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Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Titel: Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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darauf, dass Herrscherin Sishu’a einen Termin dafür festlegte.
    Obwohl die Shisheni quasi Verbündete der Menschen waren, wenn auch noch kein offizieller Vertrag diesbezüglich unterzeichnet worden war und Ling keinen Grund hatte, ihnen zu misstrauen, war er doch ständig angespannt und fühlte sich nicht allzu wohl. Shesha’a erkannte es an seiner Nervosität, den misstrauischen Blicken, die er jedem Shisheni zuwarf, der das Haus oder Lings Räume betrat und unzähligen anderen kleinen Dingen, die sie im Lauf ihres Zusammenseins mit Menschen zu interpretieren gelernt hatte.
    Ein deutliches Zeichen dafür war auch, dass er seine sieben Wächter – Bodyguards, wie er sie nannte – ständig um sich hatte und sie sogar in dem Raum schlafen ließ, den er selbst dafür benutzte. Das erforderte für die Durchführung von Skaskas Plan, die Regierungsvertreter wirksam zu schützen, eine kleine Modifikation. Doch die bereitete Shesha’a keinerlei Schwierigkeiten. Im Grunde genommen machte es die Sache sogar einfacher. Sie traf die erforderlichen Vorbereitungen.
    Sie wartete, bis Ling und die meisten seiner Begleiter schliefen. Mindestens zwei blieben immer wach und ließen den Eingang zum Zimmer nicht aus den Augen. Aber auch das stellte kein Hindernis dar.
    Shishenische Häuser besaßen keine Fenster, waren die Shisheni doch ein Volk, das ursprünglich in lichtlosen Höhlen gelebt hatte. Die Lüftung funktionierte über ein Ventilationssystem, das für jeden Raum individuell gesteuert werden konnte.
    Nachdem sich die menschliche Delegation zum Schlafen – und Wachen – zurückgezogen hatte, koppelte Shesha’a die Lüftung des Schlafraums von der übrigen Belüftung ab und leitete ein geruchloses Gas in deren Zimmer. Über einen Bildschirm beobachtete sie, wie die eben noch munteren und aufmerksamen Wächter langsam in sich zusammensanken und in tiefen Schlaf fielen.
    Zufrieden wandte sie sich an Sessu’u, einen ihrer Physischen Helfer. »Du kannst jetzt die Nahrungsmittellieferung anfordern«, wies sie ihn an.
    Wenig später hielt ein Transportfahrzeug vor ihrem Haus. Etliche Physische Helfer lieferten in routinierten Abläufen fünf Transportbehälter mit Nahrungsmittelnachschub. Da die Shisheni ihren Rhythmus von Wachen und Schlafen willkürlich regulieren konnten und nicht vom Tag-und-Nacht-Wechsel ihres Planeten abhängig waren, wunderte sich niemand über die nächtliche Lieferung in Shesha’as Haus.
    Während die Physischen Helfer eine speziell präparierte Kiste öffneten, holte Shesha’a den tief und fest schlafenden Julio Ling aus seinem Bett und legte ihn vorsichtig hinein. Der Deckel wurde geschlossen, und die Lieferanten verließen mit den Kisten – offiziell Leergut der vorherigen Lieferung – Shesha’as Haus.
    Wenn Ling erwachte, würde er sich genauso fühlen wie jedes Mal, wenn er seine Schlafphase beendet hatte und sich lediglich verwundert fragen, wie er wohl an den Ort gekommen war, zu dem man ihn jetzt brachte. Und seine Wächter würden nie erfahren, dass der Schlaf, in den sie gegen ihren Willen gefallen waren, keine natürliche Ursache hatte.
    Die Erklärung, die Shesha’a ihnen geben würde, dass Mr. Ling einen nächtlichen Spaziergang in ihrer Begleitung gemacht und noch vor seiner Rückkehr zur Herrscherin Sishu’a und den anstehenden Verhandlungen gerufen worden war, würden sie wohl glauben. Falls nicht, so hatte Shesha’a schon ein paar Taktiken parat, mit denen sie auch den ärgsten Zweifler davon überzeugen würde.
    Zufrieden darüber, dass alles reibungslos nach Plan verlief, widmete sie sich ihren übrigen Aufgaben.
     
    *
     
    Megon Barus erwachte mitten in der Nacht, als ihn jemand fest an der Schulter berührte. Zumindest glaubte er, dass es immer noch Nacht war. Shishenische Häuser waren kuppelförmig gebaut und besaßen keine Fenster. Die Außenwelt konnte allerdings über Miniaturkameras, die in den Außenwänden eingelassen waren, auf den Bildschirm, den es in jedem Zimmer gab, übertragen werden. Barus hatte den in seinem Zimmer allerdings abgeschaltet.
    Er war jetzt seit zwei Tagen Ortszeit hier und vertrieb sich die Warterei damit, dass er die Lebensweise der Shisheni beobachtete, um sich selbst ein Bild von ihnen zu machen. Dabei hatte er festgestellt, dass die Berichte von Siron Talas über sie keineswegs übertrieben waren. Die Sauroiden waren überaus effizient in allem, was sie taten, hochintelligent, obwohl ihr technischer Standard nicht gerade dafür

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