Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
sollten, geschahen sie rein elektronisch. Das ging in der Regel schnell und reibungslos vonstatten, aufgehalten wurde nur, wer vom System nicht erkannt wurde. Deshalb gab es aber auch keine tieferen und zeitaufwändigeren Verknüpfungen außer der Überprüfung, ob der Gleiter innerhalb des bewachten Viertels registriert war oder nicht. Erwartete jemand noch spät in der Nacht Besuch, so wurde die Kontrollstation informiert und die neue Kennung erhielt einen zeitlich begrenzten Status, der ein ungehindertes Passieren möglich machte.
    Nur wirklich unbekannte Gleiter wurden aufgehalten, überprüft und erst nach Rücksprache durchgelassen oder es wurde ihnen die Zufahrt verweigert.
    Mühsam bahnte sich das wuchtige Fahrzeug seinen Weg durch die oft verstopften Straßen. Bewusst blieb der Gleiter in Bodennähe und nahm nicht eine der vielen Steigpassagen hoch zu den schnelleren Flugkorridoren in größerer Höhe. Dort wurde der Verkehr stärker überwacht als in den Straßenschluchten. So dauerte es mehr als eine Stunde, bis sie den Trubel der Innenstadt durchquert hatten und wieder in eine ruhigere Gegend kamen, die sich vor allem durch nüchterne Großbauten auszeichnete.
    »Wir sind im Klinikviertel«, sagte Kikku’h, der den kennungslosen Botschaftsgleiter steuerte. Neben ihm befanden sich mit D’koh und Qua’la zwei weitere Mantiden in dem Fahrzeug. Außerdem fuhren Botschafter Hutter, Dana Frost, Bruder William, Schwester Janisa und Dr. Gardikov mit. Obwohl sie alle in den Gleiter passten, herrschte doch eine drangvolle Enge. Normalerweise hätte sich eine Gruppe aus fünf Menschen und drei Mantiden auf mindestens zwei Fahrzeuge aufgeteilt. Sie besaßen jedoch nur eines der – natürlich illegalen – Geräte, mit denen sich willkürlich Kennungen generieren ließen.
    Kaum hatte Dana während des vergangenen Tages Kikku’hs Bericht zur Kenntnis genommen sowie die Ergänzungen, die Qua’la und D’koh später noch hinzugefügt hatten, veranlasste sie, dass Dr. Gardikov ihre Abordnung ergänzte. Erst spät in der Nacht landete das Shuttle mit der Ärztin und ihrem Gepäck am Raumhafen nahe der Botschaft. Nach kurzer Begrüßung bestieg die Gruppe wenig später den Gleiter.
    Kikku’h parkte ihn jetzt auf einem weitläufigen Gelände. Er stieg alleine aus und ging auf einen dunklen, flachen, lang gestreckten Bau zu. Die anderem blickten ihm schweigend hinterher, wie er in der Dunkelheit verschwand und nach wenigen Sekunden plötzlich von einem starken Scheinwerfer angestrahlt wurde. Das Licht, das ihn erfasst hatte, beleuchtete auch einen verschlossenen Eingang.
    Das Funkgerät im Gleiter knackte. Kikku’h hatte sein Gerät eingeschaltet, als er auf das Gebäude zuging.
    »Hier ist Kikku’h von QXKG«, war aus dem Lautsprecher zu hören. Er sprach offensichtlich in eine Sprechanlage am Eingang des Gebäudes. »Ich habe eine Verabredung mit Dkt’urrl, sie erwartet mich …«
    »Einen Moment«, knarrte es aus der Sprechanlage, dann war eine Zeitlang nur das Geknatter elektrischer Störgeräusche zu hören.
    »In Ordnung«, kam schließlich die Antwort, »gehen Sie zu Tor 7. Dkt’urrl erwartet Sie dort.«
    »Wo befindet sich Tor 7?«
    »Rechts von Ihnen aus gesehen. Bleiben Sie in der Nähe der Hauswand, ich schalte die Beleuchtung ein …« Tatsächlich flammten weitere Scheinwerfer auf und wiesen den Weg. Nun verließen auch die anderen den Gleiter und gingen auf Tor 7 zu. Bruder William half Dr. Gardikov und trug einen Teil ihres Gepäcks.
    Die Mantidin, die sie an Tor 7 erwartete, begrüßte sie und bat sie dann in das Innere des Baus. Über eine flache, breite Rampe stiegen sie in einen mehrgeschossigen Keller hinunter. Dkt’urrl öffnete mittels eines chipgesteuerten Schlüssels eine Reihe von großen Türen, die in der Art von Schleusen hintereinander angeordnet waren. Von mal zu mal wurde es kühler.
    Schließlich betraten sie einen für mantidische Verhältnisse flachen, wenig mehr als drei Meter hohen Saal, der jedoch in der Fläche die Ausmaße einer Sportarena besaß. Dann sahen sie, warum der Raum so niedrig war. In dem darunter befindlichen Boden wie auch in der Decke darüber war jeder Kubikmeter Platz genutzt. Zum einen für eine Vielzahl von Instrumenten und die hydraulischen Vorrichtungen, die notwendig waren, um sie herauf und herunter zu befördern. Zum anderen für die sterblichen Überreste tausender Mantiden, die gewaltsam ums Leben gekommen waren, deren Todesursache ungeklärt war

Weitere Kostenlose Bücher