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Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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wieder zu verlassen, hatten definitiv eine Belohnung verdient. Er wusste nur noch nicht welche.
    In jedem Fall waren die Neuen selbst interessanter als ihre Schiffe. Die hatten sich als eine Enttäuschung erwiesen. Er hatte sie untersuchen lassen und nichts gefunden, was ihm irgendwelche neuen Erkenntnisse gebracht hätte. Jedenfalls nicht in technologischer Hinsicht. Dafür kannte er jetzt die Herkunft, Kulturen, Sprachen und gewisse soziologische Eigenheiten der drei Spezies. Die waren in der Tat anders als alle, die er bisher kennengelernt und studiert hatte. Und gerade das machte sie für ihn so ungeheuer faszinierend.
    Er spielte mit dem Gedanken, ihnen zu helfen, die Begegnung mit den Verformten zu überstehen, entschied sich aber dagegen. Das würde nur die Ergebnisse seiner Studien über sie verfälschen. Doch wenn auch nur einige von ihnen überlebten, hätten sie sich damit für eine Sonderbehandlung und sein Spezialprogramm qualifiziert. Nun, es würde sich zeigen.
    Bis dahin würde das Beobachten der kommenden Ereignisse ihm aufschlussreiche Daten liefern …
     
    *
     
    Kru schlug mit seinem Reptilschwanz nach dem Ssnashkk , während er gleichzeitig seine linke Hornzange vorschnellen ließ. Doch der Ssnashkk hatte offensichtlich mit dem Manöver gerechnet. Er sprang mit allen vier Beinen in die Luft, vollführte am höchsten Punkt seines Sprungs einen Salto rückwärts, der ihn außerhalb der Reichweite von Krus Zange brachte. Sein hinteres Beinpaar hatte kaum den Boden berührt, als er seine drei vorderen Tentakel nach vorn schleuderte und Kru damit zu packen versuchte. Gleichzeitig stieß er seinen Stachel nach vorn.
    Kru machte nun seinerseits einen Satz rückwärts und wich dem Stachel aus, an dessen nadelscharfer Spitze bereits ein dicker Tropfen Gift austrat. Kru war sich der Tatsache nur zu bewusst, dass ein kleiner Ritzer durch den Stachel in der Haut ausreichte, um ihn innerhalb weniger Sekunden zu töten. Doch Kru war keineswegs wehrlos.
    Noch im Sprung vollführte er eine Seitwärtsdrehung um die eigene Achse nach vorn und ließ seine Zange zuschnappen. Der Ssnashkk heulte schrill auf, als eins seiner Tentakel abgehackt und ein zweites nahezu durchtrennt wurde. Kru ließ ihm keine Zeit, sich zu fangen. Er wusste, dass, wenn ein Ssnashkk verletzt wurde, er seinen Stachel im ersten Moment des Schmerzes unkontrolliert in rascher Folge nach vorn stach. Er kam perfekt ausbalanciert auf seinen drei Hinterklauen auf dem Boden auf, schlug mit seinem Schwanz von oben auf den Stachel, sodass er für einen Moment durch den Druck auf dem Boden gehalten wurde. Mit der Zange schnappte er nach der Basis des Stachels, während er mit dem anderen Arm den dritten, noch unverletzten Tentakel des Ssnashkk abwehrte.
    Mit einem hässlichen Knirschen schnitt er den Stachel vom Körper. Der Ssnashkk bäumte sich kreischend auf und hieb nun mit seinen Beinen nach Kru, deren Borsten scharf genug waren, ihm die Haut zu zerfetzen. Doch damit gab er sich gleichzeitig eine tödliche Blöße. Für einen Moment nur war die einzige Stelle seines Körpers ungedeckt, an der die Segmente des Vorder- und Hinterleibs mit nur einem schmalen Band aus lederartiger Haut zusammengehalten wurden.
    Kru zögerte keine Sekunde und stieß seine Zange wie eine Klinge in einem fast perfekten 45-Grad-Winkel tief in die Lederfalte hinein – mitten ins Gehirn seines Gegners. Der Ssnashkk erstarrte sekundenlang, zitterte, stieß ein Zischen aus, das von einer Fontäne aus ätzendem Speichel begleitet wurde und fiel wie ein Stein zu Boden.
    Kru befreite seine Zange aus dem Körper des toten Ssnashkk und wischte sie mit einem Tuch sauber. Anschließend hob er vorsichtig den abgetrennten Stachel auf und wickelte ihn nicht minder vorsichtig in das Tuch ein. Er zischte zufrieden. Das Gift aus dem Stachel würde ihm und seiner Familie Nahrungsmittel für die nächsten vier Drittelperioden einbringen. Vielleicht reichte der Erlös auch noch aus, um sich eine vierte Gefährtin zu kaufen, mit der er noch mehr Nachkommen zeugen konnte.
    Das Überleben eines Krrkokk-Clans hing nicht zuletzt davon ab, wie viele kampffähige Mitglieder er besaß. Kru hatte es immerhin geschafft, sich eine Sektion nahe des Außenbezirks dieses Krolu’n zusammen mit seinem kleinen Clan zu erobern, nachdem er seinen Ursprungsclan verlassen hatte. Dessen Gebiet war zu klein geworden, um Krus Familie auch noch zu ernähren. Doch der Krolu’n war groß genug, um noch vielen

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