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Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Titel: Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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haben, Ihre DNA die letzte war, die an der Funkkonsole zu finden war?«
    Mit Hilfe des nach ihrem Erfinder benannten Winston-Felds konnte man in einem Raum noch nach Tagen DNA-Spuren in der Luft und an Gegenständen analysieren und sie dem Verursacher zuordnen, wenn man eine Gegenprobe besaß. Und von jedem Crewmitglied der ALCATRAZ befand sich ein DNA-Profil in der Personaldatenbank.
    »Wundert Sie das?« antwortete Jerris. »Ich bin schließlich der Kom-Offizier hier an Bord. Natürlich ist meine DNA überall an der Konsole!« Er warf entnervt die Hände in die Luft. »Verdammt, ich habe geholfen, Sie zu befreien! Ich habe mich damit gegen das Gesetz und auf Ihre Seite gestellt! Meine Karriere im Dienst der Solaren Welten ist unwiderruflich beendet! Sie glaube doch nicht im Ernst, dass ich so dämlich bin, erst meine Karriere zu ruinieren und mich dann selbst hinzuhängen! Außerdem haben noch etliche andere Leute Zugang zu meiner Konsole. Sie zum Beispiel ebenfalls!«
    »Klingt logisch«, gab Hill mit kalter Stimme zu. »Aber Hidoro hat uns erzählt, dass Sie sich Ihre Zustimmung, ihm und damit uns zu helfen, reiflich überlegt haben. Vielleicht ein bisschen zu reiflich.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Hören Sie, jeder halbwegs begabte Techniker kann eine Nachricht in den Speicher geben und so programmieren, dass sie erst mit einer anderen ausgehenden Sendung zusammen gesendet wird, ohne dass es auffällt. Wenn ich was damit zu tun hätte, glauben Sie ernsthaft, ich wäre in dem Fall so dumm gewesen, den versteckten Spruch ausgerechnet während meiner eigenen Dienstzeit zu senden?«
    »Das ist ein gutes Argument«, warf Hauser ein. »Aber gerade das könnte ein ganz besonders raffinierter Trick von Ihnen sein. Verstehen Sie, was ich damit meine?«
    Jerris verstand offenbar nicht nur Hausers Worte, sondern auch deren versteckte Bedeutung. Er wurde blass. »Wollen Sie mir allen Ernstes einen Strick daraus drehen?«, fragte er, und seine Stimme zitterte deutlich. »Sie wissen doch noch nicht einmal, was in diesem ominösen Spruch enthalten war! Vielleicht war es einfach nur ein Fragment, das versehentlich in den Hauptspruch geraten ist.«
    Das war nicht sehr wahrscheinlich, und Jerris wusste das auch. Aber er griff nach jedem Strohhalm.
    »Der Spruch war verschlüsselt, wie Sie sehr wohl wissen. Und die Verschlüsselung trägt einen Code, der nur den Kom-Offizieren dieses Schiffes zugänglich ist.«
    Und jedem, der ein paar Tricks kennt, diese Codes zu initiieren, ohne selbst an die Konsole zu müssen , fügte Borzan in Gedanken hinzu. Tut mir wirklich Leid, Jerris, dass sie dich jetzt erwischt haben. Aber besser dich als mich.
    Borzan hatte sich aus einigen Komponenten, die es in jeder Kabine gab und einem Handspeicher, der ebenfalls in jeder Kabine zu finden war, einen Signalgeber konstruiert, über den er seine Nachricht verfasst hatte. Anschließend brauchte er die Nachricht nur noch über die ganz normale Kom-Anlage des Schiffes zum Funkterminal zu leiten und dort als Trojanisches Pferd zu deponieren, das sich selbst sendete, sobald der Sendecode aktiviert wurde, mit dem Nachrichten zur Wachstation geschickt wurden, bei der sich die ALCATRAZ routinemäßig jede Stunde meldete.
    Der Ursprung der Nachricht war über die Kom-Anlage nicht zurückzuverfolgen. Außerdem hatte Borzan sie aus Sicherheitsgründen in einem unbeobachteten Moment über die Anlage in der Messe eingespeist und sie anschließend vollständig vom Handspeicher gelöscht. Zur weiteren Sicherheit hatte er diesen im Abfallschacht entsorgt. Das Corpus Delicti war inzwischen recycelt. Somit führten keine Spuren mehr zu ihm zurück.
    Außerdem hatte er die Nachricht so programmiert, dass sie sich unmittelbar nach der Sendung selbst löschte. Es war äußerst unwahrscheinlich, dass noch irgendwo Spuren davon extrahiert und ausgewertet werden konnten. Borzan verstand schließlich sein Handwerk. Dass die Sendung überhaupt entdeckt worden war, konnte er sich nur mit einer unglücklicherweise gerade im Moment der Übertragung auftretenden Fluktuation im Sendemodul erklären. Bei einer etwaigen weiteren Sendung würde er dagegen Vorkehrungen treffen.
    »Hören Sie«, sagte der unglückliche Jerris mit wachsender Verzweiflung. »An Bord gibt es immer noch vier oder fünf Leute, die den Code der Kom-Anlage kennen. Jeder von ihnen hätte diesen Spruch senden können.«
    »Richtig«, bestätigte Rona Hill. »Aber von denen war keiner in den letzten drei

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