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Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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private Kampfflotte des regierenden Hauses Kessir, dessen Stammlehen der Doppelplanet Kessira-Amo war.
    Stephan van Deyks Gedanken schweiften ab.
    Sie gingen zurück zu jener Situation während des zweiten Kridan-Krieges, als er sich dafür entschieden hatte, entgegen der Befehlslage der Besatzung eines havarierten Kridan-Schiffes das Leben zu retten.
    Um zwei Rangstufen war er seinerzeit dafür vom Oberkommando des Star Corps degradiert worden. Einen davon hatte er inzwischen durch Beförderung wieder wettgemacht. Commander van Deyk. Captain war er bereits gewesen und jemand wie Ned Levonian, mit dem er zusammen die Star Corps Akademie auf Ganymed besucht hatte, war sogar Admiral.
    So ist das Leben, da hilft alles lamentieren nichts. Besser man findet sich mit den Gegebenheiten ab, anstatt verpassten Chancen hinterherzutrauern.
    Im Übrigen stand er bis heute zu seiner damaligen Entscheidung. Es gab Situationen, in denen auch ein Befehl nicht bindend war. Es gab höhere Werte, als die Pflichterfüllung gegenüber dem Star Corps und den Solaren Welten, die diese Raumkriegsflotte der Menschheit schützen sollte.
    Stephan van Deyk war bereit gewesen, die Konsequenzen zu tragen.
    Und jetzt?
    Die Positionsanzeige wurde mal wieder aktualisiert. Die einzelnen Markierungen, die jeweils Jäger und Sturmshuttles der Morax repräsentierten, machten dabei kleine Sprünge. Sie näherten sich unaufhaltsam und es war nur noch eine Frage der Zeit, wann die ersten sich bis zur STERNENFAUST, sowie zu den anderen Star Corps Einheiten im Orbit von Kessira durchgeschlagen hatten und zu ihrer äußerst rabiaten Nahkampftechnik übergingen. Aufschweißen, eindringen, Gefangene machen. Das war ihre Devise. Allerdings hinterließen sie auch schon mal ein paar atomare Sprengsätze, wenn sie meinten, dass etwas zerstört werden müsste. Da sie selbst sehr strahlungsresistent waren, kümmerten sie die Folgen nicht weiter.
    Es gibt einen eklatanten Unterschied zwischen damals und heute! , ging es Stephan van Deyk im Bezug auf seine vorhergehenden Gedanken jetzt durch den Kopf. Damals hatte ich die Möglichkeit, zu entscheiden. Ich konnte als Handelnder in die Geschehnisse eingreifen. Jetzt bin ich zum Zuschauen verdammt. Ich sehe, wie sich die Morax-Sturmshuttles nähern, aber es gibt nichts, was ich im Moment dagegen tun kann.
    »Wir müssen einen Weg finden, den Zugriff dieses Datenstrahls zu beenden«, erklärte Captain Lexington.
    Auch er macht einen Unterschied zu damals aus! , wurde es van Deyk klar. Und das in zweifacher Hinsicht. Erstens war ich damals selbst Captain und zweitens stellt insbesondere DIESER Captain in ausweglosen Situationen ein ganz besonderes Problem dar …
    Captain Lexington fehlte einfach der entscheidende Killer-Instinkt. Er war zwar ein hochbegabter Mann, der die Akademie mit Auszeichnung durchlaufen hatte und auch später in seiner Laufbahn als Offizier eine makellose Erfolgsstory vorweisen konnte. Von der über Generationen zurückzuverfolgenden militärischen Vergangenheit und Tradition seiner Familie einmal ganz abgesehen. Letztere umgab ihn mit einem Nimbus, der ihn offenbar in der Vergangenheit für manche Vorgesetzte unangreifbar gemacht hatte.
    Milton Lexington – dieser Name zählte einfach etwas in der noch kurzen Geschichte des Star Corps.
    Dass dieser Milton Lexington seinen Namen mit einer römischen III schrieb, schien dabei ein Detail zu sein, das allzu schnell in Vergessenheit geriet.
    Es war eben doch ein Unterschied, ob man selbst eine Legende war oder nur deren Nachfahre.
    Jedenfalls war Lexington niemand, dessen Führung sich jemand wie van Deyk gerne überließ. Es fehlte dem Ersten Offizier der STERNENFAUST einfach das Vertrauen in Lexingtons Fähigkeiten.
    »Das Ortungssystem weist eine zunehmende Fehlerquote auf«, stellte Ashley Briggs fest. Der Ortungsoffizier schüttelte langsam den Kopf. »Die Morax-Einheiten scheinen auch etwas von ihrer Manövrierfähigkeit eingebüßt zu haben. Jedenfalls steht fest, dass sie ebenfalls von Tamo aus angepeilt werden.«
    »Dass die Sicherheitsvorkehrungen der Morax ausgeklügelter sind als die des Star Corps und der J’ebeem-Schiffe, halte ich für ausgeschlossen«, sagte van Deyk.
    »Trauen Sie barbarischen Spezies keine technischen Errungenschaften zu?«, fragte Lexington an seinen Ersten Offizier gewandt.
    »Doch, das schon«, murmelte van Deyk und dachte gleichzeitig: Sie können das doch jetzt wohl nicht im Ernst mit uns diskutieren wollen,

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