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Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Titel: Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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ein Traum. Ein Traum, der jetzt sein wahres Gesicht offenbarte und sich als übler Albtraum erwies. Folglich musste das, was er dachte zu träumen, umgekehrt die Wirklichkeit sein. So einfach war das. Er brauchte nur endgültig aufzuwachen, um hoffentlich für alle Zeit den grausamen, monotonen Druck des Albtraums loszuwerden, der ihn gefangen hielt.
    In diesem Moment flog er von der Sitzschale und landete unsanft und hart, kaum vom Stoff des Raumanzugs abgedämpft, im Geröll. Benommen schüttelte er in seinem Helm den Kopf und betrachtete die Welt seines Albtraums aus einer neuen Perspektive.
    Von ganz unten.
    Die Strahlen der allmählich erkaltenden Sonne krochen zusammen mit der oberen Wölbung des Gestirns über den Horizont Ekatats. Er lag bäuchlings auf dem steinigen Boden, Arme und Beine gespreizt wie ein Priester bei der Bußübung. In das Blickfeld seines seitlich verdrehten Kopfes rollte Tekl vor die aufgehende Sonne und verschwand wieder am anderen Ende. Dann kehrte er wieder von der anderen Seite zurück, nur um abermals aus dem Blickfeld zu verschwinden. Eine Bewegung, die sich immer und immer wieder wiederholte.
    Winston begriff, dass der Roboter im Kreis um ihn herumfuhr. Das linke Vorderrad sah schlimm aus. Verbogen, unbeweglich, in einer unnatürlich erscheinenden Haltung erstarrt, wie ein gebrochenes Bein. Damit war kein weiteres Fortkommen mehr möglich. Er beschloss, so liegen zu bleiben wie er gerade lag, die Augen zu schließen und endlich aufzuwachen …
     
    *
     
    Dreizehn Tage später auf der STERNENFAUST II
     
    Warum , überlegte Lexington, zwingt mich meine Arbeit immer zu einem Spagat.
    Einerseits war er froh über diesen auf den ersten Blick harmlos erscheinenden Befehl, den sie erhalten hatten. Hinzu kam die fast zivile, wissenschaftliche Seite dieses Auftrags. Aber andererseits wurde dies alles vom wissenschaftlichen Leiter der Mission überschattet. Lexington schüttelte den Kopf. »Wir sind hier zu Gast«, sagte er so geduldig, wie er nur konnte. »Dieser tote Steinbrocken da unten ist Teil des mantidischen Imperiums …«
    Professor Sylvester Pope verdrehte die Augen wie ein kleiner Junge, dem der Vater das Spielzeug-Auto weggenommen hatte.
    Es ist kaum zu glauben, dass jemand wie Pope einer der führenden und von allen Seiten hofierten Wissenschaftler der Solaren Welten sein soll … Lexington musterte sein Gegenüber. Das glatte, jugendliche Gesicht konnte niemanden über die charakterlichen Untiefen und Klippen hinwegtäuschen, die sich dahinter verbargen. Die ausdruckslose Miene, die Pope zur Schau stellte, saß wie eine Maske auf einem beinahe viereckig wirkenden, kantigen Schädel, als habe sie dort jemand festgetackert.
    »Interessante Neuigkeiten, Captain«, trällerte Susan Jamil in diesem Augenblick. »Darf ich?«
    Lexington zuckte irgendwie unentschlossen mit Kopf und Schultern, eine Geste, die Jamil als Aufforderung interpretierte. Der große Monitor auf der Brücke wechselte das Bild. Der sauroide Kopf eines Starr füllte fast den ganzen Bildschirm aus. Bei einem Menschen hätte man bei einer derartigen Nahaufnahme und in einer solchen Vergrößerung die kleinste Hautunreinheit gesehen, egal wie viele Schichten Schminke die Maskenbildnerin zuvor darüber gespachtelt hätte. Bei einem Starr war das anders. Jedenfalls in der Vorstellung von Susan Jamil.
    Natürlich wirkte der geschuppte Kopf, der große Mund – die meisten Pro Humanity Mitglieder würden nur von Maul sprechen –, und die blitzenden, gelb schimmernden Augen in dieser Größe zuerst einmal nur beeindruckend. Beeindruckend gefährlich. Aber jedem war bewusst, welche Katastrophe die Starr durchgemacht hatten und dass sie noch Jahrzehnte mit den Auswirkungen zu kämpfen haben würden. Das relativierte das übergroße Gesicht auf dem Monitor.
    Die übrigen Offiziere auf der Brücke und auch Professor Pope registrierten anhand des unübersehbaren Logos in der oberen linken Bildecke, dass Susan Jamil eine aktuelle Nachrichtensendung auf den Groß-Monitor geschaltet hatte. Lexington verkniff sich angesichts der Anwesenheit des Chemikers eine Bemerkung, die er eigentlich hätte fallen lassen müssen. Selbst Stephan van Deyk starrte etwas indigniert zu Jamil hinüber, die sich davon allerdings in keiner Weise gestört fühlte. Normalerweise war der zentrale Bildschirm auf der Brücke für andere Übertragungen bestimmt.
    Die Synchronübersetzung des Starr, von dem die Kamera nun eine Halbtotale zeigte,

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