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Sternenfaust - 054 - Versklavt

Sternenfaust - 054 - Versklavt

Titel: Sternenfaust - 054 - Versklavt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sklaventiere!«, übersetzte Danas Translator. »Schließlich habe ich euch von diesem Blutsauger befreit. So gut bin ich zu euch! Also arbeitet entsprechend!« Er deutete auf Dana. »Und lasst dieses Beutestück am Leben, sonst geht es euch allen dreckig!«
    Der Morax drehte sich um. Mit stampfenden Schritten verließ er den Raum.
    Zögernd kehrten die Dutzende von Augenpaaren an ihren Beobachtungsposten zurück.
    Dana drehte sich um.
    Sie hatte auf einmal das intensive Gefühl einer nicht fassbaren Bedrohung. Wie bei einer Vorahnung. Eine unheimliche Stille herrschte jetzt.
    Sie wich ein paar Schritte in Richtung des Ausgangs zurück, durch den der Morax verschwunden war.
    Aber dort war bereits jemand.
    Drei Männer. Äußerlich waren sie bei diesen Lichtverhältnissen nicht von Menschen zu unterscheiden. Aber die Worte, die sie wisperten, waren eindeutig im Idiom der J’ebeem gehalten.
    »Seht ihr, das Ding da am Handgelenk der J’erde-Frau?«, murmelte einer von ihnen.
    »Sieht aus wie ein Kommunikator ihrer Flotte.«
    »Ich wette mit Translatorfunktion, sonst würde der Lautsprecher an dem Teil nicht dauernd quatschen!«
    »Den hol ich mir!«
    »Sonst ist auch nicht viel an ihr dran!«
    Die J’ebeem-Entsprechung eines irren Gelächters folgte.
    Dana war die Situation sofort klar. Offenbar herrschte unter den Gefangenen keinerlei Solidarität, sondern Neu-Sklaven wurden zunächst mal ausgeraubt.
    Wie lange mögen diese J’ebeem schon hier gefangen sein , ging es ihr durch den Kopf. Auf jeden Fall lang genug, um zu vergessen, dass sie einst in einer Zivilisation lebten.
    Die barbarischen Umstände, unter denen sie zu leben gezwungen waren, hatten auch aus ihnen offenbar halbe Tiere gemacht. Dana hatte keine Zeit, um darüber nachzudenken, wie sie sich wohl verändern mochte, wenn sie längere Zeit an Bord der GRALASH blieb.
    Diffuse Hoffnungen stiegen in ihr auf. Hoffnungen, die sich darauf bezogen, dass es der STERNENFAUST gelang, dem Morax-Mutterschiff zu folgen und sie aus den Händen dieser Sklavenjäger zu befreien.
    Die Männer näherten sich. Und auch aus den anderen Eingängen kamen jetzt J’ebeem auf sie zu.
    Konzentriere dich, so wie du es beim Kendo gelernt hast! , durchfuhr es sie. Instinktiv berührte sie das verformte Projektil einer Steinschlosswaffe, mit der ein echsenhafter Eingeborener des Planeten Dambanor II ihr vor Jahren einmal beinahe das Lebenslicht ausgeblasen hatte. Bedenke, dass du sterblich bist! Ein Gedanke, der ihr seit jener Zeit nicht aus dem Kopf gegangen war. Damals hatte sie einen Fehler gemacht und den Schützen schlicht und ergreifend unterschätzt. Etwas, das ihr seit jenen Tagen, da sie noch Erster Offizier an Bord der SURVIVOR gewesen war, nicht mehr passiert war.
    Zumindest nicht in diesem verhängnisvollen Ausmaß.
    Aber jetzt war die Situation völlig anders. Sie hatte von vornherein keinerlei Chance, heile aus dieser Situation zu entkommen. J’ebeem verfügten auf Grund ihrer exzellenten Augen über Reflexe, die sie jedem Menschen an Schnelligkeit weit überlegen machten. Hinzu kam, dass es sich um J’ebeem-Männer handelte, die ihr darüber hinaus auch noch körperlich überlegen waren.
    Einen Einzelnen von ihnen hätte sie im direkten Nahkampf nach intensivstem Training vielleicht besiegen können, auch wenn er stets schneller gewesen wäre. Aber das war unwahrscheinlich. Die Augen eines J’ebeem sahen fünf Bilder mehr in der Sekunde als die Augen eines Menschen. Daher war jeder Angriff für sie eine Aktion in Zeitlupe. Vorhersehbar und wirkungslos – zumindest im direkten Nahkampf. Beim Einsatz von Distanzwaffen sahen die Chancen anders aus.
    Aber Dana hatte keinerlei Waffen, um sich zu verteidigen. Den Nadler hatte man ihr abgenommen, den Kommunikator hingegen nicht. Da er auf Normalfunkbasis arbeitete, konnte sie mit ihm ohnehin niemanden anfunken, sobald das Morax-Mutterschiff eine gewisse Distanz zu seinen Verfolgern hinter sich gebracht hatte. Nach einem Raumsprung, wie ihn die Morax-Schiffe durchzuführen pflegten, war jeder Kontakt dann ohnehin unmöglich.
    Aber der Kommunikator enthielt eine Translatorfunktion – und die war hier äußerst wichtig. Es lag durchaus im Interesse der Morax, dass die Sklaven ihre Befehle verstanden und auch untereinander kommunizieren konnten, was bei Angehörigen unterschiedlicher Spezies häufig auch nur mit technischer Hilfe möglich war.
    Also hatten sie Dana den Kommunikator gelassen. Ebenso wie das Ortungsgerät,

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