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Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Titel: Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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inbrünstig. Sonst haben wir sehr viel mehr als »nur« ein Problem …
     
    *
     
    Sarakk saß mit Humarr in der Zentrale und verfolgte über ein Display die ständig eingehenden Berichte der Reparaturteams. Die Schäden besaßen ein sehr viel größeres Ausmaß, als es anfangs den Anschein gehabt hatte. Genau genommen war es ein kaum zu glaubendes Glück, dass sie alle noch lebten und das Schiff nicht schon längst vollständig funktionsunfähig war.
    Eine Ursache dafür, dass die Automatik die Reparaturteams erst viel zu spät geweckt hatte, lag darin, dass auch diese Programmierung durch einige Umleitungen teilweise verändert worden war. Ebenso wie die ursprünglichen Zielkoordinaten. Die gesamten Schäden stellten zwar keine Katastrophe dar, weil sie immer noch repariert werden konnten. Aber das würde sehr viel länger dauern, als sie sich leisten konnten. Die fremde Flotte, die sie geortet hatten, würde mit Sicherheit zurückkehren. Kein Volk konnte es sich leisten, ein unbekanntes Schiff von der Größe dieses Suninu in seinem Gebiet oder auch nur an dessen Rand unbeachtet zu lassen.
    Sarakk hatte aus diesem Grund darauf bestanden, dass Lorass das ursprünglich zugesicherte Ortungsfenster von zehn Minuten alle zwei Stunden auf fünf Minuten alle halbe Stunde zur Verfügung stellte. Die Technikerin hatte zwar protestiert, die Notwendigkeit dafür aber eingesehen und schaltete die erforderliche Energie jedes Mal pünktlich ein. Während Sarakk die Schadensmeldungen prüfte, saß Hilal an ihren Ortungsgräten und scannte unablässig und effizient während der verfügbaren Zeit die Umgebung.
    »Kommandantin!« Hilals Stimme klang alarmiert. »Ein fremdes Schiff nähert sich.«
    Sarakk ging sofort zu ihr. »Nur eins?«, vergewisserte sie sich und wäre darüber erleichtert gewesen, hätte sie nicht genau gewusst, dass es eine probate Taktik war, immer erst ein Aufklärungsschiff vorauszuschicken, ehe der Rest der Flotte folgte.
    »Nur eins«, bestätigte Hilal. »Und es sieht anders aus als die anderen Schiffe.«
    Bevor Sarakk sich Gedanken über die mögliche Konsequenz dieser Tatsache machte, rief sie Lorass.
    »Cheftechnikerin, ich brauche die Energie für die Ortungsgeräte länger als fünf Minuten. Wir haben gerade Gesellschaft bekommen.«
    »In Ordnung«, kam die prompte Antwort. »Ich kann sie für eine Weile online lassen. Wir haben noch genug andere Dinge zu reparieren, sodass wir die dafür erforderliche Leitung erst einmal für die Ortungsgeräte weiter verwenden können. Ich kann aber nicht sagen, wie lange.«
    »Wir werden uns mit dem begnügen, was wir bekommen können. Sie und Ihr Team leisten hervorragende Arbeit, Lorass.«
    »Danke, Kommandantin.«
    Sarakk wusste aus Erfahrung, dass ein kleines Lob zwischendurch bei Lorass und ihren Leuten Wunder wirkte und sie zu manchmal kaum fassbaren Höchstleistungen trieb. Und die konnten sie im Moment dringender brauchen als alles andere.
    »Ich darf wohl nicht hoffen, dass die Waffensysteme in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen?«
    »Leider nein, Kommandantin«, bestätigte Lorass. »Wir haben noch nicht einmal alle Stasiskammern stabilisiert. Schon das Bereitstellen der Energie für die Ortungsgeräte überlastet die vorhandenen Leitungen fast schon wieder, wenn wir nicht ständig kompensierten. Mehr kann ich Ihnen beim besten Willen nicht geben.«
    Sarakk musste das wohl oder übel akzeptieren. »Dann müssen wir es eben mit dem Wenigen schaffen, das wir haben«, stellte sie fest und unterbrach die Verbindung.
    Humarr sah sie fragend an. »Soll ich einen von den Priestern wecken, Kommandantin?«, fragte er.
    Sarakk gab nach kurzem Überlegen ihre Zustimmung. Es konnte nicht schaden, sich in dieser Situation nachdrücklich des Wohlwollens der Götter zu versichern.
     
    *
     
    »Gigantisch« war genau genommen immer noch eine viel zu schwache Bezeichnung für das fremde Schiff, das in der Nähe der angegebenen Koordinaten im Raum trieb. Doch falls es eine Besatzung an Bord hatte – was bei dieser Größe mehr als wahrscheinlich war – rührte die sich nicht.
    »Es sieht nicht aus wie ein Dronteschiff«, stellte Sun-Tarin fest, der kridanische Austauschoffizier, der seit einigen Monaten an Bord als Berater Dienst tat. »Alle ihre Schiffe, denen wir bisher begegnet sind, hatten diesen kristallinen Überzug. Dieses hat ihn nicht, wie auch bereits die Daten der Genetics belegt haben.«
    »Was allerdings auch nicht bedeutet, dass dieses Schiff nicht

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