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Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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deine einzige Chance sind, deine Situation zu verbessern …« Mit diesen Worten schob er sie über den Tisch.
    Dana schaltete sie ein und gab ihm eines zurück.
    »Ich brauche nur eins«, sagte sie und drückte so lange auf die Einstellung der Sendeleistung bis auf dem Display volle Intensität angezeigt wurde.
    »Sie müssen es zwischen Mund und Ohr halten, Graf! Hören Sie meine Stimme?«
    Es war wenig spektakulär, sich mit jemandem per Funk zu unterhalten, der wenige Meter entfernt saß. Hinzu kam der Translator, der Danas Worte simultan in die Sprache der Rrriar übersetzte. Dennoch verfehlte das Gerät seine Wirkung nicht.
    »Sagen Sie auch etwas, Graf. Reden Sie mit Ihrer Gefangenen!«, forderte Dana ihn zum Sprechen auf.
    »Erzählen Sie mir von den schönen Räumen in dem herrlichen Palast, in dem wir eingekerkert sind …«
    »Was willst du denn wissen?«, fragte der Graf irritiert.
    »Na ja, zum Beispiel, ob Sie und der Hofstaat auch im Palast des Kazan wohnen? Das wenige, was ich bisher von dem Schloss sehen durfte, war ja äußerst beeindruckend. Ein riesiger Bau! Gehört dieser Park, in dem ihr uns gefunden habt, auch zur Palastanlage?«
    Dana fürchtete, dass sie allmählich übertrieb.
    »Kann man sich damit auch durch die Mauern unterhalten?«, fragte der Graf anstatt ihr zu antworten.
    Dana bewegte zweifelnd den Kopf hin und her.
    »Also durch Türen bestimmt«, entschloss sie sich zu sagen. Kein Wort über die Reichweite! , ermahnte sie sich. »Die Mauern scheinen ziemlich dick zu sein«, fuhr sie fort, »deshalb weiß ich nicht, ob der Zauber auch die Wände des kazanischen Palastes durchdringen kann. Gehen Sie doch in den Gang und probieren Sie es aus, wie weit Sie mich hören können …«
    Der Graf sah sie durchdringend an, stand nach kurzer Überlegung auf und prüfte ihre Ketten, bevor er das Zimmer verließ. Kaum schloss sich die Tür hinter ihm, schaltete Dana den Translator aus. Jetzt würde er nur ihre ihm unverständliche Sprache hören.
    »Hier Dana Frost«, rief sie jetzt in den Kommunikator. »Ich hoffe, jemand fängt das auf! Bruder William, Lieutenant Jefferson und ich sind Gefangene des Kazan. Man hält uns im unterirdischen Palastkerker gefangen. Holt uns hier raus! Das Verlies befindet sich in einem Seitenflügel, neben dem hohe Bäume mit orangefarbenen Blüten blühen …« Mehr konnte sie aus den vergitterten Erkerfenstern nicht erkennen.
    Die Tür öffnete sich und der Graf stürmte wieder ins Zimmer. Rasch schaltete sie wieder den Translator ein.
    »Konnten Sie mich verstehen, Graf?«, fragte sie unbekümmert.
    »Laut und deutlich, aber nicht, was du gesagt hast!« Er war wütend.
    »Oh!«, sagte Dana. »Das kann natürlich sein. Man muss direkt hineinsprechen. Dafür war dieses Gerät«, sie wies auf den Translator, »wohl zu schwach. Aber es hat funktioniert?«
    Graf Molatt kratzte mit einer Kralle über die Tischplatte, eine Geste der Bejahung wie Dana inzwischen wusste.
    »Bekommen wir jetzt bessere Räume?«
    »Gib her«, sagte der Graf ausweichend. »Ich berede die Angelegenheit mit dem Baron …«
    »Ich dachte mir so etwas schon«, murmelte Dana resigniert. »Trotzdem – ich lasse die Geräte eingeschaltet. Damit sollten Sie den Baron, den Prinz, sogar selbst den Kazan überzeugen können. Dieses Spielzeug tröstet den Kazan sicher über den Verlust seines Mechanikers hinweg …« Wenn der Graf den ironischen Unterton verstand, so ließ er es sich nicht anmerken. Zum Schluss war sie immer lauter geworden. Molatt steckte die Armbandkoms wieder in seine Tasche und rief die Wache.
    »Abführen«, befahl er knapp.
     
    *
     
    Es dauerte noch mehr als vierundzwanzig Stunden bis die Befreiungsaktion begann. Doch als die drei Shuttles in rasendem Tiefflug über Hradzscharalbah hinwegrasten und schließlich über dem weitläufigen Parkgelände abbremsten, um drohend direkt oberhalb des Palastes zu schweben, ging alles sehr schnell und reibungslos.
    Zuerst spuckte eins der Shuttles in rascher Folge einen Vortrupp von zehn Marines in schweren Kampfanzügen aus, die sich wie riesige Felsbrocken in die Tiefe fallen ließen, um nur wenige Zentimeter über dem Dach oder einem der Innenhöfe die Antigrav-Aggregate einzuschalten und federnd abzubremsen. Sofort stürmten sie los und verschafften sich mit einigen Salven aus den Gaussgewehren Zugang ins Innere der Anlage. Die Palastwachen begriffen überraschend schnell, dass sie der militärischen Überlegenheit nichts

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