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Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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welches die richtige Richtung ist. Erstens: ausprobieren. Wir wählen eine Richtung und folgen ihr, bis wir entweder an der Planetenoberfläche herauskommen oder auf einer Ebene, wo es nicht mehr weitergeht. Oder zweitens: Wir suchen eine Wachzentrale der Morax, dringen dort ein und fragen höflich nach dem Weg nach oben.«
    Dana schmunzelte unterdrückt. »Wie gut, dass Ihr Humor unverwüstlich ist, Telford.«
    »Nicht nur mein Humor, Ma’am«, versicherte der Marine grinsend. »Meine Eltern haben mich nicht umsonst Ragnarök getauft – der Weltuntergang der nordischen Mythologie. Damit bin ich derjenige, der verwüstet, nicht der, der verwüstet wird. Sozusagen.«
    »Gott erhalte Ihnen Ihr Selbstvertrauen«, wünschte van Deyk trocken.
    »Genau das wurde schon bei meiner Zeugung – oder sollte ich sagen: Züchtung? – in meinen Genen so verankert, Sir. Wo kämen wir denn da hin, wenn ein Genetic-Marine jemals an sich selbst zweifelte!«
    Telfords Ton enthielt eine gute Portion Ironie. Zwar war er ein Genetic, doch hatte er sich längst von seinen Leuten losgesagt, nachdem der Geheimdienst herausgefunden hatte, welche nach dem Standard und den Gesetzen der Solaren Welten menschenverachtenden Genmanipulationen sie durchgeführt hatten. Unter anderem hatten sie die Gene von Tieren mit denen von Menschen vermischt, um deren Fähigkeiten auf die Soldaten zu übertragen. Obwohl Dana dergleichen Praktiken strikt ablehnte, musste sie zugeben, dass sie in der jetzigen Situation nichts gegen eine ganze Abteilung Genetic-Marines mit ihren besonderen Fähigkeiten einzuwenden gehabt hätte.
    »Es gibt aber noch eine weitere Schwierigkeit«, wandte Rakon-Lal ein. »Der Tunnel endet jeweils auf den beiden nächsten Ebenen. Das heißt, er verbindet nicht durchgehend alle weiteren Ebenen ebenfalls. Anders ausgedrückt, wir müssen, sobald wir die nächste Ebene erreicht haben, dort nach dem nächsten Tunnel suchen, der uns Zugang zu einer anderen Ebene gewährt.«
    »Und wir haben keinerlei Anhaltspunkt, in welcher Richtung oder welchem Abstand der nächste Verbindungstunnel zu finden ist«, fügte Kandor Mertan hinzu.
    »Den werden wir schon finden«, war Mirrin-Tal überzeugt. »Die Frage ist nur, welchen Weg wir jetzt wählen. Den nach oben oder den nach unten?«
    »Den nach oben«, schlug Siron Talas vor. »Es erscheint mir logisch.«
    »Es könnte aber auch ebenso gut der nach unten sein«, gab Telford zu bedenken. »Der Aufbau der drei Ebenen, zu denen wir jetzt Zugang haben, legt nahe, dass die einzelnen Biosphären quasi gegeneinander aufgebaut sind: Himmel gegen Himmel, Erde gegen Erde mit jeweils der ›Decke‹ dazwischen als Pufferzone. Wie wir festgestellt haben, kehrt sich an bestimmten Punkten des Tunnels beziehungsweise der Himmelsdecke die Schwerkraft um. Wir haben also tatsächlich nicht den geringsten Anhaltspunkt, ob oben wirklich oben oder nicht doch unten ist.«
    Dana zuckte mit den Schultern. »Demnach ist es also das altbekannte Prinzip von Versuch und Fehlschlag oder Erfolg«, stellte sie fest. »Also ist es egal, ob wir ›oben‹ oder ›unten‹ wählen. Ich bin ebenfalls für ›oben‹. Und Sie, Mirrin-Tal?«
    »Wie Sie schon sagten, Captain Frost, lässt uns unsere Situation im Moment keine anderen Wahl als willkürlich zu raten. ›Oben‹ erscheint mir deshalb gut. Im schlimmsten Fall geraten wir dadurch nur eine Ebene tiefer als wir wollten.«
     
    *
     
    Sie machten sich auf den Weg und erreichten eine Viertelstunde später die nächste Ebene. Wie Telford gesagt hatte, kehrte sich auf halbem Weg zum »Boden« die Schwerkraft um. Die neue Ebene besaß eine ganz andere Landschaft als die vorherige. Erinnerte die erste Biosphäre an eine Art Savanne oder Prärie, so war diese hier weitgehend gebirgsähnlich gestaltet. Hohe Felsen und kleinere Felsgruppen ragten aus waldähnlichen Flächen empor. Dazwischen gab es ausgedehnte Seen und Flüsse sowie Sandebenen.
    Jefferson und sein Team sowie seine kridanischen und j’ebeemischen Kollegen nahmen mit ihren Handscannern Messungen in allen Richtungen vor.
    »Die Scanner zeigen in Reichweite nichts an, was auf eine weitere Verbindungsröhre schließen lässt«, meldete Jefferson schließlich. »Wir können uns also aussuchen, in welcher Richtung wir es versuchen wollen.«
    »Wenn wir davon ausgehen, dass die Verbindungen genau wie diese hier an ebenen und übersichtlichen Orten errichtet wurden«, meinte Halan Baris, der Ortungsoffizier der STOLZ DER

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