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Sternenfaust - 053 - Die Morax

Sternenfaust - 053 - Die Morax

Titel: Sternenfaust - 053 - Die Morax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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aufgrund seiner Form sofort geistig zuordnete – auch wenn sie Ähnliches zuvor so noch niemals gesehen hatte. Frost war klar, dass alle Augen hier nun auf sie gerichtet waren. Die Art und Weise, wie der Captain nun reagieren würde, war von großer Wichtigkeit für die mentale Haltung der STERNENFAUST-Crew.
    Dana ging bewusst langsam zu ihrem Platz – fast schlenderte sie dabei. Sie setzte sich nicht in ihren Formsessel, sondern blieb direkt neben Commander van Deyk stehen, der sie verstohlen aus den Augenwinkeln beobachtete. Niemand wusste besser als er, wie wichtig die Souveränität eines Captains an Bord war. Schließlich hatte er selbst viele Jahre ein Schiff kommandiert.
    Dana nickte ihm kurz zu. Dann legte sie den Zeigefinger der rechten Hand seitlich an ihre Nase. »Wie war das doch gleich mit dem Näschen, Commander?«
    Van Deyk war ehrlich verblüfft, denn seine laxen Bemerkungen konnte Dana Frost eigentlich nicht gehört haben. »Äh … wie meinen, Captain?«
    Dana grinste ihn an – und war sich ziemlich sicher, dass es echt wirkte. Im nächsten Moment war sie wieder ernst. »Jetzt erklären Sie mir doch bitte das dort.« Erneut benutzte sie den Zeigefinger, doch diesmal stach er in Richtung des Screens. »Wie kann ein solcher Riesenklotz plötzlich zwischen uns und Ebot-Mar stehen? Wir hätten ihn doch viel früher orten müssen.«
    Van Deyk fand, sein Captain hatte die Situation hervorragend gemeistert und bei den Leuten Eindruck geschunden. Überall sah man ein mehr oder weniger feines Lächeln auf den Gesichtern der Brückencrew. So sollte es in einer solchen Situation auch sein.
    »Captain, so unglaublich es klingen mag – der ›Riesenklotz‹, wie Sie ihn nennen, war plötzlich ganz einfach da. Es gab eine gewaltige Raumerschütterung, dann materialisierte das Mutterschiff der Fremden exakt an der Stelle, an der es auch jetzt noch steht. Die Signatur des Objektes deckt sich exakt mit denen, die wir über Otano angemessen haben.« Van Deyk holte Luft, als erwarte er eine Zwischenfrage von Dana Frost. Doch die kam nicht. Also sprach er einfach weiter. »Annähernd Halbkugelform, zweitausend Meter im Durchmesser, eintausend Meter an der höchsten Stelle. Wir können weder Bewaffnung noch Antrieb orten. Egal, wie sie das machen, wir kennen es nicht.«
    Frost blickte ihren Ersten Offizier an. »Wir haben es mit einem Feind zu tun, bei dem uns weder Antrieb noch Bewaffnung bekannt ist? Irgendwelche Anhaltspunkte?«
    Van Deyk schüttelte den Kopf.
    »Schön und gut – oder auch schlecht. Und wie erklären Sie sich dann die Art, wie diese Halbkugel hier so einfach materialisieren konnte. Immerhin wissen wir jetzt, wieso die An- und Abflugsignaturen über Otano nicht vorhanden waren, aber nichts über die Technik, die dahintersteckt.«
    Der Erste Offizier zögerte, denn seine Theorie – die von der Rechneranalyse nicht unterstützt wurde, war mehr als abenteuerlich. Wenn ihm noch vor einer Stunde jemand damit gekommen wäre, dann hätte er denjenigen für irre erklärt.
    Er atmete tief durch. »Teleportation.«
    Dana Frost wandte den Kopf wie in Zeitlupe zu van Deyk hin. »Und wie?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin kein Experte, Ma’am.«
    Frost musterte ihn einen Moment. »Wie auch immer. Wir müssen nicht erklären, wie die Unbekannten das machen. Wir müssen nur damit arbeiten. Wenn sie so plötzlich auftauchen können, können sie sicherlich ebenso plötzlich wieder verschwinden. Damit müssen wir bei Kampfhandlungen rechnen. Lieutenant Briggs, ich möchte dennoch, dass Sie die Scannerdaten später noch eingehend prüfen. Doch nicht jetzt.«
    Der Ortungsoffizier bestätigte die Anweisung.
    »Rufen wir das Schiff bereits?«
    Van Deyk nickte. »Natürlich. Auf allen nur denkbaren Frequenzen und in allen bekannten Idiomen. Keine Antwort, nichts. Sie registrieren uns offenbar überhaupt nicht. Vielleicht sind wir viel zu klein, damit die da drüben sich überhaupt Gedanken über uns machen.«
    Captain Frost lachte humorlos auf. »Notfalls werden wir ihnen das Gegenteil beweisen. Doch zunächst einmal verhalten wir uns passiv. Noch haben die Fremden ja keinerlei Aggression erkennen lassen. Lieutenant Briggs?«
    »Ma’am?«
    »Was zeigen Ihnen Ihre Ortungswerte? Welche Aktivitäten sind in der Halbkugel zu erkennen?«
    »Sie scannen die Planetenoberfläche«, berichtete der Lieutenant. »Zumindest glaube ich das, denn sie nutzen eine Technik, die mir unbekannt ist. Zudem macht mir dieser

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