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Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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gleichzeitig tut ihr es doch – sagt uns erst, wer ihr seid!«
    »Wir sind die Boten Rrres«, sagte Bruder William schnell, bevor Dana oder Jefferson den Mund aufmachen konnten, »aber unser Himmelswagen ist abgestürzt, deshalb konnten uns die Schergen des Kazan gefangen nehmen.«
    Minutenlanges Schweigen breitete sich aus. Dann begannen die Gefangenen so leise miteinander zu tuscheln, dass der Translator keine verwertbaren Satzbrocken auffangen konnte.
    »Komm näher, versuch so nah zu mir heranzukommen, wie die Kette reicht«, sprach auf einmal eine dritte, alt und müde klingende Stimme aus der Dunkelheit. Bruder William stand auf und zögernd erhoben sich auch Jefferson und Dana. Langsam tasteten sie sich bis zur Mitte des Kerkerraums vor. Auf der anderen Seite rasselten und klirrten ebenfalls die Ketten, als die anderen Gefangenen näherrückten.
    »Gut, das geht«, sagte auf einmal die alte Stimme. Sie schien direkt vom Boden zu kommen. William sank auf die Knie und spürte, wie ihn eine Hand von Kopf bis Fuß abtastete.
    »Mein Augenlicht habe ich in diesem Kerker schon lange verloren«, sagte der Alte, »aber dafür kann ich – dank Rrres Gnade – jetzt umso besser mit meinen Händen sehen.«
    »Und was siehst du?«, fragte William leise.
    »Ihr seht aus wie die heiligen Affen. Deshalb glaube ich euch!« Die anderen Gefangenen murmelten erregt miteinander.
    »Was macht dich so sicher?«, fragte Dana.
    »Ich war vor vielen Jahren Tempelwächter im Dschungel und habe einen Transport von vier heiligen Affen nach Hradzscharalbah begleitet. Ich konnte deshalb diese einzigartigen Wesen gut kennen lernen und studierte ihr Aussehen und Verhalten. Leider starben die Affen, kaum dass wir an diesen Ort des Bösen gelangten. Meine Kameraden wurden direkt hingerichtet, mich ließ man aus einem Grund, den nur Prinz Brughil kennt, am Leben.«
    »Die hohen Herren haben einfach vergessen, dass du noch hier unten bist«, sagte der Gefangene, der sie als Erstes angesprochen hatte.
    »Nachdem ihr nun unsere Geschichte kennt«, sagte Dana, »wollen wir wissen, weshalb man euch hier festhält …«
    »Der Hof des Kazans benötigt Gefangene wie uns zu seinem Vergnügen«, lautete die Antwort.
    »Das verstehe ich nicht.«
    Die Stimme aus dem Dunkeln begann vom Rad des Schicksals zu erzählen.
     
    *
     
    Ebenso abrupt wie der Jubel ausbrach, sackte er wieder in sich zusammen. Der überraschende Durchgang der ersten unbemannten Sonde nach dem Zwischenfall ins Innere der Hohlwelt ließ die Offiziere auf der Brücke der STERNENFAUST für einen Augenblick vergessen, dass dieser Erfolg noch keinen Sieg und keine Aufklärung darüber bedeutete, was dem Shuttle zugestoßen war. Der reibungslose Durchgang besagte nur eins: Der Schleusen-Transmitter schien wieder einwandfrei zu arbeiten.
    »Vorläufig gehen wir kein weiteres Risiko ein«, sagte Stephan van Deyk. Genau diese Maxime hatte er auch mit Siron Talas, dem Kommandanten der STOLZ DER GÖTTER, abgesprochen. Da die Sonden zu klein waren, um sie mit einem Bergstromfunkgerät auszustatten, liefen die von ihr aufgefangenen Daten bei den Kommunikationsstationen der beiden wissenschaftlichen Teams im Inneren der Hohlwelt ein und wurden von dort gebündelt mit Bergstromfunk zur STERNENFAUST gesendet.
    »Wir schicken weitere unbemannte Sonden in die Hohlwelt und beobachten genauestens den jeweiligen Übergang. Alle Sonden, die es ins Innere schaffen, werden dafür eingesetzt, das vermisste Shuttle aufzuspüren. Holen Sie sich zusätzliche Leute, Lieutenant Briggs. Sie bekommen alle Hände voll zu tun. Ich will, dass die Messergebnisse und Aufzeichnungen jeder dieser Sonden so rasch wie möglich ausgewertet werden. Sie sind unsere Augen und Ohren!«
    »Aye, Sir.«
     
    *
     
    »Du darfst nicht jedes Wort von Prinz Brughil auf die Goldwaage legen«, sagte Graf Molatt zu Dana. Sie befanden sich in einem kleinen, karg eingerichteten Erkerzimmer, das aber immerhin über – wenn auch vergitterte – Fenster und deshalb über Tageslicht verfügte. Ein Luxus, den Dana nach mehrtägiger Dunkelhaft sehr zu schätzen wusste. Sie kannte den Grafen bereits, der sie zusammen mit Baron Chogren schon mehrfach verhört hatte. Nicht nur sie, auch Simon E. Jefferson und Bruder William waren von ihnen vernommen worden. Natürlich jeder einzeln und in einem Raum, der wie ihr Kerker unterirdisch gelegen war. Baron Chogren war jener Armbrustschütze, der sie bei ihrer Gefangennahme daran gehindert hatte, Dan

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