Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Titel: Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
sprach, friedfertig, aber trotzdem furchtlose Kämpfer. Ein Kampftraining gehörte bei ihnen zu den alltäglichen Tätigkeiten. Barus war bereits zu dem Schluss gekommen, dass man sich wirklich besser nicht mit ihnen anlegen sollte. Dass es von Anfang an ein Fehler gewesen war, sie zu unterschätzen und anzugreifen.
    Jetzt fuhr er überrascht hoch und sah sich einem Shisheni gegenüber. Er konnte nicht sagen, ob es ein Mitglied seiner »Gastfamilie« war, denn die Sauroiden sahen für j’ebeemische Augen derart gleich aus, dass er sie nicht unterscheiden konnte. Hinter dem Shisheni standen noch vier weitere, die ihn nicht aus den Augen ließen.
    »Folgen Sie mir«, forderte der Shisheni ihn in akzentuiertem, aber einwandfreien Jubar auf.
    Barus fragte sich, wo die verdammte Drachenschnauze seine Sprache gelernt hatte. Der Triumvir richtete sich stolz auf und verfluchte innerlich, dass er keine Waffe in Reichweite gelegt hatte. »Ich bin Megon Barus aus dem Hause Novalar, Erbtriumvir der glorreichen Söhne von Ebeem«, sagte er mit weitaus mehr Gelassenheit, als er fühlte. »Ich bin hier unter diplomatischer Immunität.«
    »Die wir keinesfalls vorhaben zu verletzen«, sagte der Shisheni. »Folgen Sie uns.«
    »Ich gehe nirgendwohin, wenn Sie mir nicht sagen, was das Ganze hier soll!«, beharrte Barus. »Falls Sie sich an mir dafür rächen wollen, dass wir Sie damals überfallen haben, so tun Sie sich und Ihrem Volk damit keinen Gefallen.«
    Der Sprecher richtete sich würdevoll auf und zischte laut. Barus musste kein Spezialist für shishenische Lautäußerungen sein, um darin die Verachtung zu erkennen, die der Sauroid ausdrückte. »Wir sind Shisheni, Megon Barus aus dem Haus Novalar, keine J’Ebeem. Wir vergreifen uns ebensowenig an wehrlosen Wesen, noch dazu wenn sie unsere Gäste sind, wie wir fremde Völker überfallen, um sie zu berauben. Und Rache ist ein Konzept, das unserer Mentalität fremd ist. Ihnen wird nichts geschehen. Aber es ist erforderlich, dass Sie uns jetzt folgen. Sofort!«
    Megon Barus hegte keine Zweifel daran, dass sich die Shisheni nicht scheuen würden, Gewalt anzuwenden, falls er sich weiterhin weigern sollte. Er fühlte sich zwar in seiner Würde zutiefst gekränkt, von Sauroiden wie ein gemeiner Verbrecher behandelt zu werden, aber er war weder ein Held noch ein Narr. Ihm war vollkommen klar, dass jeder Widerstand gegen die fünf Shisheni absolut sinnlos sein würde. Also fügte er sich.
    Doch die von ihm als solche empfundenen Tiefschläge gegen seine Würde waren noch nicht zu Ende. Im Vorraum waren fünf Kisten aufgestellt worden, in denen die Shisheni, wie er wusste, Nahrungsmittel in die einzelnen Häuser lieferten. Eine davon war geöffnet und leer. Der Sprecher deutete darauf.
    »Steigen Sie hinein«, forderte er Barus auf. »Es ist etwas unbequem, aber leider notwendig zu Ihrer eigenen Sicherheit. In etwa einer halben Stunde Ihrer Zeitrechnung werden Sie wieder daraus befreit.«
    Barus fügte sich widerwillig. Bevor sich der Deckel der Kiste über ihm schloss, mahnte der Sprecher noch: »Verhalten Sie sich absolut ruhig. Sobald Sie am Ziel angekommen sind, wird man Ihnen alles erklären.«
    Barus fühlte, wie die Kiste angehoben wurden, kaum dass der Deckel geschlossen war. Kurze Zeit später spürte er, dass er irgendwo abgesetzt wurde. Gleich darauf erkannte er das typische Vibrieren eines Motors und schloss daraus, dass man ihn in einem Fahrzeug fortbrachte. Er wappnete sich mit Geduld.
    Wie man ihm zugesichert hatte, dauerte die Fahrt nicht lange. Die Kiste wurde geöffnet, und ein anderer Shisheni half ihm heraus. Barus sah sich um. Er befand sich in einer Halle, in der unterschiedlich große Container lagerten.
    »Folgen Sie mir«, forderte sein neuer Begleiter ihn auf. Auch er sprach Jubar.
    »Wo sind wir hier?«
    »Sie befinden sich im Frachtzentrum. Von hier aus werden die Nachschubgüter für die Außenwelten verladen.«
    »Wohin bringen Sie mich?«
    »Das werden Sie sehen, wenn Sie dort sind. Ich habe nur die Anweisung, Sie weiterzuleiten.«
    Barus sah sich um. Er traute den Shisheni und dieser buchstäblichen Nacht-und-Nebel-Aktion immer noch nicht und suchte nach einem Fluchtweg. Es gab keinen. Alle anwesenden Shisheni – es waren nicht sehr viele, aber immer noch genug – hatten ihre Tätigkeit unterbrochen und beobachteten ihn scharf. Der Triumvir war sich sicher, dass jeder von ihnen nur darauf lauerte, dass er einen Fluchtversuch unternahm und ihn

Weitere Kostenlose Bücher