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Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Titel: Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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entfernten, hatte sich schon bald eine gewisse Nachlässigkeit eingeschlichen – die Folge jeder eintönigen Routine.
    Wie lange konnte er mit dieser Menge an Flüssigkeit überleben? Vielleicht drei Tage oder vier, wenn er sparsam mit dem Vorrat umging. Viel länger jedenfalls als ihm noch Atemluft zur Verfügung stand.
    Ich brauche Hilfe, dringend und schnell …
    Die Erkenntnis seiner aussichtslosen Lage verursachte die nächste, noch heftigere Panik-Attacke. Er setzte sich auf einen Felsvorsprung.
    Denk nach! Und vor allem bleib, verdammt noch mal, ruhig! Du Idiot … , beschimpfte er sich. Das Zittern, das ihn in seinem Anzug unkontrolliert hin und her vibrieren ließ, sodass er weder in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen, noch einen sinnvollen Befehl in die Ärmeltastatur zu tippen, ließ langsam nach.
    Blick den Tatsachen ins Gesicht und beschönige nichts!
    Wie fast alles in der Station hatte der seltsame Vorgang, der mit vernichtender Gewalt über sie hergefallen war, auch die kleine Bergstrom-Funkanlage in unbrauchbare Einzelteile zerlegt. Worüber Winston noch verfügte, war das kleine, schwache Funkgerät, das sich in seinem Anzug befand. Statt einer neuen Panik-Attacke überschwemmte ihn nun ein Gefühl ohnmächtiger Wut. Er sprang hoch und schrie mit aller Gewalt. Am liebsten hätte er jetzt wie ein Berserker mit dem blanken, blutenden Schwert unter seinen Feinden getobt, eine Spur aus Schmerz und Tod hinterlassend.
    Er wusste nur zu gut, warum die Funkgeräte ihrer Raumanzüge »zurückgerüstet« worden waren, wie sich Ludolf Levantier seinerzeit ausgedrückt hatte. »Die üblichen Sendeleistungen sind viel zu stark. Ihr werdet euch höchstens in einem Umkreis von ein paar Kilometern um eure Station bewegen – höchstens! Da reichen schwächere Anlagen völlig aus …«
    »Sie haben den Vorteil«, murmelte Winston, wobei er den Tonfall Levantiers zu imitieren versuchte, »dass die Gefahr deutlich geringer ist, dass euch ein über die Station hinwegfliegender Gleiter oder Satellit der Mantiden zufällig ortet …«
    »Zehn Kilometer Reichweite sind völlig ausreichend, Chef.« Winston wedelte mit den Händen, so gut sich das in einem Raumanzug bewerkstelligen ließ. Jetzt übernahm er Mallows Ausdrucksweise.
    Wenn du meinst, dass dir dein albernes Verhalten hilft – Okay … Aber sinnvoller wäre es, hier alles gründlich durchzuchecken, ob du noch etwas Brauchbares findest und danach im Schacht nachzusehen, wie die Situation bei den Füchsen ist …
    »Du hast ja sooo recht«, sprach Winston zu sich selbst.
    Das war eine Angewohnheit, die er zum Ärger von Mallow schon kurz nach ihrer Ankunft auf Ekatat entwickelt hatte. Die Stimme der Vernunft, mit der sein Über-Ich auf Winston einredete, bewirkte zumindest, dass er sich aufraffte und die Reste der Station durchwühlte. Neben den Trümmern der Schleuse fand er dort, wo er noch vor Kurzem seinen Raumanzug angelegt hatte, die Anzüge von Mallow und Umhala. Sie waren an den starren Teilen wie den Stiefeln und den Gelenk-Schützern zerdrückt und verbeult, während das nachgiebige Material tiefe Risse aufwies.
    Selbst wenn sie es noch bis zur Schleuse geschafft hätten … Unmöglich, damit zu überleben!
    Aber die Elemente, die die komprimierten Atemluftvorräte enthielten, schienen noch intakt zu sein. Ebenso die Akkus und die Vorratsbeutel für Flüssigkeit und die halbfeste Nahrungspaste. Als er die Akkus sah, jubelte Winston. Auch die übrigen Teile hoben für einen Augenblick seine Stimmung, obwohl dafür objektiv gesehen kein Anlass bestand.
    Die Akkus befanden sich an den Außenseiten der Oberschenkel. Sie ließen sich problemlos erreichen und austauschen, selbst alleine und wenn man im Anzug steckte. Das war es aber auch schon. Auch die Steckelemente mit der Atemluft wurden von außen am Anzug angebracht. Auch dies ließ sich zur Not im luftleeren Raum bewerkstelligen, während man im Anzug steckte. Doch dazu war man auf die Hilfe eines anderen angewiesen. Die Vorrichtung, in die sie eingepasst werden mussten, befand sich auf dem Rücken.
    Völlig sinnlos wurde die Angelegenheit bei den Flüssigkeits- und Nahrungsbehältern. Sie konnten nur in luftgefüllten Räumen ausgetauscht werden, optimalerweise dann, wenn der Träger aus seinem Anzug gestiegen war. Die Vorrichtung zur Verankerung der Beutel befand sich im Innern des komplexen, hoch technisierten Geräts, das der Raumanzug darstellte.
    Als Winston dem Druck seiner

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