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Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Titel: Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Allerdings wäre es weitaus menschlicher gewesen, die Leute zu diesem Schluss selbst kommen zu lassen. In ein paar Jahren wäre mit großer Wahrscheinlichkeit der Großteil der Nichtoptimierten freiwillig gegangen. Und die ältere Generation der Nichtoptimierten wäre im Laufe des natürlichen Lebensprozessen von selbst verschwunden.«
    Diaz wurde langsam ungeduldig. »Worauf genau wollen Sie hinaus, Botschafter?«
    »Auf zwei Dinge. Erstens möchte ich Sie bitten, wenigstens die älteren Leute, die bereits im Ruhestand sind und auf dem Arbeitsmarkt keine Konkurrenz mehr für die Genoptimierten darstellen, in ihrer Heimat zu belassen. Zweitens bitte ich darum, die Aktion Exodus auszusetzen, bis wir das Problem mit den Dronte gelöst haben.«
    »Falls wir es denn lösen können, wonach es im Moment nicht aussieht. Die Lösung kann sich noch Jahre hinziehen, in denen die Situation für die Nichtoptimierten hier immer schlimmer wird. Wir haben natürlich auch diesen Punkt erörtert und sind zu dem Schluss gekommen, dass ein sprichwörtliches Ende mit Schrecken für alle Beteiligten das Beste ist. Auch wenn die Nichtoptimierten nicht in der Lage sind, das einzusehen«, fügte er arrogant hinzu.
    Maunga nickte bedächtig. »Dieses Argument ist natürlich nicht von der Hand zu weisen«, gab er zu. »Aber die Kapazität an Schiffen, die benötigt wird, um die Auswanderer in drei Monaten zu transportieren, fehlt bei der Verteidigung gegen die Dronte – schließlich muss Nachschub befördert werden – und das kann tödlich sein. Für die Genetikerförderation ebenso wie für die Solaren Welten. Schließlich hatten Sie uns gebeten, alle verfügbaren Transportschiffe für Aktion Exodus zur Verfügung zu stellen.«
    »Eine Bitte, der bisher nicht nachgekommen wurde«, erinnerte Diaz ihn beißend.
    »Natürlich nicht. Wir haben einfach keine Möglichkeit, Schiffe irgendwo abzuziehen, nur damit Sie Ihren nicht sehr glücklich gewählten Zeitplan einhalten können, um die Generation rauszuwerfen, der Sie zu verdanken haben, was Sie heute sind. Deshalb wiederhole ich noch einmal dringend die Bitte an Sie, Aktion Exodus auszusetzen, bis die Dronte keine Bedrohung mehr darstellen. Außerdem geben Sie den Betroffenen damit auch mehr Zeit, sich auf Ihre Auswanderung adäquat vorzubereiten. Vergessen Sie bitte nicht«, er lächelte gewinnend, »dass Sie es mit Menschen zu tun haben, deren geistige Kapazität in diesem Punkt begrenzt ist. Genetics hätten mit Sicherheit keine Probleme damit, eine Umsiedlung innerhalb weniger Wochen reibungslos zu bewerkstelligen.«
    Glaub bloß nicht, dass ich auf deine Schmeicheleien reinfalle! , dachte Diaz verächtlich. Trotzdem musste er zugeben, dass Maungas Argument nicht von der Hand zu weisen war. Doch wenn er in irgendeinem Punkt gegenüber den Solaren Welten, vertreten durch Maunga, nachgab, käme das dem Eingeständnis einer Niederlage gleich.
    »Ich werde darüber nachdenken, Botschafter«, sagte er nur. Und dich zappeln lassen, nur um all deine Bitten hinterher abzulehnen.
    »Ich danke Ihnen, Lord Manager«, versicherte Maunga mit erfreutem Lächeln. »Es gibt da aber noch einen weiteren Punkt, über den ich mit Ihnen sprechen wollte.«
    »Und der wäre?«
    »Bei unserem letzten Treffen waren Sie so gütig, mit den Solaren Welten einen Waffenhilfepakt zu schließen. Wir bieten Ihnen jetzt ein festes Koalitionsbündnis an zu denselben Bedingungen wie den J’Ebeem. Ich denke, deutlicher kann die Regierung der Solaren Welten Ihnen wohl nicht zeigen, dass sie die Genetikerförderation trotz Aktion Exodus als eine eigenständige Nation anerkennt.«
    Bevor Diaz darauf antworten konnte, meldete sich die Kom-Anlage. Diaz zögerte eine Sekunde. »Ich habe selbstverständlich Anweisung erteilt, uns nicht zu stören«, sagte er schließlich an Maunga gewandt. »Es muss also wichtig sein.«
    Der Botschafter lächelte jovial. »Bitte.«
    Diaz nahm das Gespräch an. »Ja?«
    »Eine Meldung von Admiral Kamamuriu mit äußerster Dinglichkeitsstufe kam gerade für Sie herein«, teilte ihm sein Sekretär mit. »Sonst hätte ich nicht gewagt, Sie zu stören, Lord Manager.«
    »Nun gut. Ich nehme das Gespräch im Nebenraum an.« Er unterbrach die Verbindung. »Sie entschuldigen mich einen Moment, Botschafter.«
    »Selbstverständlich.« Maunga wedelte lächelnd mit einem Plätzchen. »Lassen Sie sich Zeit.« Mit diesen Worten biss er genussvoll in das Gebäck.
    Diaz ging in das kleine Büro neben dem

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