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Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 064 - Relikt Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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weitere, hochrangige Wissenschaftler der J’ebeem unter Leitung von Dr. Runek Navron. Es wurde gemunkelt, dass die J’ebeem, in deren Hoheitsgebiet sich Hohlwelt 2 befand, die Federführung bei der Erforschung der Transmitteranlage übernehmen wollten. Dieser Anspruch wurde zwar nicht explizit formuliert, aber insgeheim atmeten fast alle Beteiligten auf. Es zeichnete sich ab, dass der wenig erbauliche Konflikt zwischen Professor Schmetzer und von Schlichten auf diese Weise neutralisiert werden sollte.
    Hinzu kam aber noch ein zweites Gerücht, dass rasend schnell die Runde machte. Angeblich sollte sich im Gepäck der J’ebeem eine äußerst wertvolle Fracht befinden, durch die es möglich sein würde, die Erforschung der Anlage entscheidend voranzutreiben.
    Wegen des verhängnisvollen zeitweisen Ausfalls des Schleusen-Transmitters, der Dan Shack den Tod und Dana und ihren Gefährten eine qualvolle Gefangenschaft beschert hatte, agierte man auf der MOND VON KANASH äußerst vorsichtig. Obwohl seit des Vorfalls die Durchgänge wieder problemlos funktionierten – noch lagen die Gründe des Transmitterversagens für fast alle Beteiligten im Dunkeln – schickte der Kommandant erst eine Reihe weiterer unbemannter Sonden ins Innere der Hohlwelt und zurück, bevor er es wagte, den J’ebeem-Wissenschaftlern Starterlaubnis zu erteilen. Die Tatsache, dass eine Gruppe schwerbewaffneter Marines, die sich freiwillig zu ihrem Einsatz gemeldet hatten, kurz zuvor die Schleuse unbeschadet passieren konnten, reichte ihm nicht aus. Die J’ebeem und ihre wertvolle Fracht kamen schließlich aufgeteilt auf drei verschiedene Fähren wohlbehalten bei der Tempelanlage an.
    Kurz zuvor war dort bereits die Eingreiftruppe der Marines mitsamt den befreiten Gefangenen sowie der im Palast des Kazans in Gewahrsam genommenen Geiseln gelandet, so dass es auf dem Feld vor der Befestigungsanlage allmählich eng wurde und zuging, wie in einem echten Raumhafen. Bevor Sergeant Takashi die Rückkehr zur STERNENFAUST befahl, brachen die Marines noch einmal auf, um Hradzscharalbah einen weiteren Besuch abzustatten. Sie wollten die Hohlwelt nicht ohne die sterblichen Überreste Dan Shacks verlassen und auch Palast und Parkanlage gründlich nach Trümmern des Shuttles absuchen. Nichts davon sollte im Einflussbereich des Kazan zurückbleiben.
    Während Graf Molatt die Leiche des Shuttle-Piloten ohne Zögern übergab, gestaltete sich die Suche nach den Trümmern der Landefähre als schwierig. Trotz konzentrierter Suche und eindringlichen Befragungen fand sich vom Shuttle oder seiner Ladung nicht der kleinste Rest. Es schien, als hätte die Fehlfunktion des Schleusen-Transmitters das Gefährt in seine atomaren oder gar seine subatomaren Bestandteile aufgelöst und diesen Zersetzungsprozess erst gestoppt, als die entfesselten Kräfte auf organisches Material, sprich Dana und ihre Mitreisenden stieß.
    Obwohl Dr. Gardikov darauf bestand, dass Dana zusammen mit den Marines zurück zur STERNENFAUST kommen solle, damit sie ihren Gesundheitszustand gründlich überprüfen könne, lehnte Dana dieses Ansinnen ab. Stattdessen ließ sie sich eine Reihe von Aufbaupräparaten geben und behauptete, schon nach wenigen Stunden wieder einsatzfähig zu sein. Die Arbeit am Transmitter rief und mit ihr ein ungeduldiger Wissenschaftler, der wie kein anderer ihrer Kenntnisse und Hilfe bedurfte: der Exo-Linguist und Kryptologe Professor Yngvar MacShane.
    Es war das erste Mal, dass sie sich trafen und die Fülle an Fragen, mit der MacShane sie aus dem Stand heraus bombardierte, irritierten Dana. Obwohl sie seine insistierende und nicht locker lassende Art schon bald zu nerven begann, musste sie dem Kryptologen doch insgeheim Respekt zollen. Es stellte sich heraus, dass sich die scheinbar unzusammenhängenden Aspekte, die MacShane mit Ausdauer aus ihr herauspresste, sich allmählich zu einem einheitlichen Gesamtbild formten.
    Schrift und Sprache der Morax, das hatten sie ja schon vermutet, besaßen eine große Ähnlichkeit mit den Hieroglyphen der Toten Götter. Doch zwischen der lebenden, gegenwärtigen Ausformung dieser Sprache durch die Weltraumbarbaren und den Relikten der Toten Götter lagen viele Jahrtausende, wenn nicht sogar noch längere Zeiträume. Um derartige Äonen zu überbrücken, reichten Danas Kenntnisse nicht. Aber sie lieferten MacShane die notwendigen Schlüssel, um in mühevoller Kleinarbeit Textbaustein um Textbaustein zu entziffern. Und mit Hilfe dieser

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