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Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Titel: Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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… von wegen Karriere und so weiter und so fort …«
    Milton Lexington III. starrte den Wissenschaftler entgeistert an. Pope hatte ihn völlig überrumpelt und für einen Augenblick wusste Lexington nicht, wie er reagieren sollte.
    »Sehen Sie Cap, ich werde Ihnen jetzt mal etwas erklären. Es ist der Wunsch von allerhöchster Stelle im Hohen Rat, dass ich , ohne bei unseren Freunden, den Selen-Schluckern, allzu großes Aufsehen zu erregen, auf diesen Felsen da runterkomme, meine Messungen erledigen kann, um dann – falls es denn stimmt, was von diesem Schwachkopf Bardolo durchgesickert ist – weitere Schiffe des Star Corps anzufordern und diesen Brocken für die Solaren Welten in Besitz zu nehmen. Verstanden, Cap?«
    Lexington schluckte und nickte behutsam. Allerdings nicht, auch wenn Pope das so auffasste, um seine Zustimmung zu signalisieren, sondern weil er allmählich die Dimensionen hinter der Angelegenheit zu begreifen begann.
    »Wenn ich Sie schon unterstützen soll, Professor Pope …«, sagte er bedächtig.
    »Sylvester.«
    »Dann, Sylvester, müssen Sie mir mehr erzählen …«
    Der Professor legte den Kopf in den Nacken und starrte gegen die Decke. Schließlich fixierte er Lexington mit einem durchbohrenden Blick, dem dieser ohne mit der Wimper zu zucken, Stand hielt. Es kostete ihn enorme Kraft, die notwendige Willensstärke zu mobilisieren, und innerlich kam es ihm so vor, als bebe er. Schließlich schien Pope eine Entscheidung getroffen zu haben.
    »Okay, Cap. Dieses Ding …« Er fuchtelte mit einem Arm vage in die Richtung des Planeten.
    »Dieses Ding scheint so was, wie ein gewaltiger, riesiger Halbleiter zu sein. Die Mantiden beuten diese Welt wegen ihrer Selenvorkommen aus, genauer gesagt wegen bestimmter Selenverbindungen, die durch die elektro-chemischen Prozesse, die in diesem Brocken ablaufen, ständig gebildet werden …«
    »Ein riesiger Halbleiter«, sagte Lexington, »woher kommt der Strom?«
    Pope sah ihn für einen Moment erstaunt an, dann bleckte er die Zähne zu einer Art von rechteckigem Grinsen.
    »Gute Frage. Nun, Halbleiter brauchen keinen Starkstrom, außerdem erkaltet die Sonne dieses System zwar allmählich, aber noch gibt sie genug Energie.«
    »Ja, Wärme, aber ich vermute mal sie ›funkt‹ keinen Strom?«
    »Völlig richtig. Doch es gibt eine erhebliche Temperatur-Differenz zwischen der Tag- und der Nachtseite. Diese Differenz ist mehr als ausreichend, um diesen Brocken da unten gewissermaßen unter Strom zu setzen.«
    »Stromerzeugung mittels Wärmeenergie?« Milton Lexington III. klang skeptisch.
    »So ungewöhnlich ist das nicht«, entgegnete der Professor. »Das Verfahren ist auch auf der Erde schon lange bekannt, wenn auch kaum genutzt, da solcherart nur ein relativ schwacher Gleichstrom erzeugt werden kann.«
    »Solcherart, so, so …«
    Pope überhörte den leise ironischen Unterton und fuhr fort: »Ein Thermogenerator hat ohnehin den riesigen Vorteil, dass es in ihm keiner beweglichen Teile bedarf, sonst hätte sich ein Felsklotz auch ziemlich schwer damit getan, so mir nichts dir nichts eine Art Kraftwerk zu bauen.«
    »So ganz ohne Arme und Beine …«
    Pope lachte, als hätte Lexington gerade den komischsten Witz des Jahres vom Stapel gelassen. »Ich sehe, wir verstehen uns, Cap! Das Prinzip dieses Verfahrens, also unter Ausnutzung von Temperaturdifferenzen Strom zu erzeugen, ist tatsächlich schon uralt. Was glauben Sie? Wann wurde es erfunden?«
    Lexington stöhnte innerlich, allmählich kam ihm Pope so vor, als versuche der ihn auf derbe Weise zu karikieren. Er beschloss, sich nichts anmerken zu lassen und das Spielchen mitzumachen.
    »Klingt nach einer ausgesprochen umweltfreundlichen Erfindung. Ich würde sagen zwanzigstes oder einundzwanzigstes Jahrhundert?«
    »Falsch«, freute sich Pope. »Achtzehntes Jahrhundert. Ein gewisser Thomas Johann Seebeck, dessen Namen in Physiker-Kreisen wegen des sogenannten Seebeck-Effekts überlebt hat. Aber ich weiß, ich bin gemein, schließlich habe ich mich in die ganze Thematik gründlich einarbeiten können.«
    »Dann erklären Sie mir doch bitte … ähem … Sylvester, seit wann die Industrie der Solaren Welten an größeren Mengen Selen interessiert ist.«
    »Das Selen geht uns am Arsch vorbei, Cap. Das ist nur der Grund, warum die Mantiden ein gewisses Interesse an diesem Planeten haben und das System Scriba-D-5 in ihr Imperium einverleibt haben. Haben Sie schon mal von Astat oder Unumseptimum oder Eka-Astat

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