Sternenfaust - 061 - Die Entscheidungsschlacht (1 of 2)
verfehlte der Morax-Angreifer mit seinen Geschossen das Heck. Aber das Dauerfeuer konnte längerfristig nicht ohne Erfolg bleiben. Der hintere Teil des Jägers wurde durchschlagen.
Die Maschine ließ sich nicht mehr steuern und ihr Pilot verlor jegliche Orientierung.
Schrader bekam jede Menge Schadensmeldungen auf das Display in seiner Kabine, in der es noch nicht einmal Sauerstoff gab, sodass er dort in einem Druckanzug sitzen musste.
Der Ortungsschirm zeigte, wie in der Nähe ein Star Corps Jäger nach dem anderen einfach verschwand. Sie explodierten oder wurden getroffen und waren dann manövrierunfähig.
Schrader hörte Notrufe über Funk.
Aber es gab im Moment niemanden, der die Piloten retten konnte.
*
»Die Nummer eins des Hauses Kessir ist ein Angsthase, DeVries! Und ich würde das auch sagen, wenn der allgewaltige Geheimdienst Temuran mithört!«
Captain Theo LeGrant befand sich auf dem Rückflug zur FAR HORIZON EXPLORER.
»Sir, wenn Sie mir gestatten, meine Meinung zu äußern …«
»Natürlich gestatte ich Ihnen das. Waren Sie beim Star Corps oder woher haben Sie diese steifen Umgangsformen?«
»Ich war nicht beim Star Corps.«
»Dann verstehe ich nicht …«
»Aber ich wäre es gern gewesen. Leider habe ich die Aufnahmeprüfung auf Ganymed nicht geschafft.«
»Ich habe es gar nicht erst versucht und bin trotzdem gleich als Commander eingestellt und später zum Captain befördert worden.«
»Sir, die Welt ist ungerecht.«
»Nein, die Umstände waren günstig. Warten Sie es ab! Wenn jetzt irgendeine außenpolitische Krise ausbricht, wird wieder Hals über Kopf aufgerüstet und dann nehmen die jeden, der in die Uniformjacke passt. Sie bekommen noch Ihre Chance.«
»Wenn Sie es sagen.«
»Aber an Ihrer Stelle wäre ich froh, bei FAR HORIZON zu sein, DeVries.«
»Ich wollte Ihnen eigentlich meine Meinung zu Gonn Tabun aus dem Haus Kessir sagen, über den Sie mir so viel erzählt haben.«
»Bitte! Aber der Kerl hat mir in den letzten Wochen so sehr die Ohren vollgequatscht, dass ich diesen Müll einfach irgendwo abladen musste.«
»Nehmen Sie sich vor Tabun in Acht. Dieser Kerl ist so ängstlich, dass er dadurch schon wieder eine Gefahr darstellt.«
LeGrant hob die Augenbrauen. »Eine interessante Analyse.«
»Glauben Sie mir, dieser Typ fällt bei dem ersten Anzeichen von äußerem Druck um und wechselt die Seiten. Wenn Sie mich fragen, dann sollten sich von Schlichten und sein Team mit ihren Arbeiten in diesem Eisblock beeilen.«
»Sie glauben, Tabun ist bereit den ganzen Deal mit FAR HORIZON über den Haufen zu werfen, wenn er Druck bekommt?«
»Der Mann weiß doch selbst nicht, auf welcher Seite er steht. Seine eigenen Leute sehen in ihm doch nur den Schatten seines Vaters. Ich habe die Zeiten, in denen Sie mit dem Herrn des Hauses Kessir konferiert haben, dazu genutzt, etwas die Gastronomie des Raumhafens zu erkunden und wenn das, was dort so geredet wird, nur annähend repräsentativ für die Meinung der Bevölkerung ist …«
LeGrant verzog das Gesicht.
»Das Regierungssystem der J’ebeem hat einen Vorteil für die Mächtigen.
Dabei kommt es auf die Meinung der Bevölkerung nicht so sehr an.«
»Wenn ich an den Wahlkampf denke, der zurzeit bei uns zu Hause tobt, Sir …«
»Sagen Sie nicht, dass er so schlimm ist, dass Sie darüber zum Befürworter eines Erbtriumvirats für die Erde geworden sind!«, lachte er.
»Ich bin dafür, dass dieser Rudenko das Ruder in die Hand nimmt«, äußerte DeVries. »So kann es jedenfalls nicht weitergehen. Und unser großer Vorsitzender Julio Ling arbeitet doch nur der Industrie in die Tasche, aber ich glaube kaum, dass er die Kraft hat, wirklich radikale Reformen durchzuführen.«
»Haben Sie Rudenko mal persönlich kennengelernt?«, fragte LeGrant.
»Nein, Sir.«
»Habe ich mir gedacht, sonst würden Sie nicht so einen Stuss reden, DeVries.«
»Ich bin für Rudenko, weil er das Richtige tun wird – nicht, weil er ein netter Kerl ist.«
»Aber für meinen Geschmack hat er sich einfach zu sehr an diese Rassistenbande von Sarah Windsors Pro Humanity angebiedert – und das sind Leute, von denen man nun wirklich nicht sagen kann, dass sie das Richtige tun.«
DeVries hob die Schulter während er ein paar Einstellungen auf seinem Touchscreen veränderte. »Ich weiß nicht, Sir … Ich finde, dass Sarah Windsor recht hat, wenn Sie meint, dass der Dronte-Krieg nicht wirklich beendet wurde.«
»Mit einem Völkermord? Meinen Sie
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