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Sternenfaust - 051 - Ins Herz des Feindes

Sternenfaust - 051 - Ins Herz des Feindes

Titel: Sternenfaust - 051 - Ins Herz des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bedaure, dass wir niemanden an Bord haben, der genug davon versteht, um das beurteilen zu können«, wich die Asiatin zunächst aus.
    »Trotzdem denke ich, dass Sie eine Einschätzung des Phänomens gewonnen haben«, erwiderte Levonian. »Schließlich tritt es nun weiß Gott nicht zum ersten Mal auf.«
    »Admiral, ich würde mich gerne dazu äußern«, meldete sich der Zweite Offizier zu Wort. Commodore Antonio Douglas ließ seine Finger in einem atemberaubenden Tempo über die Sensorpunkte huschen.
    »Bitte!«, forderte Levonian ihn auf.
    »Ich habe einen Abgleich durchgeführt. Das Ergebnis ist, dass wir in der Vergangenheit immer dann, wenn derartige, pulsierende Schwankungen auftraten, mit einer gravierenden Veränderung des physikalischen Status zu rechnen haben.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Wurmloch Alpha instabil wird?«
    »Damit müssen wir rechnen, Sir.«
    »Oder die Dronte nehmen gerade mal wieder eine ihrer Manipulationen vor«, meldete sich Taktikoffizier Harald Storm zu Wort. Storm hatte den Rang eines Lieutenant Commanders und kommandierte die Waffenoffiziere der zwanzig Gauss-Geschütze, mit denen die LEVIATHAN im Fall eines Angriffs verteidigt werden musste. Die Koordination der Jäger hingegen war ausschließlich Aufgabe des Geschwader Commodores.
    In diesem Augenblick betrat Commodore Jay Thornton die Zentrale des Carriers. Er war der Einzige hier, der nicht zur eigentlichen Brückencrew zählte. Thornton war aus dem Stab des Oberkommandos unter Admiral Mark Takato als Verbindungsoffizier auf die LEVIATHAN abkommandiert worden.
    Anfangs hatte Ned Levonian Thorntons Anwesenheit als Gängelung empfunden. Inzwischen verstand er sich jedoch ganz gut mit ihm.
    »Admiral, ich habe mit dem Oberkommando gesprochen«, sagte der Commodore.
    »Und?«
    »Die Forschungsgruppe um Professor Schmetzer glaubt, dass die Schwankungen in der Stabilität von Wurmloch Alpha auf künstliche Manipulationen zurückgehen. Es besteht die Möglichkeit, dass Sie uns den Rückweg abschneiden, Admiral.«
    »Wie weit ist die Verminung auf der anderen Seite der Wurmloch-Porta fortgeschritten?«
    »Das Projekt ist noch nicht annähernd so weit gekommen wie es sollte«, berichtete Thornton. »Das ist alles in dem ausführlichen Lagebericht detailliert dargestellt, den ich über Sonde 03 erhielt. Ich bin noch nicht dazu gekommen, mir alle Details anzusehen.«
    »Verstehe, Commodore.«
    »Die J’ebeem haben eigentlich die Lieferung von erheblich mehr Raumminen zugesagt, aber im Moment dreht sich alles um die Rückeroberung des Arashlan.«
    »Und die J’ebeem wollen sich Ihr Stück vom Kuchen nehmen«, schloss Levonian.
    Thornton lächelte humorlos. »Das trifft es nicht ganz, Sir.«
    »So?«
    »Ich würde eher sagen, sie wollen den ganzen Kuchen. Und nachdem unsere Regierung in ihrer unergründlichen Weisheit den Anti-Dronte-Virus auch unseren Verbündeten zugänglich gemacht hat, werden sie wohl auch bekommen, was sie wollen. Jedenfalls haben sie mit Abstand die zahlenmäßig größte Flotte und sind daher am ehesten in der Lage, derart umfassende Eroberungsziele zu verfolgen.«
    »Höre ich da so etwas wie Sarkasmus aus Ihren Worten, Commodore?«, fragte Levonian stirnrunzelnd.
    Thornton nahm den Admiral zur Seite. Auf der gewaltigen Brücke eines Carriers war immer viel los und im Gegensatz zur Zentrale eines kleineren Raumschiffes konnte man hier durchaus ein Gespräch führen, das nicht von allen mitgehört wurde.
    »Admiral, man erwägt, den Brückenkopf aufzulösen«, sagte Thornton.
    »Mir hat man davon nichts gesagt!«
    »Ich fürchte, das wird man bald nachholen.«
    »Sie machen Witze, Commodore Thornton!«
    »Nein, das ist leider kein Witz. Es wäre für das Star Corps und die Solaren Welten in der jetzigen Situation ein schier unersetzlicher Verlust, wenn sich das Wurmloch schließen und die entsandte Flottille unter Ihrem Kommando nicht zurückkehren könnte. Verstehen Sie, was ich meine?«
    Natürlich verstand Levonian das.
    Und er konnte den Argumenten des Oberkommandos noch nicht einmal etwas wirklich Gleichwertiges entgegensetzen.
    Andererseits hatte Levonians Flottille mit Zähnen und Klauen den Brückenkopf verteidigt, war trotz widrigster Umstände dabei sogar erfolgreich und nun kam irgendjemand daher, der sich für besonders schlau hielt, und befahl den Rückzug.
    »Ich dachte, es gäbe die Option, ins Karalon-System vorzudringen und die Dronte da zu schlagen, wo sie ihre Kommandozentrale haben! Angeblich

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