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Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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eine Leibsklavin zu ihm und kniete sich wie der Kastrat vor ihn. Ein kurzer, für Dana unverständlicher Befehl, dann erhob sie sich wieder und eilte davon. Es gelang Dana nicht zu verfolgen, wohin sie verschwand.
    Ächzend erhob sich auch der Eunuch wieder, kam ein paar Schritte auf Dana zu und winkte sie dann mit seiner ausgestreckten Hand heran.
    Gab es Verhaltensregeln, die Dana befolgen musste? Erwartete D’aerte von ihr, dass sie sich ebenso vor ihn hinkniete wie die Leibsklavin oder der Kastrat? Und würde sie sich so weit erniedrigen, wenn man es von ihr verlangte? Wo war ihr Stolz geblieben, wo die unsichtbare Grenze, die sie um keinen Preis überschreiten würde, auch nicht um den des nackten Überlebens? Gab es diese Grenze überhaupt oder war sie in ihrem Kampf, weiterzuexistieren, bereit, tiefer zu sinken, als sie es sich je ausgemalt hatte? Ein kalter Schauer durchfuhr sie. Ihr wurde bewusst, dass sie auf keine dieser Fragen eine Antwort kannte.
    Eine fast unmerkliche Handbewegung des Eunuchen deutete ihr an, wieder stehen zu bleiben. Der Dicke trat einen Schritt zur Seite. D’aerte musterte sie eine Weile schweigend.
    »Vielleicht hast du recht«, sagte er dann zu dem Kastraten. »Also gut, probieren wir es aus.« Er hob wie abwägend die Hand und wandte sich dann von Dana ab. Sofort watschelte der Eunuch zu ihr, packte sie am Arm und dirigierte sie in einen kleinen Nebenraum. Unwillig verscheuchte er ein paar Sklaven, die sich hier aufhielten und unterwürfig sofort das Weite suchten.
    »Setz dich, mein Kind«, piepste er und klopfte mit der Hand neben sich auf das Sitzkissen. Die weiche Gallertmasse der Kissenfüllung bewegte sich unter ihm fast in gleicher Weise wie die Fettmassen seines aufgedunsenen Körpers. Gehorsam nahm Dana Platz. Zum ersten Mal teilte ein feistes Lächeln das Gesicht des riesigen Eunuchen.
    »Mein Herr und Meister«, er wies mit einer weitschweifigen Bewegung nach nebenan, »hat zugestimmt. Das ist eine einmalige Chance für dich, Kindchen. Als Leibsklavin kommst du für ihn nicht in Frage. Du bist ihm zu gefährlich, aber in seiner Güte wird er davon absehen, dich zu töten …«
    Dana wusste nicht, ob der dicke Kastrat ihr die Erleichterung anmerkte, die seine Worte bei ihr ausgelöst hatten. Gegen D’aerte und seine Schläger hatte sie keine Chance.
    »Immerhin«, fuhr der Eunuch ungerührt fort, »weiß er genau, wann ihm jemand nützlich sein kann und dann, meine Kleine, ist es ihm ein Leichtes«, der Translator zögerte kurz und übersetzte dann: »über den eigenen Schatten zu springen.« Der Dicke lachte leise und streichelte Dana dabei über die Schulter. Sie zwang sich, die Berührung regungslos über sich ergehen zu lassen. Auf einmal packte er fester zu und kniff ihr in den Oberarm.
    »Ja, ja«, rief er, »das ist gut. Sehr, sehr gut! Festes Fleisch, harte, durchtrainierte Muskeln, ausgezeichnetes Material. Kein Gramm zu viel und keine Faser, die nur für die Optik hineingepumpt wurde. Perfekt!«
    Dana starrte den Eunuchen mit ausdrucksloser Miene an, während er sie abfummelte. Der Dicke rückte abrupt ein paar Zentimeter von ihr ab, drehte seinen massigen Leib, um sie direkt von vorne ansehen zu können und streckte ihr mit einer entwaffnenden Geste seine kleine, fette Hand entgegen.
    »Minslow«, quietschte er und lächelte erneut wie ein junges Schweinchen. Zögernd gab ihm Dana die Hand, die der Kastrat mit erstaunlich festem Griff umschloss. »Ich heiße Minslow.«
    »Dana Frost«, erwiderte sie knapp.
    »Jetzt hör mir genau zu, Dana Frost«, fuhr der Eunuch fort. Augenblicklich war das Lächeln wieder aus seinem Gesicht verschwunden. Seine kleinen Augen bekamen einen stechenden, alles durchdringenden Blick, der seinem hohen Stimmchen absolut entgegengesetzt zu sein schien. »Was ich dir jetzt zu erklären habe, ist für uns alle, vor allem aber für dich, von höchster Wichtigkeit. Du musst dir alles, was ich dir sage, genau merken, Kindchen. Davon wird dein Leben abhängen.«
    Als Minslow weitersprach, begriff Dana, dass er nicht übertrieben hatte …
     
    *
     
    »Mach es genau, wie ich dir gesagt habe«, flüsterte Kanturiol. »Wir haben nur einen Versuch. Unser Leben hängt davon ab …«
    Millimeterweise waren sie bis an den Rand der Grube gekrochen. Es war ihnen gelungen, nahezu lautlos voranzukommen und kein Klirren der Ketten, mit denen man sie aneinandergefesselt hatte, ließ den Wächter hochschrecken. Dann ging alles blitzschnell. Odira

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