Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka
Dronte-Angriff zu verteidigen?«, überlegte Stephan van Deyk halblaut.
Er hatte recht. Insgesamt befanden sich 48 Schiffe im Orbit.
Wenn ich die Dronte wäre und mir die führenden Politiker von fünf Nationen schnappen wollte , überlegte Dana, würde ich mit mindestens 200 Schiffen anrücken, um absolut sicherzustellen, dass mir keiner entkommt, der von dem Überfall berichten kann. Wir können nur hoffen, dass die Dronte nichts von diesem Treffen erfahren haben – was zugegeben eher unwahrscheinlich ist.
Es folgten die üblichen Identifikationsmaßnahmen, ehe die STERNENFAUST schließlich auf ihren Antigravfelder schwebend über dem Boden des Raumhafens zum Stillstand kam. Dana begleitete Julio Ling und dessen Team von Leibwächtern zur Schleuse.
»Die Gespräche werden sicher eine Weile dauern, Captain«, sagte Ling zu ihr. »Genießen Sie Ihren Aufenthalt, auch wenn diese Welt nicht sehr einladend für einen Landurlaub ist. Und ich muss Ihnen sicher nicht sagen, dass Sie die Augen offen halten sollen.«
»Nein, Sir. Das tun wir in einer Situation wie dieser immer.«
Ling nickte nur und verließ das Schiff. Draußen wurde er von einer Delegation erwartet, die ihn und seine Leute in ein Gebäude führte, das unmittelbar am Raumhafen stand. Dana kehrte in die Zentrale zurück.
»Wir haben Wachdienst, bis die Verhandlungen beendet sind«, teilte sie der Brückenbesatzung mit und wandte sich an Sun-Tarin, der neben ihr saß. »Falls Sie allerdings Kontakt mit den kridanischen Schiffskommandanten aufnehmen möchten, Sun-Tarin, so steht dem nichts im Weg. Schließlich haben wir genug Zeit dafür.«
»Vielen Dank, Captain«, antwortete der Kridan. »Ich komme darauf zurück.«
»Lieutenant Briggs, was machen die Messungen der Bergstrom-Sonden?«
»Laufen auf vollen Touren, Ma’am«, antwortete der Ortungsoffizier. »Aber bis jetzt ist alles ruhig.«
»Das bleibt hoffentlich auch so«, wünschte van Deyk inbrünstig.
Die STERNENFAUST griff auf die Daten zurück, die die von anderen Star Corps Schiffen ausgesetzten Bergstrom-Sonden lieferten. Diese würden ihnen die Annäherung anderer Schiffe sofort melden. Trotzdem konnte Dana deutlich spüren, dass die Anspannung unter ihren Leuten schlagartig wuchs. Was sicher auch mit an der erzwungenen Untätigkeit lag.
Kein Wunder. Wir sitzen hier auf dem Präsentierteller und können Wetten abschließen, wann die Dronte auftauchen …
*
Larak las die Berichte, die er der Reihe nach von seinen Spezialisten erhalten hatte, die für die Beschaffung besonders wichtiger Informationen zuständig waren. Die Nachrichten betrafen einen ganz bestimmten Bereich, und Larak war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Vor nicht allzu langer Zeit war Larak ein Starr gewesen. Vielmehr sein Körper. Bis zu dem Moment, das Larak in ihn eingepflanzt worden war. Jetzt war der Körper des Starr ein Dronte-Wirt und von dem ursprünglichen Larak war nur der Name geblieben.
Larak kontaktierte seinen Vorgesetzten. »Das Treffen der Regierungsvertreter von fünf Nationen findet auf Selkek, dem dritten Planeten im Helan-System statt«, teilte er ihm mit.
»Ist das gesichert?«, fragte sein Vorgesetzter.
»Ich habe die Bestätigung von allen fünf Agenten«, sagte Larak. »Sie nennen übereinstimmend Selkek als Zielort.«
Sein Vorgesetzter war noch nicht überzeugt. »Könnte es sich dabei um eine Falle handeln?«
»Ausgeschlossen«, war Larak überzeugt. »Das würde voraussetzen, dass die fünf Völker sich bereits abgesprochen haben. Und nichts deutet darauf hin, dass sie zu irgendeiner Zeit einen derart intensiven Kontakt hatten. Nach unseren Beobachtungen ist ihre Beziehung bis jetzt nicht über vorsichtige Verhandlungen hinausgegangen, die aber zu nichts geführt haben. Außerdem, selbst wenn es eine Falle wäre, könnte sie nur dem Zweck dienen, unsere Flotte zu dezimieren. Dazu haben sie aber nicht die erforderliche Kapazität. Dazu hätten sie auch ein starkes Flottenaufkommen bei Selkek zusammenziehen müssen. Das ist nach unseren Erkenntnissen aber nicht der Fall.«
Das überzeugte den Vorgesetzten. »Gut. Ich setze die dem System am nächsten stationierte Flotteneinheit in Marsch. Und Sie, Larak, bereiten inzwischen die nächsten Schritte vor. Stellen Sie die erforderlichen Medo-Teams zusammen und bereiten Sie die Stasisschiffe für einen weiteren Einsatz vor.«
»Jawohl«, bestätigte Larak. »Es gibt mehr als genug junge Dronte, die nur auf einen Wirt warten
Weitere Kostenlose Bücher