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Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)

Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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ersetzt werden kann. Das hätte der Expedition nicht geschadet.«
    »Mish nishi skisse’e shushim nek shinsha, Shesha’a« , sagte Dana auf Shinea, denn die Brückenbesatzung brauchte nicht mitzubekommen, dass sie gesagt hatte: »Aber niemand kann meine Schwester ersetzen, Shesha’a.« Denn ihre Leute mussten nicht unbedingt wissen, wie viel Shesha’a ihr inzwischen bedeutete.
    »Ischai« , bestätigte Shesha’a nur und fügte wieder auf Solar hinzu: »Verlassen wir also Rhuka und die Rhukapai und wenden wir uns dem nächsten Ziel zu. Zum Glück scheinen die Morax hier keine Schiffe stationiert zu haben.«
    Ihre Erleichterung darüber währte nicht lange, denn ein Rundruf von der FLAMMENZUNGE erreichte sie: »Beeilen Sie sich bitte alle, von dem Planeten wegzukommen«, riet Kommandant Kaishuk. »Soeben sind zwei Morax-Schiffe ins System gesprungen …«
     
    *
     
    Troknaks Wut kannte keine Grenzen, als er sich vom Boden aufrappelte. Dieses seltsame Wesen, das sich in seinen Arm verbissen hatte, war nicht nur Schuld daran, dass er jetzt seine Axt los war, sondern hatte ihn auch noch lächerlich gemacht. Als er es endlich wegschleudern konnte, war er durch seinen eigenen Schwung derart aus dem Gleichgewicht geraten, dass er mit dem Gesicht voran in den Dreck gefallen war. Und nicht wenige seiner Leute hatten das zum Vorwand genommen, ihn zu verspotten. Er würde unzählige Siege in der Arena brauchen, um sein verlorenes Prestige wieder auszugleichen.
    Und deshalb wollte er jetzt Blut sehen. Egal wessen. Da die Fremden ihm entkommen waren und nun nicht mehr als Opfer zur Verfügung standen, mussten die Rhukapai dafür herhalten. Kunosh traf es als Ersten, als er in seiner Eigenschaft als Gotarim versuchte, die Wut der Hohen Diener zu besänftigen. Troknak ließ ihm keine Zeit für eine Erklärung. Ehe Kunosh auch nur ein Wort sagen konnte, packte ihn Troknak, schleuderte ihn zu Boden, schnappte sich die Axt eines Kameraden und hackte den Unglücklichen in unzählige Stücke.
    Die übrigen Rhukapai waren starr vor Entsetzen. In ihren schlimmsten Albträumen hätten sie sich nicht einmal vorstellen können, dass es ein solches Ausmaß von sinnloser Grausamkeit geben konnte. Deshalb wussten sie im ersten Moment nicht, was sie tun sollten. Aggressionen waren ihnen fremd; das hatten ihre Schöpfer so in ihren Genen verankert. Aber sie waren dennoch nicht hilflos.
    Falisha fasste sich als Erste wieder. Furchtlos trat sie den Morax entgegen. »Ich seid keine Diener unserer Götter«, stellte sie fest. »Sikona hat vollkommen recht gehabt. Ihr benutzt uns für eure eigenen Zwecke und habt jetzt sogar eins unserer Leben ausgelöscht. Wir werden euch niemals wieder dienen und niemals wieder eins unserer Kinder hergeben.« Sie wandte sich an die Rhukapai in deren eigener Sprache und war zum ersten Mal froh darüber, dass fast die Hälfte der Bewohner dieser Siedlung Priester waren. »Priesterschaft! Setzt das Geheimnis ein, schützt unsere Leute und flieht!«
    Ehe die Morax sich versahen, traten die Priester geschlossen vor die übrigen Rhukapai hin, und einen Augenblick später waren sie alle – verschwunden. Die Morax hörten zwar noch Geräusche wie von unzähligen sich entfernenden Gliedmaßen auf dem Boden. Doch es dauerte nur wenige Augenblicke, ehe alles vollkommen still wurde und die Siedlung wie ausgestorben dalag.
    Troknak brauchte einen Moment, um das Ganze zu begreifen. Das hieß, er war unfähig zu begreifen, wie die Rhukapai so vollständig verschwinden konnten. Aber ihm war eines vollkommen klar: Diese Siedlung würde niemals mehr den Morax dienen. Und falls es den Flüchtenden gelang, die übrigen Siedlungen auf dieser Insel zu warnen und zu überzeugen, dass die Morax nicht die Diener ihrer Götter waren, würde es nie wieder Sklavennachschub geben.
    Troknak verfluchte nicht zum ersten Mal, dass man ihm und den übrigen auf diese Hinterwelt Verbannten kein Ortungsgerät und auch nicht einmal einen einzigen Jäger gegeben hatte, mit dem sie jetzt die Verfolgung hätten aufnehmen können. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als den Fliehenden zu Fuß zu folgen.
    »Hinterher!«, befahl er seinen Leuten. »Wir müssen sie wieder einfangen, bevor sie die anderen Siedlungen warnen und einen Aufstand anzetteln können.«
    »Und wo sollen wir sie suchen?«, fragte sein Stellvertreter, der die Umgebung mit einem Handscanner abgetastet hatte. »Von dem Moment an, da sie, hm, unsichtbar wurden, hat der Scanner sie

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