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Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Titel: Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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berichtete tatsächlich von interessanten Neuigkeiten.
    »Das ist ja ein Ding«, kommentierte Mutawesi das eben Gesehene.
    »Aus der Traum von der direkten Demokratie«, sagte van Deyk.
    Die Starr, die immer so stolz auf ihre absolute Volksherrschaft gewesen waren – sogar auf weniger demokratische Zivilisationen hinabgeblickt hatten –, hatten einen Ersten Sprecher gewählt. Sein Name wurde ausdrücklich nicht genannt, da er selbst sich dieses Postens offenbar schämte.
    Vielleicht eine positive Eigenschaft eines absoluten Herrschers , überlegte Lexington.
    Mit dieser Umschreibung des Ersten Sprechers hatte er nicht Unrecht. Die Befugnisse dieses Starr waren wirklich sehr umfassend. So weit Lexington wusste, verfügte höchstens das j’ebeemsche Triumvirat über derartige Macht.
    Inzwischen beschäftigte sich der nächste Nachrichtenbeitrag mit den gegenwärtigen Turbulenzen, in die einige galaktische Börsenplätze angesichts der Pleite eines namhaften Rohstoff-Konzerns geraten waren. Jamil schaltete den Monitor wieder auf die Ausgangsstellung zurück.
    »Wer hätte das gedacht, dass sich die Starr irgendwann einmal dafür entscheiden würden, eine autokratischere Führung zu installieren – wirklich unglaublich«, sagte Lexington. Im Grunde war er Susan Jamil für die Unterbrechung der Debatte dankbar, die er mit Professor Sylvester Pope vor dieser Nachricht ausgefochten hatte. Ein verstohlener Seitenblick zeigte ihm, dass sich auch der Wissenschaftler hatte ablenken lassen und für einen Moment ebenso irritiert wie hilflos wirkte.
    »Oh!«, meldete sich Jamil erneut zu Wort. »Captain …«
    Diesmal legte sie das Bild auf den Monitor an Lexingtons Arbeitsplatz. Er sah, dass Stephan van Deyk das gleiche Bild auf dem Schirm hatte und deutete wie ein Dirigent mit der rechten Hand auf ihn.
    »Ist schon okay, Segundo, übernehmen Sie«, sagte er. Dann stand er auf, griff nach Popes Ellbogen und dirigierte den Wissenschaftler von der Brücke.
    »Kommen Sie, Professor, lassen Sie uns Ihre Fragen im Besprechungsraum erörtern.«
    Ohne dass Pope es sah, zwinkerte Lexington mit dem linken Auge in van Deyks Richtung und geduldig wartete dieser bis die beiden die Brücke verlassen hatten.
    »Was soll das, Captain?«, hörten sie noch Popes Stimme, bevor sich das Schott hinter ihm schloss. »Ich habe genau gesehen, dass sich da irgendjemand von diesen gottverdammten Mantiden gemeldet hat …«
    »STERNENFAUST II, Commander van Deyk«, meldete sich der Erste Offizier vorschriftsmäßig. »Was kann ich für Sie tun, Kkiku’h?«
    »Erbitte Erlaubnis, mit unserem Shuttle andocken zu dürfen, Sir«, übersetzte der Translator Kkiku’hs polyrhythmisches Klacken und Knacken.
    »Genehmigung erteilt … Sie haben etwas für uns dabei?«
    Es war eine rhetorische Frage, da van Deyk die schattenhafte Bewegung hinter Kkiku’h auf dem Bildschirm erkennen konnte.
    »Lassen Sie sich überraschen«, antwortete der Mantide, ohne zu ahnen, dass die vermeintliche Überraschung bereits zu sehen war.
    Als das mantidische Shuttle an der Schleuse der STERNENFAUST festmacht hatte, wurde Kkiku’h bereits von Stephan van Deyk, Bruder William, Rana Quaid, Dr. Gardikov und zwei Marines erwartet. Hinter dem Mantiden trat auch eine leicht schwankende, menschliche Gestalt aus der Schleuse, die einen vorsintflutlich anmutenden, ziemlich mitgenommen aussehenden Raumanzug trug.
    »Er gehört jetzt Ihnen«, sagte Kkiku’h, der – wie fast immer – eine kleine, schwenkbare Kamera zwischen seinen Fühlern trug.
    Wahrscheinlich zeichnet er seine Umgebung und sich selbst sogar auf, wenn er schläft , dachte van Deyk und schmunzelte.
    »Ich spreche nicht nur für mich sondern auch für den Hohen Rat der Solaren Welten«, sagte van Deyk, »wenn ich unseren herzlichen Dank für das großzügige Entgegenkommen ausdrücke, dass das mantidische Imperium in dieser Angelegenheit an den Tag gelegt hat.«
    »Ihre Majestät Königin Qua’la hat sich persönlich der Sache angenommen und mich beauftragt, die notwendigen Schritte zu unternehmen«, erwiderte Kkiku’h, der seit gut zehn Standardtagen zwischen Mantis und dem abgelegenen System, in dem sie sich befanden, hin und her geflogen war, um das zu tun, was er so vage mit den notwendigen Schritten umschrieben hatte.
    »Ich heiße Winston Bardolo«, sagte jetzt der Mann in dem verschmutzten Raumanzug zu van Deyk.
    »Ich weiß«, antwortete der erste Offizier knapp.
    Damit war dem Protokoll fürs Erste Genüge

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