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Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Wolkenfeldern versperrt wurde, erstreckte sich eine von zahllosen Wäldern nahezu überwucherte Landschaft, die immer wieder von Wasserläufen durchbrochen wurde.
    »Was sagt die Analyse der Atmosphäre?«
    »32 Prozent Sauerstoff, 67 Prozent Stickstoff und einige Spuren von Edelgasen, Sir.«
    »Also atembar.«
    Lugones nickte.
    Spätestens beim Anblick der silbern in der Miniatursonne schimmernden Wasserstraßen wurde jedem Betrachter klar, dass es sich bei dieser Hohlwelt um ein von Grund auf künstlich geschaffenes Gebilde handelte. Je höher sie gestiegen waren, desto deutlicher war die ursprüngliche Intention dieser Konstruktion zu erkennen gewesen. An beiden Polachsen des Planeteninneren verdunstete das Wasser besonders schnell. Hier war die ähnlich der Schwerkraft wirkende Rotation der Planetenhülle am schwächsten. In der Innenäquatorialregion mussten die Niederschläge dagegen am stärksten sein, weshalb sich dort die ausgedehntesten Wasserflächen befanden. Insgesamt wirkten sie wie lang gestreckte Meere oder riesige Seen, die an ihrem spitzen Ende jeweils in ein deltaähnliches Geflecht an Wasserläufen ausliefen.
    »Es sieht tatsächlich so aus, als funktioniere der Wasserkreislauf dieser Welt umgekehrt wie sonst«, spekulierte Bruder William angesichts des sich ihnen bietenden Anblicks. »Die Meere in der Äquator-Region sind die Sammelbecken und geben das Wasser an die Flüsse ab, die spiralförmig über die Innenoberfläche dieser Welt in Richtung der Pole fließen …«
    »Aber was bedeuten dann die zahllosen Wasserläufe, die das Bild stören. Es gibt auch ganz normale Quellen, daraus entstehende Bäche und Flüsse«, entgegnete Lugones.
    »Sie alle münden irgendwann in einen der Hauptströme und ich gehe jede Wette ein, dass die von Quellen gespeisten Flüsse in der Entwicklungsgeschichte dieses Planeten später entstanden sind!«, erwiderte William.
    »Es mag gut sein, dass sich das Experiment der Toten Götter irgendwann verselbstständigt hat«, sagte van Deyk und drehte sich zu Bruder William um, »und ich störe Ihre wissenschaftlichen Überlegungen nur ungern. Aber …«
    »Sie wollen wissen, ob wir hier allein sind«, unterbrach William schnell. »Das lässt sich eindeutig mit Nein beantworten. Das dort sind eindeutig Äcker und die müssen von irgendjemanden bestellt werden und wenn mich nicht alles täuscht, sieht diese Ansammlung von Hütten aus, als gebe es eine bäuerliche Bevölkerung – wie auch immer sie aussehen mag …« Er blickte angestrengt aus dem Seitenfenster des Shuttles.
    »Die Tatsache, dass wir bisher noch keine städtischen Strukturen entdeckt haben, sagt nicht, dass es sie nicht gibt«, fuhr William mehr zu sich selbst fort.
    »Ich meinte eher«, sagte van Deyk, »ob Ihre Messungen etwas ergeben haben? Gibt es andere Besucher? Müssen wir damit rechnen, auf Morax-Jäger zu stoßen?«
    »Die Messungen zeigen keine energetischen Spuren, die auf ein Morax-Schiff und sei es ein einzelner Jäger hindeuten … Aber …«
    »Aber was?« William hatte vorsichtshalber noch einmal kurz auf das Messinstrument geblickt.
    »Vielleicht war ich zu vorschnell … Hier sehen Sie!« Er reichte van Deyk das Display.
    »Das sind Feldströme, Bruder William. Die Folge von Dimensions-Überlappungs-Verzerrungen … Lugones, gehen Sie runter auf fünftausend Meter …«
    Getragen von Antigrav-Aggregaten sackte das Shuttle jäh ab, doch im Inneren war davon nichts zu spüren.
    »Das Signal wird stärker! Drei Grad Backbord. Ja! Vielleicht finden wir sie ja doch …«
    »Wäre es nicht besser, nicht zu nah ranzufliegen, Sir? Das Shuttle ist kaum bewaffnet und wir sind nur zu dritt!«
    »Wenn es tatsächlich das Signal eines Morax-Jägers oder eines anderen Schiffstyps ist, dann kann es sich bei dem Verursacher nur um ein sehr kleines Modell handeln …«
    »Außer es ist gelandet und hat alle Systeme ausgeschaltet«, sagte William.
    »Kein Pilot schaltet in fremder Umgebung sämtliche Systeme aus!«, entgegnete van Deyk. »Doch davon abgesehen will ich mich davon überzeugen, dass wir es wirklich mit Morax-Technik und nicht mit etwas ganz anderem zu tun haben. Denn eigentlich … ist das Signal für die Energie-Emissionen der Morax ziemlich untypisch.«
    »Aye, Sir.«
    »Das heißt nicht, dass Sie Unrecht haben, Lugones. Drosseln Sie das Tempo. Wir tun gut daran, uns in jedem Fall äußerst vorsichtig heranzupirschen …«
    »Vielleicht wurde der Pilot gezwungen, die Systeme seines Schiffs

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