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Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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hilflos. Mühsam beherrschte sie sich, riss den durchbohrten Fetzen vom Baum und sprang wieder auf den Boden. Dan Shack stieß kaum verständliche Laute aus. Nur drei Worte waren in den unartikulierten Schmerzenslauten deutlich zu verstehen: »Tötet … mich … bitte!«
    Während alle Augen auf Dana gerichtet waren, glitt Jefferson zu einem der anderen Armbrustschützen. Blitzartig entriss er ihm die Waffe, riss sie nach oben und löste den Schuss aus. Alle starrten jetzt in die Höhe und sahen, dass sich der Bolzen direkt in die Stirn des Piloten gebohrt hatte. Es schien, als spiele ein Lächeln um seine toten Lippen, als der grausam Verstümmelte endgültig den Halt verlor und zu Boden fiel.
    Mit einem Kreischen sprangen jene Katzenwesen zur Seite, die dort standen, wo die Leiche Dan Shacks auf den sorgfältig gepflegten Rasen prallte.
    Gleichzeitig stürzte sich gut ein halbes Dutzend auf Jefferson und riss ihn zu Boden. Als ehemaliger Space-Surfer war der Leitende Ingenieur der STERNENFAUST gut trainiert, aber gegen die Übermacht hatte er keine Chance. Dana sah nur noch seine Beine aus dem Haufen der ihn Niederringenden herausragen und bevor sie fähig war auf die Attacke zu reagieren, ertönte ein hässliches, durchdringendes Knacken.
    »Sie brechen ihm alle Knochen!«, rief sie und trat mit aller Kraft gegen einen Arm, in dessen Kralle sie einen wellenförmig geschwungenen Dolch sah. Die Waffe flog in hohem Bogen davon und bevor sie noch den Boden berührte, befand sich Dana schon mitten im Gewühl, um Jefferson zu helfen. Sie bekam eins der Katzenwesen zu packen, umschlang dessen Oberkörper und Arme und zerrte es aus dem Bündel der Kämpfenden heraus. Noch während sie den heftig Zappelnden und um sich Tretenden von sich wegschleuderte, versetzte sie ihm noch einen wohl gezielten Handkantenschlag an die Schläfe. Betäubt torkelte er zur Seite, aber Dana kümmerte sich schon nicht mehr um ihn, sondern versuchte auf die gleiche Weise den nächsten Kämpfer von Jefferson zu trennen.
    Sie nahm das sonst kaum überhörbare, tiefe Tuten der Hörner kaum wahr. Auch die Sanjulian-Schlinge spürte sie zuerst überhaupt nicht. Erst als sie das Katzenwesen vor sich greifen wollte, merkte sie, dass sich die tückische Schlinge mit einem heftigen Ruck zusammenzog. Sie war zielgenau über ihren Kopf geschleudert worden und rutschte ihr über die Schultern bis hinunter zum Bauch, wo sie plötzlich ihre Arme seitlich an ihren Körper fixierte. Der kräftige Zug, mit dem die Schlinge festgezurrt wurde, fegte sie regelrecht von den Beinen. Hart schlug sie am Boden auf.
    »Was … was …«, stammelte Dana entsetzt. Dann sah sie, dass das Gerangel um Jefferson abrupt zum Stillstand gekommen war. Allmählich erhoben sich die Katzenwesen und vollführten seltsame Verrenkungen in ihre Richtung. Zu ihrer Erleichterung konnte sie feststellen, dass es nicht Jeffersons Knochen gewesen waren, die so entsetzlich geknackt hatten. Denn auch der facettenäugige Genetic erhob sich wieder und warf mit einer verächtlichen Geste die reich verzierte, aber an zwei Stellen zerbrochene Armbrust zur Seite.
    Auch Jefferson starrte irgendwie in Danas Richtung, so genau war das bei seinen unheimlich wirkenden Augen jedoch nicht auszumachen. Dann zuckte er kurz mit dem Kinn. Langsam, so gut wie das mit zusammengebundenen Armen ging, drehte sich Dana um.
    Überall in der Galaxis verfügen die Lebewesen, so sie denn eine annähernd humanoide Gestalt aufweisen – und das war auch bei den auf zwei Beinen laufenden Katzenwesen der Hohlwelt der Fall – über ein einigermaßen begrenztes Repertoire an Gesten, um Unterwürfigkeit auszudrücken.
    Es hätte Dana auch sehr gewundert, wenn sie hätte feststellen müssen, dass die devoten Verrenkungen aufgrund eines unerklärlichen Stimmungswandels ihr galten.
    »Der Kazan?«, flüsterte sie.
    »Keine Ahnung, Ma’am, auf jeden Fall eine hochgestellte Persönlichkeit«, sagte Bruder William, der allmählich aus der Erstarrung erwachte, in die ihn die sich überstürzenden Ereignisse versetzt hatten.
    »Ruhe!«, zischte einer der Kämpfer, der sich auf Jefferson gestürzt hatte.
    »Verdammter Mist!«, fluchte Jefferson und zupfte Gras aus den Fetzen seiner Uniform. Die letzte Bemerkung war kaum zu hören, denn erneut übertönten die dröhnenden Hörner alle anderen Geräusche.
    Dana – fast zur Bewegungslosigkeit verdammt – kniete jetzt auf dem Rasen und sah einen kleinen Trupp in einheitliches Grün

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