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Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Titel: Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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verdunkelten, leeren Saal einen verlorenen Chip-Schlüssel suche … , dachte er. Dabei ist die abzutastende Fläche kaum größer als meine Hand … Noch nie hatte er so deutlich eine Einschränkung seiner Sinne gespürt wie jetzt. Doch schließlich fanden seine Finger, wonach er suchte. Eine kleine Abdeckung. Er ruckelte daran herum.
    »Hoffentlich geht das Teil weit genug auf!«
    Sie öffnete sich einen Spalt breit und stieß dann gegen einen Stein. Die Öffnung war gerade breit genug, dass er seine Hand dazwischen bekam. Ein Druck auf einen Schalter. Nichts geschah. Winston setzte sich und lehnte gegen das Geröll.
    »Auch im Eimer …«, seufzte er resigniert. In diesem Moment erwachte der kleine, leistungsstarke Generator im Inneren des Schürffuchses zum Leben. Ringsherum hoben sich schienenförmige Metallleisten jeweils rund zwei Zentimeter aus dem Korpus heraus.
    »Ja!«, rief er. »Leg los, Kumpel …«
    Kaum waren die Schienen ausgefahren, veränderte sich ihre Oberfläche. Wie bei einem Fächer stellten sich dicht hintereinander kleine, scharfkantige Stollen auf. Im gleichen Augenblick begannen die Schienen, sich ähnlich einem Laufband zu bewegen.
    »Halt!«, schrie er. »Nein! Das ist die falsche Richtung. Du … du … gottverdammter Idiot!«
    Vor seinen entsetzt blickenden Augen bohrte sich der Schürffuchs in die Tiefe und verschwand nach weniger als einer halben Minute im Untergrund. Nachrutschendes Gestein verhinderte, dass er den Roboter noch länger sah.
    Winstons Blick glitt ins Leere. Wie zur Bestätigung seiner Niederlage erlosch eine seiner beiden Helmlampen. Ohne es zu merken, hatte er sie ausgeschaltet.
    Es ist alles so sinnlos … Sieh endlich ein, dass du schon bald das Schicksal von Umhala und Mallow teilen wirst …
    Da nur noch eine Lampe brannte, spiegelte sich sein Gesicht im Innern des Helmglases. Mit ausdruckslosem, stieren Blick starrte er sich selbst an. Teilnahmslos registrierte er, dass Tränen über seine Wangen rannen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er als Erwachsener das letzte Mal geweint hatte. Oder ob überhaupt.
    Es war, als hätte ihn ein unsichtbarer Faustschlag niedergeschlagen und in einen unwirklichen Zwischenzustand versetzt. Halb bewusstlos, halb wach. Deshalb nahm er die Bewegung des Gerölls ein paar Meter vor ihm auch kaum wahr, obwohl das verbliebene Licht genau dorthin schien. Erst als es staubig-silbern aufblitzte, sah er es. Der Fuchs hatte sich in geringer Tiefe eine kurze Strecke durch den Boden gegraben und tauchte jetzt wieder an der Oberfläche auf. Mit einem Satz sprang er zu dem Roboter und schaltete ihn aus. Mit einem plötzlichen Ruck blieb er stehen. Die Raupenkufen fächerten zurück und verschwanden wieder in der Oberfläche des Geräts.
    Der Schürffuchs war zu schwer, um ihn sich als Einzelner einfach unter den Arm zu klemmen und zu tragen. Zu zweit wäre es möglich gewesen. Aber statt der raupenartigen Kufen besaß er an der Unterseite auch kleine, ausfahrbare Räder. Normalerweise wurde er mit einer Fernsteuerung bedient. Wo die sich unter den Trümmern der Station befand und ob sie noch brauchbar war, wusste Winston nicht. Aber das Bedienelement unter der Abdeckklappe besaß alle notwendigen Funktionstasten.
    Wie ein Hund mit Rädern statt Beinen folgte ihm der Roboter zu den Überresten der Station. Mittlerweile hatte sich in Winston die Kontur eines Plans herauskristallisiert. Vielleicht gab es ja doch eine winzige Chance, sein kümmerliches Leben zu retten. Allein diese Aussicht erschien ihm wertvoller als alles, was er zuvor besessen und auch wertvoller als alles, was er mit seinem Abenteuer auf Ekatat angestrebt hatte. Für diese verschwindend geringe Chance wollte er kämpfen.
    Auf einmal beherrschte ihn eine zuvor nicht für möglich gehaltene Form sentimentalen, magischen Denkens.
    »Du heißt Tekl«, sagte er zu dem Roboter. Wenn ihn dieses Ding retten sollte, dann musste es einen Namen haben. Auch wenn es ihn akustisch überhaupt nicht verstand, nicht verstehen konnte. Wegen ihrer vollautomatischen Funktionsweise als Untertage-Maschinen nannte man die Geräte normalerweise Schürffüchse. Eine Bezeichnung, die nach Winstons Empfinden der äußeren Form dieser Maschinen kaum entsprach. Sie sahen eher wie dicke Würste aus, die sich ähnlich einer riesigen Made zu bewegen vermochten. Über der Oberfläche, vor allem wenn sie auf den insgesamt vier kleinen Rädern daherrollten, erinnerten sie ihn an eine nahezu ausgestorbene

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