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Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Titel: Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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versucht, sein Leben zu retten, dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben«, sagte er laut.
    »Aye, Captain«, erwiderte der junge Mann. Über sein glattes, ein wenig nichtssagendes Gesicht glitt ein eifriger Glanz. Lexington versuchte sich vorzustellen, wie es sich im Verlauf von zwanzig, dreißig Jahren verändern würde, wo sich die ersten Falten bilden und ob es tendenziell härter oder aufgeschwemmter wirken würde. Unmöglich zu sagen. Sicher schien nur, dass dem Pfleger schon bald die Haare ausgehen würden.
    Lexington schüttelte den Kopf. Immer wieder ertappte er sich bei Gedankenspielereien, die dem Ernst der Lage nicht angemessen waren und überhaupt nichts zur Klärung der jeweiligen Situation beitragen konnten. Ich habe mich eindeutig zu wenig unter Kontrolle , kritisierte er sich. So werde ich nie ein auch nur ansatzweise ein angemessener Ersatz für Dana Frost …
    »Rufen Sie mich per Interkom, sobald Dr. Gardikov fertig ist«, sagte er. Erneut nickte der Aushilfspfleger eifrig. »Oder sagen Sie ihr, dass sie mich umgehend kontaktiert …«
    Er machte kehrt und verließ den Eingangsbereich der Krankenstation.
    Vielleicht sollte ich mir den Bart abnehmen , dachte er, als er den Gang hinab ging. Wer trägt heute noch einen Vollbart, in Zeiten, in denen sich viele Menschen Bart- oder Achselhaare oder wo sie sonst noch unerwünscht sind, mit einer subkutanen Laserbehandlung dauerhaft entfernen lassen …
     
    *
     
    Er sah es schon an dem neuen Krater, den er hinter dem kaum zwanzig Meter hohen Hügel entdeckte, dass sich die rätselhafte Welle der Zerstörung auch auf ihre wurzelähnlich in den Boden gegrabenen Schächte ausgewirkt hatte. Im Zentrum der neu entstandenen Senke lag die rund zwei mal drei Meter messende Abdeckplatte, unter der sie den Einstieg zu den schmalen Schächten verborgen hatten. Keiner der Schürffüchse war zu sehen.
    Das Geröll geriet unter seinen Sohlen ins Rutschen, als er in den Krater hinabstieg. Er zerrte an der Platte und schließlich gelang es ihm, sie unter Steinen und Felsbrocken hervorzuziehen. Wütend schleuderte er sie zur Seite. Der auch unter modernsten bergbaulichen Erkenntnissen sorgfältig gesicherte und abgestützte Einstiegsschacht zu den darunter abzweigenden Schürfgängen war vollständig verschüttet. Von den eigentlichen Schürfschächten war nichts mehr zu sehen. Dabei war ihnen das Gestein an dieser Stelle besonders massiv vorgekommen.
    »Der Planet ist seit vielen Millionen Jahren ruhig«, hatte Mallow, ihr Experte für Tektonik und Vulkanologie, erklärt. »Da rührt sich nichts mehr.« Noch immer hatte Winston Bardolo das heisere, immer leicht anzüglich klingende Lachen seines Kollegen im Ohr, das Mallow nach dieser Feststellung mit einem Seitenblick zu Umhala ausgestoßen hatte.
    »Pech gehabt, Mallow«, knurrte Winston. »Du musst dich getäuscht haben …«
    Er kickte mit dem Fuß einen faustgroßen Stein weg und sah das Metallstück, das darunter lag. So gut es ging, räumte er den seitlich immer wieder nachrutschenden Schutt weg, bis er einen Teil des rund einen Meter langen und kaum dreißig Zentimeter durchmessenden, röhrenförmigen Roboters zu fassen bekam. Die Maschine ließ sich keinen Millimeter herausziehen. Er schaufelte weiter. Schließlich ließ sich das hintere Teil des Schürffuchses bewegen. Hastig grub er oberhalb des schräg im Schutt steckenden Geräts weiter. Seitlich war es zwischen einigen massiven, größeren Gesteinsbrocken festgeklemmt.
    »Weiter!«, trieb er sich an. »Gleich hast du es geschafft.«
    Er versuchte unmittelbar über dem Fuchs eine Öffnung freizulegen, die groß genug war, um den Arm hineinstecken zu können. Doch schon nach zwanzig, dreißig Zentimetern war Schluss. Ein Felsstück, das er nicht bewegen konnte, setzte seinen Bemühungen ein jähes Ende.
    »Verdammtes Miststück!«, rief er und stieß wütend gegen den immer noch unbeweglich im Geröll feststeckenden Roboter. Es war natürlich unmöglich, aber es kam Winston so vor, als habe er ein Knirschen gehört. Noch einmal schlug er gegen die stählerne Oberfläche. Tatsächlich drehte sich der Schürffuchs ein paar Zentimeter zur Seite. Hastig grub er jetzt seitlich weiter. Es ging einfacher. Das Geröll bestand hier vorläufig nur aus kieselgroßen Stücken.
    Endlich konnte er seinen Arm in die Öffnung schieben. Langsam tasteten seine nahezu empfindungsundurchlässigen Handschuhe über das vordere Drittel der Maschine.
    Als ob ich in einem völlig

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