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Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Titel: Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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ein neuer Prototyp ist, der anders aussieht«, stellte van Deyk fest.
    »Das halte ich für unwahrscheinlich, Sir«, wandte Briggs ein und projizierte einige Messdaten auf den Schirm. »Sehen Sie sich die Zusammensetzung der Außenhülle an. Bei den Dronte ist sie«, er suchte nach Worten, »nun … ebenso fortschrittlich wie unsere eigene, wenn ich das mal so sagen darf, mit entsprechender Panzerung und allem Drum und Dran. Aber die Außenhülle dieses Schiffes hat eine Zusammensetzung, die ich eher als altertümlich bezeichnen würde. Sie ähnelt mehr den ersten Siedlerschiffen, die die Erde verlassen haben, um sich auf dem Mars anzusiedeln.«
    Dana starrte einige Momente nachdenklich auf die Messdaten. »Ihre Meinung, I.O.?«, fragte sie anschließend.
    »Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Dronte an Bord sind«, antwortete van Deyk. »Die hätten uns längst angegriffen oder uns aufgefordert, uns zu ergeben und uns der Neuen Ordnung anzuschließen.« Seine Stimme hatte einen sarkastischen Unterton.
    »Sun-Tarin?«
    »Ich stimme Lieutenant Commander van Deyk zu«, sagte der Kridan. »Mein Vorschlag ist, dass wir uns zu erkennen geben und versuchen, Kontakt aufzunehmen.«
    »Das deckt sich mit meinen Überlegungen«, stimmte Dana zu. »Lieutenant Jamil, senden Sie eine Grußbotschaft. Ruder, bereithalten für Fluchtmanöver. Plasmaschirme aktivieren, Gaussgeschütze bemannen und hochfahren – wir müssen es ja nicht darauf ankommen lassen.«
    »Aye, Ma’am«, bestätigten beide Brückenoffiziere und führten die Befehle aus.
    »Keine Antwort«, meldete Susan Jamil, nachdem sie mehrere Minuten lang versucht hatte, Verbindung aufzunehmen.
    »Da drüben rührt sich gar nichts«, meldete Briggs. »Als wenn das Ding tot wäre.«
    »Was es aber wahrscheinlich nicht ist«, hielt Dana dagegen. »Denn die Flotte der Genetics hat es entdeckt, weil es sich mit aktivem Antrieb fortbewegte, bevor es sich tot stellte. Ruder! Bringen Sie uns näher heran.«
    Santos aktivierte die Triebwerke und ließ die STERNENFAUST langsam näher an das Schiff herangleiten. Es erfolgte keine Reaktion.
    »Entweder ist deren Schweigen Taktik, oder die da drüben sind tatsächlich … nun, vielleicht nicht gerade tot, haben aber Probleme«, überlegte Dana laut.
    »Das würde zumindest erklären, weshalb sie überhaupt nicht reagieren«, stimmte Sun-Tarin ihr zu.
    »Lieutenant Santos, fliegen Sie einmal um das ganze Schiff herum. Vielleicht entdecken wir dabei irgendwelche Schäden.«
    »Ja, Ma’am.«
    Während Santos das Manöver ausführte, zoomte Briggs das Bild des fremden Schiffes so nahe heran, dass es aussah, als würde die STERNENFAUST nur etwa zwanzig Meter darüber schweben.
    »Sichtbare Meteoritenkratzer«, meldete er. »Und dort sieht es aus, als wäre das Schiff irgendwann schwer beschädigt und halbwegs wieder repariert worden.«
    Die Stelle, die Briggs meinte, war deutlich sichtbar und hob sich farblich vom Rest des Schiffes ab. So etwas wie Schweißnähte waren zu erkennen, die die alten Teile mit den neuen verbanden. In unmittelbarer Nähe dieser Stellen waren auch tiefe Dellen in der Außenhaut erkennbar.
    »Sieht so aus, als hätte das Schiff eine Menge mitgemacht«, fand Dana.
    »Und als hätte es einen sehr langen Weg hinter sich«, ergänzte van Deyk. »Ich wüsste zu gern, woher es gekommen ist.«
    »Lieutenant Jamil, senden Sie weiter Grußbotschaften.«
    »Jawohl, Captain.«
    Susan Jamil tat ihr Bestes, doch sie erhielt auch diesmal keine Antwort. Sie hatte auch nicht damit gerechnet …
     
    *
     
    Sarakk, Humarr und Hilal saßen seit Stunden in der Zentrale und ließen den Ortungsschirm nicht aus den Augen. Da keiner von ihnen den Reparaturteams bei der Arbeit helfen konnte, hatten sie ohnehin nichts anderes zu tun. In einer Ecke der Zentrale saß Takann, eine der dienstältesten Priesterinnen. Sie hatte alle fünf Augen geschlossen und eine Haltung eingenommen, als säße sie in einem Gebetsraum. Sie befand sich in intensivem Gebet und flehte die Götter um Schutz an für die gesamte Besatzung des Schiffes. Sarakk hoffte nur, dass die Götter ihr zuhörten.
    Das fremde Schiff dort draußen machte nicht den Eindruck, als wäre es die Vorankündigung des nächsten Kirima-Sturms. Doch das konnte man natürlich nicht wissen. Fremde Völker besaßen fremde Technik, die auch ein so vergleichsweise kleines Schiff zu einem gefährlichen Gegner machen konnte. Bis jetzt näherte es sich lediglich vorsichtig und scannte

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