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Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Titel: Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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verhindern, dass diese Verräter ihr Werk im Dienst des Temuran fortsetzen. Wenn es keine andere Möglichkeit dazu gibt – zerstören Sie die ALCATRAZ. Das ist ein Befehl!«, schnitt er Danas beginnenden Protest ab. »Ich sende Ihnen mit diesem Datenstrom die notwendigen Detailinformationen über diese Leute. Wie Sie daraus unschwer werden erkennen können, sind die brandgefährlich, sollten sie dem Temuran in die Hände fallen. Wir haben schließlich schon genug Probleme.«
    »Verstanden, Sir.«
    »Das Triumvirat ist über Ihr Kommen informiert. Sie schicken ein Begleitschiff, mit dem Sie zusammenarbeiten. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Ohne ein weiteres Wort unterbrach Jackson die Verbindung. Dana seufzte und rief über die Kom-Anlage die Zentrale. »Ruder! Starten Sie, sobald alle Techniker von Bord sind. Kurs auf Kanash VIII im J’Ebeem-Reich. An der Grenze kehren wir in den Normalraum zurück, wo uns ein Begleitschiff erwarten wird. – Van Deyk, kommen sie bitte in meinen Raum. Und ich möchte für die nächste Stunde ansonsten nicht gestört werden.«
    »Aye, Ma’am!«, erklang die prompte Antwort.
    Van Deyk trat ein, und Dana klärte ihn kurz über ihren neuen Auftrag auf. Anschließend sahen sie sich gemeinsam die Daten an, die Commodore Jackson übermittelt hatte. Die Lage war wirklich ernst, und Dana sah ein, weshalb ihr Vorgesetzter ihr den Befehl gegeben hatte, die ALCATRAZ notfalls zu vernichten – obwohl es sicherlich noch überlebende Crewmitglieder gab.
    Zum Glück lagen davor noch etliche andere Alternativen …
     
    *
     
    Siron Talas aus dem Haus Haskano nahm mit angemessener Bescheidenheit die Ehrung entgegen, die der Wissenschaftsrat von Ebeem ihm zuteil werden ließ, wohl wissend, dass diese Ehrung wie fast alle übrigen ihrer Art wieder einmal eine zweischneidige Angelegenheit war.
    Seit das Haus Haskano dem Triumvirat zu mächtig geworden war, suchten die drei Regierenden nach Vorwänden, um diese Macht wieder zu beschneiden. Vor einigen Monaten hatte man Siron beauftragt, das friedliche Volk der Shisheni zu unterwerfen, eine Aufgabe, an der schon sein Vorgänger gescheitert war. Und Siron ebenfalls. Mal ganz abgesehen davon, dass er an dem Unrecht, das damit den Shisheni angetan werden sollte, ohnehin keinen Anteil haben wollte.
    Zur Strafe für sein »Versagen« hatte man ihn in mitsamt seinem Schiff in die hinterste Provinz verbannt mit der Aufgabe, die dortigen Sonnensysteme zu vermessen und zu katalogisieren – eine Arbeit, die andere schon Jahrhunderte vor ihm erledigt hatten.
    Doch Siron gefiel diese Tätigkeit wider Erwarten so gut, dass er etliche der Systeme einer so umfassenden Untersuchung unterzogen hatte wie noch niemand vor ihm. Die gesammelten Daten hatte er dem Wissenschaftsrat übermittelt. Und der war davon so begeistert gewesen, dass er Siron dafür heute die Rote Verdienstmedaille 1. Klasse überreichte, die zweithöchste Auszeichnung, die es gab. Die höchste – die Weiße Verdienstmedaille 1. Klasse – war ausschließlich Mitgliedern des Wissenschaftsrats vorbehalten.
    Mit dieser öffentlich verliehenen Ehrung war Siron Talas einerseits eine erneut beachtete Persönlichkeit geworden, die das Triumvirat nicht mehr ignorieren oder mit Anfängeraufträgen kaltstellen konnte. Gleichzeitig rief das wieder die Neider auf den Plan, die ihn bereits für Geschichte gehalten hatten.
    Siron war sich durchaus bewusst, dass dadurch sein Leben und das seiner Familie wieder in erheblich größerer Gefahr war. Sein Versagen in der Shisheni-Angelegenheit hatte indirekt zu dem Bündnis mit den Solaren Welten geführt. Einen solchen Mann konnte man nicht ewig ignorieren. Und einen mit der Roten Verdienstmedaille 1. Klasse ausgezeichneten Schiffskommandanten konnte man nicht klein halten, ohne Unmut zu erregen und Proteste herauszufordern, die schnell in einem Aufstand gegen das Triumvirat enden konnten. Schließlich brodelte es im Reich, und ein kleiner Funke konnte genügen, eine Rebellion anzuzetteln.
    Natürlich hatte sich kein Triumvir dazu herabgelassen, persönlich zu der Ehrung zu erscheinen. Aber sie hatten einen ihrer Protokollführer geschickt und damit den komplizierten Höflichkeits- und Schicklichkeitsregeln der J’Ebeem Genüge getan.
    Der Mann kam jetzt, nachdem die Hauptzeremonie zu Ende war, zu Siron, um ihm zu gratulieren. »Meinen Glückwunsch, Neffe. Damit haben Sie sich und Ihrer Familie wieder zu gebührendem Ansehen verholfen. Wie geht es meiner

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