Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)
Boden. Doch während der Morax noch auf die Beine zu kommen versuchte, war Shesha’a schon herumgewirbelt und hatte einen anderen am Arm gepackt.
Vielmehr hatte sie sich mit ihren gewaltigen Kiefern und den scharfen Zähnen in seinen Arm verbissen, und er brüllte wütend auf. Er versuchte sie abzuschütteln, doch was ein Shisheni-Kiefer einmal gepackt hatte, gab er so schnell nicht wieder frei. Der Morax versuchte, seine Waffe in die andere Hand zu nehmen, aber Shesha’a packte den Stiel und hielt ihn und damit auch sich selbst fest.
»Shesha’a!«, rief Dana besorgt und stoppte ihren eigenen Rückzug.
Sessu’u packte sie und zog sie mit sich. »Sei unbesorgt, Dana. Shesha’a weiß, was sie tut.«
Den Eindruck hatte Dana zwar in diesem Moment ganz und gar nicht, aber sie sah ein, dass sie Shesha’a ohnehin nicht helfen konnte. Also rannte sie weiter zur STERNENFAUST und sprang in die Schleuse hinein. Bevor die Marines ebenfalls an Bord waren und die Schleuse geschlossen wurde, konnte sie aber noch einen Kampf beobachten, wie sie ihn nicht einmal in der Arena der Morax zu sehen bekommen hatte.
Der Morax-Krieger riss seinen Arm hin und her, und Shesha’a wurde wie ein Banner im Wind hin und her geschleudert. Sie rollte ihren Körper zu einer Kugel ein, so weit es möglich war und hielt sich hartnäckig fest. Der Morax donnerte diese »Kugel« mit aller Macht auf den Boden, und Dana glaubte förmlich, Shesha’as Knochen brechen zu hören. Doch sie hatte die Flexibilität und Stabilität shishenischer Gliedmaßen unterschätzt. Das Einzige, was der Morax erreichte, war, dass sich durch das Manöver Shesha’as Zähne noch tiefer in seinen Arm gruben. Er brüllte erneut auf.
Jetzt kamen seine Kameraden heran und machten Anstalten, Shesha’a ohne Rücksicht auf die Unversehrtheit ihres Freundes zu zerstückeln. Doch die Shisheni hatte andere Pläne. Sie nutzte den nächsten Abschüttelungsversuch ihres Gegners, um sich in genau dem richtigen Moment von ihm zu lösen, sodass der Schwung sie wie ein Geschoss durch die Luft katapultierte. Der Morax war das Biest, das sich in ihn verbissen hatte, endlich los.
Seine Axt allerdings auch, denn Shesha’a hatte sie mit aller Kraft festgehalten. Dadurch war sie ihm durch den Schwung und Shesha’as daran hängendem Gewicht entrissen worden.
Die Shisheni prallte immer noch als zusammengerollte Kugel auf dem Boden auf, rollte durch den Schwung noch eine Weile weiter, ehe sie sich wieder im bestmöglichen Moment entfaltete und auf allen sechs Gliedmaßen zur WEITE REISE jagte. Mit einem letzten Satz sprang sie an Bord. Sofort schloss sich die Schleuse hinter ihr und das Schiff hob augenblicklich ab.
Auch die Marines erreichten im selben Moment die STERNENFAUST, die hinter ihnen die Schleusen schloss und ebenfalls startete. Zwar versuchten noch einige Morax, das Schiff zu beschädigen, indem sie ihre Äxte warfen, doch die richteten keinen Schaden mehr an.
Dana eilte in die Zentrale. »Stellen Sie mir eine Verbindung mit der REISE her«, forderte sie Susan Jamil auf.
Gleich darauf erschien das Gesicht von Shesha’a auf dem Bildschirm. »Wie geht es dir?«, fragte Dana besorgt.
Shesha’a verzog ihren Mund zur Imitation eines menschlichen Grinsens. »Bestens!«, lautete die hochzufriedene Antwort.
»Du bist nicht verletzt?«
»Nicht der Rede wert«, wehrte die Shisheni ab. »Ein paar Risse in der Haut und ein paar Prellungen, die aber schon fast wieder verheilt sind. Du weißt doch, dass wir, verglichen mit euch Menschen, eine sehr schnelle Selbstheilung haben.«
»Darf ich fragen, was dich zu diesem … gefährlichen Manöver veranlasst hat, Shesha’a?«
Die Shisheni hielt triumphierend die erbeutete Axt hoch. »Ich musste wissen, wie stark die Morax verglichen mit uns sind. Was ihre Körperkraft betrifft, so sind sie uns nur wenig überlegen, und wir haben den Vorteil der größeren Gelenkigkeit und sechs Gliedmaßen. Aber trotzdem sind sie gefährliche Gegner. Doch«, sie schwenkte die Axt, »diese Beute hier lohnte das Risiko. Kashu’u ist schon ganz begierig darauf, sie zu untersuchen und hinter ihr Geheimnis zu kommen. Natürlich lassen wir euch und den anderen Expeditionsteilnehmern unsere Ergebnisse zukommen.«
»Du hättest sehr leicht bei deinem ›Experiment‹ dein Leben verlieren können«, erinnerte Dana sie vorwurfsvoll.
»Ich freue mich, dass du dir Sorgen um mich machst, Dana, aber du weißt doch, dass jeder Shisheni durch jeden anderen
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