Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Titel: Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl & San Fuller
Vom Netzwerk:
…«, murmelte er. »Sieht ganz so aus, als hätte er sich diese Kratzer selbst zugefügt. Aber wer kratzt sich so – und warum?«
    »Ich denke, darauf gibt es zur Abwechslung wieder mal keine abschließende Antwort. Aber wenn Sie mich fragen, er muss sehr verzweifelt gewesen sein«, meinte Yngvar MacShane, der das Oberteil von Danas leichtem Kampfanzug am Kragen etwas geöffnet hatte und dabei sah, dass sich eine schmale Kette mit einem undefinierbaren Gegenstand daran offenbar tief in Nacken und Dekollete gegraben und dort einen rötlichen Striemen hinterlassen hatte.
    »Harris, geben Sie mal das Jod her«, rief er zu dem Marine hinüber. »Und kümmern Sie sich um Bruder William, wenn Sie Jefferson verarztet haben.«
    Beinahe hätte Harris beim Kommando-Ton des Wissenschaftlers salutiert, aber dann erinnerte er sich daran, dass sich Miller schon um den Christophorer kümmerte. »Das macht Miller schon«, antwortete er.
    »Auch wenn der körperliche Zustand der fünf nicht lebensbedrohend zu sein scheint, ihre Biofunktionen scheinen alle nicht ganz korrekt. Bei Captain Frost und bei Jefferson sind das diese Striemen, bei Kommandant Talas ein extrem hoher Blutdruck und Pulsfrequenz und beschleunigte Atmung«, meinte Kandor Mertan stirnrunzelnd. »Eigentlich müsste er bei diesen Werten hellwach sein. – Wie sieht’s mit den anderen aus?«
    »Bei Bruder William kann ich das Gegenteil feststellen«, meldete Miller. »Sein Blutdruck ist extrem niedrig, genau wie sein Herzschlag.«
    »Sun-Tarins Lebensfunktionen sind kaum noch messbar«, meldete sich Rekan-Tol. »Es ist beinahe, als wäre er tot. Allerdings sind laut dieses Medo-Scanners hier seine Gehirnfunktionen hochaktiv, so als hätte man die durchschnittlichen Aktivitäten in seinen Nervenzellen vervielfacht.«
    Irritiert nahm MacShane dem Kridan das Gerät aus der Hand und hielt es an Danas Kopf. »Ich denke, man kann damit Gehirnströme von anderen Spezies nur schlecht messen«, meinte Rekan-Tol gelassen. »Ein EEG eines Kridan dürfte in den Augen eines Mediziners der Solaren Welten wohl sehr seltsam aussehen.«
    Resigniert ließ MacShane das Gerät sinken. »Ich hätte die Theorie, die ich habe, gern überprüft – sie ist gewagt, das gebe ich zu …«
    Bergon Sin sah den irdischen Wissenschaftler aufmerksam an. »Sprechen Sie’s aus«, meinte er dann. »Ich trage seit der Begegnung mit dem Torwächter auch eine These mit mir herum. Vielleicht sollten wir …«
    In diesem Moment schlug Bruder William die Augen auf. Mit einem Ruck saß er.
    »Wo ist er? Der Bote? Der Bote Denuurs!« Erst da erkannte der Christophorer, dass er nicht allein war.
    Harris sah, wie erleichtert der Mönch war. Er tastete an sich herab und sah dann wieder auf. »Sie sind alle wieder da! Und ich dachte schon, ich wäre der einzige Überlebende.« Seine Stimme klang etwas verlegen, als schäme er sich für etwas.
    Na, da bin ich wohl nicht der Einzige, der geglaubt hat, die anderen seien im Sandsturm umgekommen , dachte Harris und wunderte sich nur, warum sich der Christophorer wohl für dieses Gefühl schämte.
    Bergon Sin und MacShane hatten den Kopf herumgerissen, als sie die Stimme Bruder Williams hörten und redeten gleichzeitig drauflos. »Dem Himmel sei Dank, Bruder William! Vielleicht sind die anderen dann …« – »Sie sind auf einen dieser Boten getroffen? Hier?«
    »Ja, ich … ich habe bis jetzt eben mit ihm geredet – … aber nicht – nicht hier oben. Ich war am Teich da unten!«
    Verwirrt sahen sich die anderen an und dann wieder auf den Christophorer.
    Doch bevor noch einer eine Frage stellen konnte, wachte jetzt Sun-Tarin auf, ebenfalls mit einem Ruck, ebenso wie die anderen vier. Mit einem Mal redeten alle wie wild durcheinander.
    »Ruhe!«, rief Bergon Sin mit schneidender Stimme. »Immer der Reihe nach. Wir werden jetzt diesen Tempel verlassen und unten eine Lagebesprechung abhalten! Können …«
    Sein Satz riss unwillkürlich ab.
     
    *
     
    Absolute Schwärze und Stille.
    Die Umgebung um sie herum war nicht mehr.
    Keine Wüste. Keine Hitze. Kein weit entfernter Horizont. Kein leises Heulen des Windes. Kein Staub in der Nase oder im Schnabel. Kein heißer, trockener und kantiger Stein mehr unter ihren Füßen.
    Ein Nicht-Raum. Mit einem Schlag. Lichtlos und ohne etwas, das die Sinne hätte berühren können.
    Yngvar MacShane stockte der Atem, als sich alles um ihn herum in buchstäbliches Nichts auflöste. Was war nur los? Er ertappte sich dabei, dass er

Weitere Kostenlose Bücher