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Sternenfaust - 053 - Die Morax

Sternenfaust - 053 - Die Morax

Titel: Sternenfaust - 053 - Die Morax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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auch wenn Wanda den Eindruck hatte, dass der Mann bereits resigniert hatte. Er hatte sein Urteil für sich angenommen, denn es lag nicht in seiner Macht, es zu ändern. Wanda konnte seine Gefühlslage durchaus nachvollziehen.
    Doktor Gardikov sprach weiter. »Die Dekontaminierung – wenn ich das einmal so ausdrücken darf – ist so weit es mir möglich war durchgeführt. Ich denke, die Mediziner der J’ebeem werden andere Ideen oder Möglichkeiten haben. Bitte geben sie die Hoffnung nicht auf. Sie müssen kämpfen, versprechen Sie mir das.«
    »Nennen sie uns die temporäre Grenze.« Es war die junge Frau, die hier so anscheinend emotionslos nach dem Zeitpunkt des eigenen Todes fragte. Wanda fragte sich, wie es in der J’ebeem aussehen mochte. Wahrscheinlich hielt sie ihre kochenden Ängste streng unter Verschluss.
    Doktor Gardikov zog die Augenbrauen in die Höhe. »Schwer zu sagen. Aber wenn Sie mich so direkt fragen … Ich gebe Ihnen nicht viel mehr als ein Jahr. Ich denke jedoch …«
    Die J’ebeem machte eine abwehrende Handbewegung. »Ich danke Ihnen für die Offenheit, Doktor. Aber bitte machen Sie uns jetzt keine falschen Hoffnungen, was die J’ebeem-Medizin betrifft. Es ist, wie es ist. Und daran werden auch unsere Mediziner nichts ändern können.«
    Wanda Ndogo spürte, dass sie dieses Gespräch jetzt besser in andere Bahnen lenken sollte. »Ich bitte Sie nun, mir zu folgen. Ich bringe Sie beide in Ihre Kabine. Es ist zwar alles ein wenig … nun … improvisiert, aber es wird sicher gehen.« Es war ein schweigsamer Zug, der sich anschließend durch die Gänge der STERNENFAUST II bewegte. Die beiden J’ebeem sprachen kein einziges Wort, gingen nur Schulter an Schulter nebeneinander her. Sie mussten in den vergangenen drei Wochen Entsetzliches erlebt und gesehen haben.
    Als Sergeant Ndogo die beiden in den Gastbereich einließ, da erschrak sie erst einmal selbst, denn es sah hier wirklich eher wie ein Lager aus – ganz sicher nicht nach einer einigermaßen behaglichen Unterkunft.
    So gut es ging versuchte sie den beiden die Lage zu erklären. »Wir können aber auch versuchen, die Kabinen einzeln bewohnbar zu machen, denn ich weiß ja nicht, wie Sie zueinander stehen.« Die richtigen Worte wollten ihr nicht einfallen.
    Es war Merlik Talas, der nun antwortete. »Das ist nicht notwendig. Glauben Sie mir, Sergeant, wir haben gemeinsam die vergangene Zeit durchlebt – einzeln wären wir sicher nicht mehr am Leben.« Bei seinen letzten Worten krächzte die Stimme des Mannes, als wollte das Wort Leben nicht aus seinem Mund kommen. Wahrscheinlich empfand er seinen gegenwärtigen Zustand nicht mehr als das, was dieses Wort ausdrückte.
    Wanda Ndogo atmete durch. »Dann kann ich Ihnen nur empfehlen, es sich in diesem Chaos so wohnlich wie nur möglich zu machen. Hören Sie, ich kann sicher nicht einmal erahnen, was Sie durchmachen mussten, aber ich denke, dies hier ist dagegen noch ein kleines Paradies. Wenn ich Ihnen irgendwie dienlich sein kann, dann melden Sie sich. Keine falsche Scheu.«
    Sifana Fanshur blickte Wanda direkt in die Augen. »Wann werden wir die MOND VON KANASH treffen? Sie verstehen sicher, dass wir nun gerne bei unserem Volk wären. Sie sind hier alle sehr freundlich zu uns, aber es ist eben nicht vergleichbar.«
    Sergeant Ndogo verstand sehr wohl. »Ich fürchte, das wird noch dauern. Die STERNENFAUST II hat Fahrt aufgenommen. Ich kenne keine Details, aber es geht sicher um die Aggressoren. Sie werden sich gedulden müssen.«
    Merlik straffte seine Schultern. »Sagen Sie Ihrem Captain, das Sie diese Monster nicht allein suchen darf. Das wäre Selbstmord. Kein einzelnes Schiff ist diesen schwarzen Mördern gewachsen.«
    Wanda zuckte zusammen. Schwarze Mörder …
    So weit sie wusste, hatte Talas die Angreifer nicht zu Gesicht bekommen. Warum benutzte er gerade diesen Begriff, der sie so sehr an ihre Traumvision erinnerte. Ehe sie Talas die Frage, die sich in ihrem Kopf formte, stellen konnte, schrillte der Schiffsalarm auf.
    Die J’ebeem und die Menschenfrau sahen einander erschrocken an.
    Das, was Merlik Talas soeben formuliert hatte – war es bereits eingetreten?
     
    *
     
    Dana Frost klebte mit ihrem Blick an dem Hauptbildschirm, auf dem nichts Ungewöhnliches zu erkennen war. Absolut nichts.
    Eigentlich war das ja gut, denn vor wenigen Stunden hatte Frost erfahren, dass die übrigen Einheiten des Star Corps noch auf sich warten lassen würden. Der Sondereinsatzkreuzer MARIA

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