Sternenfaust - 061 - Die Entscheidungsschlacht (1 of 2)
Tonfall fortsetzte: »Sie werden schon die richtige Art der Abwägung treffen.«
»Danke für Ihr Vertrauen, Admiral«, sagte Gossan. »Noch etwas. Mein Funkoffizier nervt mich seit unserem Austritt aus dem Bergstrom-Raum damit, dass ein rätselhaftes Signal versucht, Zugang zu einem Eingangsport unseres Rechnersystems zu finden. Ein Vergleich mit der Datenbank hat ergeben …«
»Ja, Captain Lexington von der STERNENFAUST hat mich bereits auf das Problem hingewiesen«, schnitt Levonian dem Captain der MARIA STUAERT das Wort ab. »Offenbar befindet sich unter dem Eis von Tamo ein Artefakt der Toten Götter, das diese Signale absendet. Wieso es da zu einer verstärkten Aktivität kommt, werde ich noch herausfinden. Aber ich habe mir sagen lassen, dass diese Signale keinerlei Sicherheitsrisiko darstellen …«
»Kein Sicherheitsrisiko?« Gossan lachte heiser. »Admiral, damals bei Triple Sun haben Sie doch auch gesehen, was so ein Ding anrichten kann!«
*
»Na, wie fühlt sich nach all der Zeit die Standpauke eines Admirals an?«, fragte Morane. Der Erste Offizier war durch seine Reaktivierung jetzt in seinen ehemaligen Rang als Commander zurückversetzt worden, den er zum Schluss seiner Star Corps Zeit innegehabt hatte.
Captain Theo LeGrant machte eine wegwerfende Handbewegung. »Unterstehen Sie sich, dazu noch irgendetwas zu sagen, Morane!«
»Nach all den Jahren, die wir zusammen auf Schiffen der unterschiedlichsten Größe geflogen sind, steht mir das zu, Captain.«
»Da stehen Sie mit Ihrer Meinung aber allein da, I.O.! Funk?«
»Sir?«, meldete sich Debra Abdurrahman.
»Stellen Sie mir eine Verbindung zu von Schlichten her!«
»Ich dachte, es sollte Funkstille gehalten werden.«
»Das gilt nicht mehr.«
»Wie Sie meinen.«
»Legen Sie mir das Gespräch in meinen Raum, Abdurrahman!«
»Aye, aye, Sir!«
Theo LeGrant erhob sich aus seinem Kommandantensessel und ging in den nebenan gelegenen Raum des Captains, der gleichzeitig als Besprechungsraum für Offiziere und leitendes wissenschaftliches Personal benutzt wurde.
Manche Dinge sind eben doch auf zivilen und militärischen Schiffen gleich , ging es ihm dabei durch den Kopf. Zum Beispiel, dass der Raum des Captains immer viel zu klein berechnet wird. Ein Problem, das man wahrscheinlich auch in ein paar Generationen noch nicht gelöst haben wird – gleichgültig welche Fortschritte es ansonsten in der Raumfahrt inzwischen gegeben haben mag …
LeGrant setzte sich, lehnte sich zurück und legte die Füße auf den Tisch. Die Bildschirmwand bediente er über eine Fernbedienungsfunktion, die in seinen Kommunikator integriert war.
Wenig später erschien das Gesicht von Professor Yasuhiro von Schlichten auf dem Schirm.
Er befand sich offenbar gerade an Bord des Spezialshuttles, mit dessen Hilfe der geniale Wissenschaftler zusammen mit einem Team von Kollegen durch einen künstlich gebohrten Eiskanal bis in eine Tiefe von zweitausend Metern gelangt war, um bis zur Außenpanzerung des Quaders vorzudringen.
Inzwischen hatten von Schlichten und seine Crew allerdings auch schon zahlreiche Ausflüge ins Innere des Objekts unternommen. Seit Wochen sammelten sie dort höchst interessante Erkenntnisse und hofften einen Weg zu finden, die Technologie der sogenannten Toten Götter für die Menschheit nutzbar machen zu können. Zumindest war das die offizielle Lesart. In Wahrheit ging es natürlich in erster Linie darum, dem FAR HORIZON Konzern einen technologischen Vorsprung zu verschaffen, der wahrscheinlich in einem Jahrtausend nicht mehr von der Konkurrenz aufgeholt werden konnte. Natürlich nur, wenn alles so lief, wie sich das ein paar mächtige Leute vorstellten.
Aber so weit war es noch nicht.
Noch gab es ein paar Hürden zu überwinden – und nicht alle davon waren mit wissenschaftlichen oder technischen Mitteln zu überwinden.
Sowohl Theo LeGrant als auch von Schlichten war klar, dass die interstellare Politik – und insbesondere die sensible Innenpolitik im Randbereich des J’ebeem-Reichs eine genauso entscheidende Rolle spielte.
»Was fällt Ihnen ein, LeGrant?«, knurrte von Schlichten ziemlich ungehalten. »Wenn unsere Pläne ans Licht kommen, dann kommt das Haus Kessir in eine sehr schwierige Situation, das wissen Sie!«
»Das weiß ich, Professor.«
»Und Gonn Tabun hat nun wirklich nicht die Persönlichkeit, um das zu kompensieren.«
»Zur Regierungszeit seines Vaters waren weder die Solaren Welten mit dem J’ebeem-Reich
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