Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Titel: Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
Reichenthal setzte sich unaufgefordert in einen Sessel. »Oh, ich habe nicht vor, Sie lange aufzuhalten, Lord Manager .« Er sprach den Titel mit der größtmöglichen Verachtung aus, zu der er fähig war.
    Diaz zog die Augenbrauen hoch. »Ich höre.«
    »Ich bin gekommen, mich von Ihnen zu verabschieden.«
    Diaz’ Augenbrauen wanderten noch ein Stück höher. »Sie haben sich entschlossen, nun doch die Genetikerförderation zu verlassen? Welch erstaunlicher Wandel Ihrer Einstellung! Aber schön. Ich wünsche Ihnen eine gute Reise. Auf Wiedersehen.«
    »Nicht ich werde Darelis verlassen, sondern Sie !«
    Reichenthal holte ein kleines Gerät aus der Tasche seines Anzugs, auf dem ein Lämpchen rot blinkte. Diaz starrte das Gerät unbewegt an und sah anschließend Reichenthal in die Augen. »Wenn Sie glauben, dass eine Bombendrohung etwas an Ihrer Situation ändert, Reichenthal, so hätte ich Sie für klüger gehalten. Ich bin ersetzbar. Und wenn Sie das Gebäude hier in die Luft jagen, sterben Sie ebenfalls.«
    Reichenthal lächelte triumphierend und genoss die Situation offensichtlich in vollen Zügen. »Ach, Jurij! Bei all Ihrer Intelligenz unterschätzen Sie mich doch erheblich. Ich gebe zu, das ist beinahe enttäuschend. Dieser Fernzünder hier aktiviert keine Bombe. Zumindest keine im herkömmlichen Sinn. Sie haben doch nicht etwa im Ernst gedacht, dass ich mir nicht noch eine kleine Hintertür offen halte für einen Fall wie diesen.« Er beugte sich vor und sah den jüngeren Mann scharf an. »Sie verdanken mir alles, was Sie sind, Jurij. Sie und Ihre Leute wären nichts ohne meine Technologie !«
    »Sie wiederholen sich, Sven. Diesen Standpunkt hatten Sie bei unserer letzten Begegnung schon ausgiebig dargelegt. Was wollen Sie jetzt noch?«
    »Ihr Ende, Jurij, Ihres und das aller Genetics! Sie waren ein Fehler. Mit der Ausweisung der Nichtoptimierten haben Sie den Bogen überspannt. Ich werde nicht zulassen, dass Sie zerstören, was ich aufgebaut habe! Sie hätten auf mich hören und Ihre Aktion Exodus abblasen sollen. Jetzt wird sie zu einem Bumerang und einem Exodus für alle Genetics. Und ich hoffe, Sie und Ihre Kreaturen schmoren in der Hölle!«
    Mit diesen Worten drückte er den Knopf des Zünders. Ein Signal wurde aktiviert, das einen Funkimpuls auslöste, der Empfänger auf allen Genetic-Welten anwählte und einen vorprogrammierten Mechanismus in Gang setzte. Der wiederum nahm mehrere planetenweite Sender in Betrieb, die einen Ton ausstrahlten, der von normalen Ohren nicht wahrgenommen werden konnte. Über den gleichzeitig aktivierten Bergstrom-Funk erreichte dieser Ton gleichzeitig die übrigen Planeten der Drei Systeme und alle Genetic-Schiffe, die sich im Raum befanden. Die Wirkung setzte innerhalb weniger Sekunden ein.
    Das heißt, sie hätte einsetzen müssen. Doch Reichenthal starrte Diaz fast eine volle Minute an, ehe er begriff, dass etwas nicht so lief, wie es laufen sollte. Er drückte den Zündknopf noch einmal und gleich darauf noch mehrmals, wobei er immer hektischer wurde.
    Jurij R. Diaz lehnte sich betont lässig zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Es ist jetzt ungefähr zwanzig Jahre her«, sagte er in beiläufigem Ton, »da fiel einem unserer Ärzte bei einem Test an einem seiner genoptimierten Patienten eine seltsame Anomalie auf. Da der Patient schwer krank war und das auf einen Gendefekt zurückgeführt werden konnte, glaubte er zunächst, auch diese Anomalie sei dem defekten Gendesign zuzuschreiben. Um solche Defekte künftig zu verhindern, sah er sich die Sache genauer an.«
    Diaz zuckte mit den Schultern und genoss das zunehmende Entsetzen in Reichenthals Augen, als diesem dämmerte, worauf Diaz hinauswollte.
    »Um die Sache abzukürzen, Sven, was glauben Sie, was der Arzt am Ende seiner – natürlich immer umfangreicher werdenden – Testreihe entdeckt hat?« Er winkte ab. »Sie kennen natürlich die Antwort. Er entdeckte, dass jeder Genetic der ersten Generation diese Anomalie aufwies – und sie auch vererbte. Eine Anomalie, die bewirkt, dass eine bestimmte Tonfrequenz, die das normale Ohr gar nicht wahrnehmen kann und die – das ist der Trick bei der Sache – auch nicht in der Natur von irgendwas jemals erzeugt wird, eine absolut tödliche Wirkung auf jeden Genetic hat und zum sofortigen Herzstillstand führt. Ein paar Jahre später fand der Arzt heraus, dass die Ursache für diesen Defekt in der von Ihnen gelieferten Gentechnologie liegt.«
    Diaz nickte

Weitere Kostenlose Bücher