Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
etwa zehn Zentimeter weit, tief ein.
    Dana ahnte, was der Dronte-Kshagir plante, und ein Zwiespalt tobte in ihr. Die Dronte hatten die Solaren Welten und deren Nachbarn mit einem fürchterlichen Krieg überzogen, hatten skrupellos Milliarden Intelligenzwesen getötet und noch mehr übernommen. Die Morax waren auf ihre Art genauso schlimm – viel brutaler, jedoch weniger berechnend.
    Xygor’an schien recht umgänglich für einen Dronte zu sein, aber das konnte auch nur Teil seines Plans gewesen sein.
    Dana beobachtete, wie der Kshagir die Klinge des Schamanen mit der starken Kampfhand packte und sie sich selbst vorsichtig in die Brust drückte. Die Schwerter der Morax durchdrangen selbst die Panzerung der Marines des Star Corps, also auch die kaum weniger widerstandsfähige Haut der Kshagir.
    Dennoch kam Xygor’an nur langsam voran. Dort, wo er sich die Brust öffnete, lag der Parasit dicht unter der Haut. Er wollte ihn befreien, nicht töten. Dana war sich sicher, dass der Dronte plante, sich selbst dem Morax-Schamanen einzupflanzen.
    Kann ich zulassen, dass der kalte Verstand eines Dronte die Kontrolle über die Morax erlangt? , überlegte Dana. Über deren Technologie? Über einen Antrieb, der in Nullzeit mehrere Lichtjahre überbrückt?
    Die Antwort darauf war eindeutig, und Dana zögerte nicht länger. Mit einem schrillen Schrei sprang sie aus ihrem Versteck auf Xygor’an zu. Mit dem Kreischen hoffte sie, den Sonar-Sinn des Kshagir einen Moment zu verwirren.
    Es schien zu funktionieren. Einen Augenblick benötigte der Dronte, um sich auf sie einzustellen – und da war es bereits zu spät.
    Dana rammte beide Stiefelsohlen gegen den Dolch, den sich der Kshagir selbst durch die fast undurchdringliche Haut geschoben hatte, und stieß ihn tiefer hinein. Das Ergebnis war noch besser, als Dana gehofft hatte. Ohne einen Laut von sich zu geben, kippte er nach hinten weg.
    Der Kshagir lebte noch, wie sie am Zittern seines nach wie vor weit offen stehenden Kiefers erkennen konnte. Sie wusste, dass es nur noch Zeichen einer Existenz waren, die sich ähnlich der von Pflanzen oder anderen einfachen Lebensformen auf ein rein vegetatives Dasein ohne einen Funken Bewusstsein beschränkten.
    Dana sah, dass sich Koggru auf dem Tisch aufrichtete und mit verständnislosem Blick auf die tiefe, klaffende Wunde in seinem Bauch starrte. Unwillkürlich hielt er beide Hände davor und sank mit einem Seufzen zurück.
    »Was hast du getan?« Seine Stimme klang wie das leises Brodeln aus dem tiefsten Innern eines Vulkans, der noch nicht erloschen ist, aber auch keine Kraft mehr hat, Magma zu speien.
    »Deine Sklavin kam gerade noch rechtzeitig, um dir das Leben zu retten, Herr.«
    »Quanpar-Peck!« Der Morax deutete auf die Klinge in der Brust des Kshagir. »Wie ist es dir gelungen …«
    »Das war er selbst, Herr! Ich habe ihn überrumpeln können und die Klinge tiefer hineingestoßen.«
    Koggru drehte sich ein Stück zur Seite und blickte vom Tisch auf Xygor’ans toten Körper. Dana sah an der heftigen Bewegung im Gesicht des Morax, dass die Erinnerung an die letzten Momente zurückkehrte, bevor ihn der Kshagir überwältigt hatte.
    »Er selbst hat sich Quanpar-Peck in die Brust gestoßen. Die Klinge hat ihn vernichtet und ihn dazu gezwungen.« Er fixierte Dana mit glühendem Blick. »Oder ist etwas anderes geschehen?«
    »Nein, Herr!« Dana zögerte keine Sekunde mit der Antwort. Ihr war klar, dass der Schamane nicht dulden würde, dass eine andere Version der Geschehnisse in Umlauf geriet. Eher würde er sie töten. Vielleicht tat er das sowieso. »Herr … Willst du mich losschicken, um einen Arzt zu rufen? Ich bin deine Botin …«
    »Ich bin der Oberste Schamane!«, knurrte Koggru und richtete sich erneut auf. »Du wirst mir dabei helfen!«
    Nicht nur Chefingenieur, sondern auch Chefarzt , erkannte Dana.
    Er ging voran in einen Nebenraum, offenbar sein medizinisches Labor. Und nachdem Dana die fremdartigen Konstruktionen und Apparaturen durchschaut hatte, staunte sie nicht schlecht. Diese Krankenstation war ebenso gut und fortschrittlich ausgestattet wie das von Dr. Gardikov an Bord der STERNENFAUST II.
    So barbarisch sie auch aussehen und sich verhalten , schoss es Dana durch den Kopf, technologisch sind sie alles andere als primitiv.
     
    *
     
    Sie flogen so hoch, dass sie die sich nach oben wölbenden Horizontkrümmungen der Hohlwelt deutlich erkennen konnten. Dort, wo die Fernsicht klar war und nicht von Nebelbänken oder

Weitere Kostenlose Bücher