die Monitore«, befahl sie.
    Kaum saß sie, flimmerte eine bunte Folge von Falschfarbendarstellungen über ihren Bildschirm. Der Pfeil eines fremden Cursors, in diesem Fall von Briggs, fuhr über das Bild.
    »Das da …«, sagte er mit leicht belegter Stimme.
    »Ist das nicht …«, fragte Dana.
    »… ganz in der Nähe des Grabens. Und in der Nähe des Äquators, Ma’am«, unterbrach sie der Lieutenant.
    »Eindeutig in der Ausformung viel zu glatte Linien und Kurven, um natürlichen Ursprungs zu sein«, sagte van Deyk.
    »Und ziemlich groß«, ergänzte Briggs.
    »Groß genug für eine Unterwasserstadt allemal«, bestätigte Dana. »Santos schwenken Sie die STERNENFAUST auf einen Orbit, der uns über diese … äh … mutmaßliche Siedlung bringt.«
    »Aye, Captain«, bestätigte der Ruderoffizier die Anweisung.
     
    *
     
    Einige Stunden später sackte das Lande-Shuttle der sonnenbeschienenen, endlosen, glitzernden Wasseroberfläche des nach wie vor namenlosen Planeten entgegen.
    In der angesteuerten Hemisphäre blies ein kaum spürbarer Wind, der zu wenig Kraft besaß, um Wellen zu erzeugen, die höher als ein paar Zentimeter waren.
    Das Shuttle schwebte wenig später wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche. Es wäre zwar möglich gewesen damit auch abzutauchen, aber das und vor allem ein eventuell überraschender Notstart vom Meeresboden aus stellte für die Landefähre eine große physikalische Belastung dar, je nachdem wie stark der Außendruck sein würde.
    »Sicherheitshalber bleibt die L-2 an der Wasseroberfläche«, entschied Dana das weitere Vorgehen. »Die höchsten Erhebungen der Unterwassergebäude befinden sich in einer Tiefe von ohnehin nur zwanzig Metern. Außerdem denke ich, dass es einen besseren Eindruck macht, wenn wir gewissermaßen ›zu Fuß‹ kommen …«
    Um den diplomatischen Charakter zu betonen, ordnete Dana zudem an, dass sich die drei unvermeidlichen Marines – Takashi, Bullock und Telford –, die ihre Mission abzusichern hatten, dezent im Hintergrund halten sollten. Würden sie auf Abkömmlinge einstiger Frash’rar-Auswanderer stoßen, bestand ausgehend von den bisherigen Erfahrungen mit den Fischwesen ohnehin keine Befürchtung, mit übermäßigen Aggressionen konfrontiert zu werden.
    Trotzdem warteten sie nach dem Aufsetzen des Shuttles erst einmal ab. Die bordeigenen Orterschirme zeigten, dass sich nur wenige Schwimmzüge unter ihnen eine ausgedehnte künstliche Unterwasserlandschaft befand.
    »Gebäude und Straßen kann man eindeutig voneinander unterscheiden«, sagte Simon E. Jefferson. »Aber sie sind … äh … seltsam.«
    »Ich kann mir denken, was Sie damit sagen wollen«, erwiderte Bruder William.
    »Und, meine Herren, wollen Sie mich in ihr Geheimnis einweihen?«, fragte Dana schnippisch.
    »Selbstverständlich, Captain«, sagte Jefferson. »Sie erinnern in nichts an die Bauten der Frash’rar im Heptagonsystem oder auch nur an das Geisterschiff …«
    Dana brummte etwas Unverständliches und gab ihm insgeheim Recht.
    »Was ich viel bemerkenswerter finde«, sagte sie nach einer Pause, »ist die Tatsache, dass sich da unten nichts rührt. Alles wirkt wie ausgestorben.«
    »Vielleicht kommen wir um Jahrzehnte oder Jahrhunderte zu spät«, sagte William. »Im Grunde ist es logisch, dass man auf mehr Relikte der Vergangenheit stößt, als auf Zeugnisse einer lebendigen Gegenwart …«
    »Okay, machen wir uns fertig und schauen uns den Laden mal näher an.« In Danas flapsiger Bemerkung schwang ein unbestimmtes Gefühl der Frustration mit. Die Mitglieder des Erkundungstrupps halfen sich gegenseitig dabei, ihre Helme zu verschrauben. Bis auf die beiden Marines, die schon die ganze Zeit in schweren Kampfanzügen steckten, trugen die anderen jene Art von Raumanzügen, die für Explorationen in beinahe jeder Umgebung optimal geeignet waren. Durch die Antigrav-Paks war es auch nicht nötig, eine Ausbildung als Taucher absolviert zu haben. Man musste sich nur daran gewöhnen, dass die Bewegungen gebremster waren als im Vakuum.
    Diesmal war auch Dr. Gardikov mit von der Partie, die sich bereits gerne auf dem Generationenschiff umgesehen hatte. Ihre Personaldaten hatten Dana die private Leidenschaft der Bordärztin verraten: In jüngeren Jahren hatte sie an diversen Tiefseeexpeditionen
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