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Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Titel: Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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getan. Die verschiedenen Kameras, die zu Dokumentationszwecken liefen, auf Kkiku’hs Kopf wie auch im Schleusenraum, wurden abgeschaltet. Sie begrüßten sich herzlich. Dr. Gardikov nickte den beiden Marines zu, die sie und Bardolo in die Krankenstation eskortierten.
    Er macht zwar einen ziemlich fertigen Eindruck , dachte Bruder William, der ihnen nachsah, aber Dr. Gardikov wird sich wahrscheinlich nicht lange mit ihm beschäftigen. Das heißt, danach ist dann die zweite Arrestzelle belegt … Er seufzte leise. Hinter ihnen wurde eine weitere Fracht entladen. Zwei längliche Behälter. Sie enthielten die sterblichen Überreste von Umhala Losch und Mallow Turgowskij, die von den Mantiden aus der zerstörten Station geborgen worden waren.
    »Der Captain …?«, fragte Kkiku’h, als sie in eine für sie freigehaltene Kantine gingen. Die meisten Räumlichkeiten an Bord der STERNENFAUST waren für Mantiden zu klein.
    »Versucht gerade, einen anderen Gast, den wir an Bord haben, in ein so interessantes Gespräch zu verwickeln, dass er nicht bemerkt, dass Sie gekommen sind und Bardolo mitgebracht haben …«, sagte van Deyk.
    »Wir sollten wie zivilisierte Wesen miteinander reden«, sagte Kkiku’h.
    »Ich denke, am Anfang ist es sinnvoller, wenn wir uns informell austauschen, bevor wir den Captain und vor allem Professor Pope in unser Gespräch mit einbeziehen. Nicht dass es etwas vor Captain Lexington zu verbergen gäbe, aber in Bezug auf den Professor sollten wir zu einer gemeinsamen Sprachregelung finden«, erwiderte van Deyk.
    »Was ist mit Dana Frost«, fragte Kkiku’h und in die Übersetzung des Translators mischte sich ein sorgenvoller Unterton.
    Bruder William zuckte mit den Schultern. »Wir wissen immer noch nichts …«, sagte er. »Sie fehlt uns.«
    »Sie wird als gefallen gelistet«, warf Rana Quaid ein. »Das heißt im Jargon des Star Corps, dass man im Hauptquartier davon ausgeht, dass sie nicht wiederkommt …«
    »Dir wisst nicht, ob sie noch lebt oder tot ist?«, fragte Kkiku’h. Über die Chitinplatten seines Gesichts huschte ein dunkelgrauer Schatten.
    »Ich für mich habe beschlossen«, sagte Bruder William und dabei lächelte er offen, »dass sie lebt. Solange ich nicht definitiv über ihren Tod Bescheid weiß, ist sie am Leben …«
    »Sie haben recht, Bruder William«, antwortete Kkiku’h und tat etwas für einen Mantiden ziemlich Ungewöhnliches. Es zeigte, wie gut er das Verhalten von Menschen mittlerweile kannte. Er reichte eine Feinhand über den Tisch. William ergriff sie und drückte sie herzlich.
    Während die Menschen an dem Tisch saßen, hatte Kkiku’h seine drei Beinpaare seitlich an den Körper angelegt und lag jetzt in einer nicht gerade bequemen Haltung auf dem Bauch. Für Kridan gab es seit Längerem spezielle Möbel an Bord, die auf die spezifischen Anforderungen ihrer Anatomie ausgerichtet waren. Zu den wesentlich einfacher zu konstruierenden Haltebändern, die von Mantiden benutzt wurden, hatte es die STERNENFAUST noch nicht gebracht. Mit den Kraftarmen stützte sich Kkiku’h nach vorne ab, während er auf meist irritierende, manchmal regelrecht menschlich anmutende Weise mit Bewegungen seiner Fühler und Feinarme das, was er sagte, unterstrich.
    »Kommen wir also auf die Vorfälle zu sprechen, in die Winston Bardolo verwickelt ist«, schlug er schließlich vor.
    »Einverstanden«, sagte van Deyk.
     
    *
     
    »Professor Pope …«, begann Lexington.
    »Sagen Sie Sylvester zu mir, Cap!«, unterbrach ihn Pope, während er mit dem Stuhl so heftig wippte, dass Lexington ihn schon zu Boden gehen sah. Der Wissenschaftler ließ sein breitestes Grinsen erstrahlen.
    »Professor Pope …«, wiederholte Lexington äußerlich ungerührt. Doch wieder wurde er unterbrochen. Diesmal von der heftig wedelnden Handbewegung Popes.
    »Ich kann Ihre Position verstehen, Cap. Es ist völlig einleuchtend, dass Sie versuchen, mich hinzuhalten, Spielchen mit dem dummen Professore zu spielen. Aber ich sag Ihnen eins. Wir sind hier ja unter uns … Es wird nicht gelingen! Weder Ihnen, noch Ihren Leuten. Und ich rate Ihnen nur zu einem: Unterstützen Sie mich. Alles andere wäre Ihr … Ihr Tod.«
    Lexington sprang hoch. Doch blitzschnell packte ihn Pope am Arm und presste ihn mit einem überraschenden harten Griff wieder auf den Stuhl zurück.
    »Beruhigen Sie sich, Cap. Spielen Sie jetzt nicht auch noch den Entrüsteten. Natürlich will Ihnen niemand ans Leder. Das war im übertragenen Sinne gemeint

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