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Sternenfaust - 053 - Die Morax

Sternenfaust - 053 - Die Morax

Titel: Sternenfaust - 053 - Die Morax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Mutterschiff ganz sicher nicht.«
    Dana Frost hörte den Ausführungen ihrer Offiziere schweigend zu.
    Ihre Gedanken wanderten zu der J’ebeem-Kolonie, die wohl noch weniger als Otano auf die Abwehr eine Invasion eingestellt war. Die Zerstörung der Raumjacht hatte nur eines deutlich gemacht – die Fremden handelten hart und konsequent.
    Dana hatte beim Auftauchen der Halbkugel damit gerechnet, dass der Angriff auf die Kolonie unverzüglich bevorstand. Es hatte allerdings nahezu acht Stunden gedauert, bis die Aktion gegen die Jacht stattgefunden hatte. Acht lange Stunden, in denen rein gar nichts geschehen war.
    Jetzt jedoch schien alles Schlag auf Schlag zu gehen.
    Von der Ortung kam eine Meldung. Lieutenant Briggs schien mit dem, was er zu sagen hatte, selbst nicht viel anfangen zu können. »Captain, ich bekomme nach wie vor keine exakten Daten, doch die ständige Kalibrierung trägt langsam ihre Früchte. Vor dreißig Sekunden begann eine Veränderung auf der Oberfläche der Halbkugel. Die Daten sind mit Vorsicht zu genießen, doch ich bewerte das als erhöhte Aktivität.«
    Dana wandte sich Briggs zu. »Lieutenant, etwas genauer darf es dann schon sein.«
    Ashley Briggs fühlte sich sichtbar unwohl in seiner Haut, denn als Ortungsoffizier war er es gewöhnt, präzisen Daten präzise Ereignisse zuzuordnen. Das hier war Neuland für ihn, und ganz sicher eines, auf dem er sich nie und nimmer heimisch fühlen würde. »Bewegung, Captain. Die gesamte Außenhülle des Schiffes ist in Bewegung geraten. Ich …« Ashley Briggs brach ab, stieß einen verblüfften Laut aus, der bei der Crew der Zentrale ein mehrfaches Echo erzeugte.
    Keiner der Anwesenden mochte glauben, was er hier sah, doch die Bildschirme waren unbestechlich. Sie zeigten allen, welche drastische Veränderung mit dem großen Schiff vor sich ging.
    Das Mutterschiff der Aggressoren schien zu explodieren!
     
    *
     
    Dana Frost war bekannt für ihre erstaunlich ausgeprägte Auffassungsgabe. So war sie dann auch die erste der Crew, die nur einen Gedanken später realisierte, was dort tatsächlich geschehen war.
    Ein Bild tauchte vor ihrem inneren Auge auf. Ein Bild aus weit zurückliegenden Jahren. Die Träume ihrer Kindheit waren oft sehr intensiv und bildhaft gewesen. Gute Träume – böse Träume. Das alles hatte es gegeben. An einen erinnerte sie sich nun in diesem Moment überdeutlich.
    Sie war auf den riesigen Eingang einer Höhle zugegangen, der sich wie ein Torbogen hoch über ihrem Kopf wölbte. In ihm war nichts als tiefe Schwärze gewesen – nicht ein Lichtstrahl hatte sich dorthinein verirrt. Danas Schritte waren kürzer und langsamer geworden, denn diese Finsternis machte ihr große Angst. Dann war es geschehen – das dunkle Loch schien sich in Millionen winziger Fragmente aufzulösen, die begleitet von einem bösen Rauschen auf sie zurasten.
    Im Traum hatte sie sich zu Boden geworfen, doch die Fragmente hatten sich auf sie gestürzt – es waren Fledermäuse, die gierig nach ihren Haaren griffen, ihre scharfen Krallen in Danas Kopfhaut stießen.
    Dann war sie schreiend aufgewacht – jedes Mal.
    Hier würde es kein Erwachen geben, denn auch wenn sie es sich beinahe wünschte, so war das hier kein Traum! Es war real – und es waren keine Fledermäuse, sondern Jäger und Shuttles, die sich auf Ebot-Mar stürzten.
    Und auf die STERNENFAUST!
    Dana warf die Erinnerung rasch von sich ab. Sie war es, die jetzt die Koordination übernehmen musste. Mit klarer Stimme sprach sie Briggs an. »Lieutenant, machen Sie den Mund wieder zu. Ich erwarte Meldung – wie viele Schiffe wurden gestartet – welcher Art sind sie zuzuordnen – wie viele fliegen den Planet an – wie viele haben Kurs auf unser Schiff genommen – und das alles brauche ich nicht gleich, sondern jetzt!«
    Ashley Briggs bekam einen hochroten Kopf. Hektisch nahm er Schaltungen vor. »Captain, von dem Mutterschiff sind exakt 2285 Objekte gestartet. Der größte Teil sind Jäger, unseren in Form und Größe nicht unähnlich. Bei dem Rest – annähernd 300 Schiffe – handelt es sich um größere Schiffe. Das absolute Gros greift den Planeten an. Wir bekommen es mit 8 von den größeren und gut 150 Jägern zu tun. Verdammt, sind die schnell! Erwartete Ankunftszeit: siebenundfünfzig Minuten, vierzehn Sekunden – bei gleichbleibender Beschleunigung.«
    Dana überlegte nicht lange, denn es handelte sich um eine Milchmädchenrechnung. Die STERNENFAUST II benötigte drei Stunden, um in

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