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Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Titel: Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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inzwischen vorlangen, war er doch überrascht. In mehr als einer Hinsicht.
    War die Wachflotte der Sauroiden nach den letzten Berichten verglichen mit der der J’Ebeem lächerlich gering gewesen, so besaß sie jetzt eine Zahl, die jede angreifende Flotte ernst nehmen musste. Zwar waren die meisten Schiffe nur kleine Jäger, doch Barus wusste aus den Berichten von Siron Talas, der die letzte Expedition nach Shishena geleitet hatte, dass diese Kleinstschiffe nicht unterschätzt werden durften.
    Was Barus ebenfalls verblüffte, war die Tatsache, dass man sein Schiff bereits zu erwarten schien. Kaum dass es aus dem Überraum ausgetreten war, wurde es angerufen und als J’Ebeem-Schiff begrüßt, noch bevor es sich zu erkennen gegeben hatte. Barus fragte sich ebenso wie der vollkommen überraschte Kommandant, woher die Shisheni wussten, dass sie zu diesem Zeitpunkt kommen würden. Offenbar bestand die dringende Warnung von Siron Talas, die Sauroiden auf keinen Fall zu unterschätzen, durchaus zu Recht.
    Megon Barus fühlte sich allerdings alles andere als wohl in seiner Haut. Die Shisheni hatten keinen Grund, den J’Ebeem besonders freundlich gesonnen zu sein, nachdem die zweimal versucht hatten, sie mit Gewalt zu unterwerfen und ihnen ihr Emuyili zu stehlen. Es konnte durchaus sein, dass sie jetzt die Gelegenheit nutzen würden, einen Regierungsvertreter in ihre Gewalt zu bekommen, um an ihm ein Exempel zu statuieren. Das wäre jedenfalls das, was die J’Ebeem im umgekehrten Fall getan hätten. Barus konnte nur hoffen, dass die Shisheni andere Prioritäten hatten.
    Zumindest sah es auf den ersten Blick so aus. Man begrüßte ihn zwar überaus knapp und ohne jede Höflichkeit, eskortierte aber sein Schiff unverzüglich nach Shishena. Dort wurde er von einer Gruppe Sauroiden in Empfang genommen, dessen Anführer sich als Shesha’a vorstellte und Barus und seine Begleitung zu seiner Unterkunft führte.
    Zu Barus’ Missfallen war diese Unterkunft nicht etwa ein Raum im Palast der Herrscherin – oder wie immer die Shisheni deren Residenz nannten – sondern in einem privaten Haushalt einer ganz normalen Familie. Zwar wies man ihm einen Raum zu, dessen Ausstattung seiner Physiognomie angepasst war, aber er wurde nicht mit der ausgesuchten Aufmerksamkeit und Sorge behandelt, die er gewohnt war.
    Er fragte sich, ob die Shisheni alle Staatsgäste auf diese Weise behandelten oder nur ihn, weil er ein J’Ebeem war. Sein Unmut legte sich ein wenig, als man ihm j’ebeemische Delikatessen vorsetzte und alles tat, damit er sich wohl fühlte. Ein Anruf der Herrscherin Sishu’a über einen Bildschirmkommunikator in seinem Zimmer tat ein Übriges.
    »Ich heiße Sie auf Shishena willkommen, Megon Barus aus dem Haus Novalar. Sie müssen sich noch etwas gedulden. Es sind noch nicht alle Konferenzteilnehmer eingetroffen. Sobald die letzten angekommen sind, werden wir mit den Verhandlungen beginnen. Bis dahin können Sie Ihren Aufenthalt bei uns genießen. Falls Sie Wünsche haben, zögern Sie nicht, sie den Physischen Helfern mitzuteilen, die Ihnen zugeteilt wurden.«
    »Vielen Dank, Herrscherin«, antwortete Barus. »Ich hoffe, meine Anwesenheit hier stellt für niemanden ein Problem dar.«
    Sishu’a begriff sofort, was er meinte. »Sie sind hier vollkommen sicher, Megon Barus. Kein Shisheni würde es wagen, einen Staatsgast anzugreifen.«
    »Ist es bei Ihnen üblich, einen Staatsgast bei Privatpersonen unterzubringen?«, konnte er sich nicht verkneifen zu fragen. Nach j’ebeemischen Gepflogenheiten stellte das einen schweren Affront dar.
    »Das ist ein Zeichen unserer besonderen Wertschätzung«, erklärte ihm Sishu’a. »Wir drücken damit aus, dass wir Ihnen genug vertrauen, Sie auch in die Gegenwart unserer Kinder zu lassen. Falls Sie es aber wünschen, kann für Sie eine andere Unterkunft gefunden werden.«
    »Nein, ich bin ganz zufrieden«, beeilte sich Barus zu versichern. »Ich erwarte also Ihre Mitteilung über den Zeitpunkt, an dem die Konferenz stattfinden wird.«
    »Natürlich.«
    Sishu’a unterbrach die Verbindung ohne ein weiteres Wort, und Megon Barus übte sich in Geduld – ein Verhalten, das normalerweise nicht allzu sehr seiner Natur entsprach.
     
    *
     
    Shesha’a beobachtete unauffällig Julio Ling, den Vorsitzenden des Hohen Rates der Solaren Welten. Er war in ihrem Haus untergebracht und wartete ebenso wie die Regierungsoberhäupter der anderen vier Völker, die an dem Gipfeltreffen teilnehmen wollten,

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