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Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Titel: Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Takashi im Moment lagen. Die mit schweren Kampfanzügen ausgestattete Truppe, der sich auch Marquanteur und DiMarco angeschlossen hatten.
    Im hinteren Teil der L-1 lagerten die wertvollen Proben, die Leslie und Jennings mitgebracht hatten. Die Wissenschaftler hatten inzwischen wirksame Substanzen des Seelenmooses isolieren können und die biochemischen Vorgänge, die zur Auslösung des Abstoßungsmechanismus führten, weitgehend verstanden. Dennoch war es noch ein weiter Weg, bis daraus eine Substanz wurde, die sich als Waffe gegen die Dronte anwenden ließ.
    »Es ist schon ein seltsames Gefühl, hier etwas zu tun, das den Prinzipien eines Arztes in so eklatanter Weise widerspricht!«, sagte Miles Jennings nachdenklich. »Ehrlich gesagt kann auch ich nicht sagen, dass ich mich besonders wohl dabei fühle.«
    »Bruder William hat sich aus der Sache herausgehalten«, erinnerte Leslie.
    »Ja, und jedes Mal, wenn ich mich mit den Wirkstoffen des Seelenmooses befasst habe, habe ich mich gefragt, ob ich das nicht auch hätte tun sollen.«
    »Es gibt Entscheidungen, die man nicht rückgängig machen kann.«
    »Und es gibt Entscheidungen, mit denen man sich ins Unrecht setzt, ganz gleich was man tut!«
    Miles Jennings schluckte. »Ja, da haben Sie Recht.«
    »Vielleicht wird man einst über uns sagen, dass wir mit unserer Entdeckung die Existenz der Menschheit gerettet haben«, sagte Leslie. »Aber es kann genauso gut sein, dass wir Urheber eines Massenmordes genannt werden.«
    »Ich glaube nicht einmal die Ethik der Christophorer schreibt uns vor, dass wir uns bereitwillig von Parasiten innerlich töten lassen müssen, Leslie!«
    Detonationen waren zu hören. Der Kampflärm schwoll an. Das Gefecht rückte näher.
     
    *
     
    Takashi und die anderen Marines hatten sich in den Felsen verteilt. Ihre Gegner waren gut sechzig Kshagir-Dronte. An Kampfkraft war jeder von ihnen einem Marine in schwerem Kampfanzug mindestens ebenbürtig.
    Die Marines setzten ihre Gauss-Gewehre ein, aber selbst direkte Treffer sorgten bei den ungewöhnlich widerstandsfähigen Kshagir keineswegs immer für Kampfunfähigkeit. Sie arbeiten sich mit ihren Strahlern sowie Projektilwaffen, die den Gauss-Gewehren sehr ähnlich waren, vor und gewannen ständig an Boden. Auf ihre Deckung achteten sie dabei kaum. Angesichts ihrer ungewöhnlichen Widerstandskraft brauchten sie das auch nicht. Ähnlich gingen Marines in Panzeranzügen gegen nur leicht bewaffnete Gegner vor.
    »Wir sind eingekreist«, stellte Marquanteur fest. »Und der Ring wird immer enger!«
    Doch dann kam der Vormarsch plötzlich zu Stillstand. Die Kshagir liefen völlig orientierungslos umher und feuerten scheinbar ziellos in die Gegend. Manche trafen dabei mit ihren Strahlwaffen die eigenen Kämpfer, was genauso selten tödlich wirkte wie die Treffer der Marines mit ihren Gaussgewehren.
    Schussdonner durchdrang die Stille.
    An mehreren Stellen hatten sich orsonische Kampfpriester durch notdürftig geschlossene Stolleneingänge gegraben. Jetzt stellte sie sich mit Donnerrohren auf und feuerten Salve um Salve auf die Kshagir.
    »Jennings, ich schalte meine Helmkamera auf eine Konsole in der L-1! Das müssen Sie sich ansehen!«
    Der Wissenschaftler hatte während der kurzen Kontaktphase zwischen Menschen und Kshagir einmal die Möglichkeit gehabt, einen von ihnen mit dem Diagnosescanner zu untersuchen. Er wusste zwar nicht viel über sie, aber wahrscheinlich mehr als sonst irgendein Mensch.
    Jennings runzelte die Stirn, dann sagte er: »Scannen Sie die Umgebung mit Ihrem Helmsystem nach Ultraschall ab, dass System der L-1 arbeitet zurzeit nur eingeschränkt.«
    »Einen Moment … Hey, da findet ein schrilles Konzert statt!«, stellte Takashi fest. »Ein Konzert, von dem wir Gott sei Dank nichts hören!«
    »Das muss der empfindliche Punkt der Kshagir sein!«, glaubte Jennings. »Deswegen kommen sie auch mit der Dunkelheit in den Stollen problemlos zurecht.«
    »Wovon sprechen Sie, Jennings?«
    »Ich habe schon damals, als ich mal die Möglichkeit hatte, einen Kshagir zu scannen, vermutet, dass sie mit den Ohren ›sehen‹, während ihre Augen gerade mal hell und dunkel unterscheiden. Sie orientieren sich wahrscheinlich über ein Ultraschall-Sonar – wie Fledermäuse. Und ihr Gehör scheint sehr empfindlich zu reagieren.«
    Marquanteur erinnerte sich an die Worte des Obersten Kampfpriesters ›Unsere Schlachtgesänge werden sie erzittern lassen.‹ Er hat das wörtlich gemeint! »Ist es nicht

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